Читать книгу Weiberroman - Matthias Politycki - Страница 67
Dennoch gelang’s Max,
Оглавлениеsich seine Abfuhr abzuholen: auf die Schnelle und schon im Rausgehen. Mit durchsichtigem Muranoglas-Gesicht wandelte er durchs Portal, klirrte an unser Halteverbotsschild, das dort immer noch stand, blickte, ein blaugrüner Muranoglas-Hirsch ohne Herde, blickte uns nach, die wir ein paar Schritte weiter bereits waren, um auf dem überfüllten Parkplatz nach Köttes Benz zu suchen. Röhrte uns aus Leibeskräften plötzlich hinterher, ob wir den kennen würden, aufgepaßt! Diese Kristina, diese Kristina Kipp-Oeljeklaus, wir wüßten schon, die könne sich auf keinen einlassen, kapiert – die weißen Wolken fuhren ihm in heftigen Stößen aus dem Mund –, die wolle keinen Freund, verstanden, gar keinen, habe sie ihm gesagt, sie könne sich das (bei jenen Worten versuchte er, sich in einen brüllenden Muranoglas-Löwen zu verwandeln) zur Zeit überhaupt nicht vorstellen – und etwa hier, wo er die Hauptpointe vermutete, lachte er so befreit auf, als sei eine schwere Last von ihm gefallen. Lief, noch lachend, auf die erste Reihe der parkenden Autos zu, geriet an einen Käfer, kletterte kommentarlos hinauf und, auf allen vieren, hinüber auf den benachbarten Kadett und weiter von dort, weil ihm die Dachbleche so beleidigt hinterherknallten, und weiter. Wie sich dann aber die dunkelblaue Beule nicht so einfach wegtreten ließ: vom Dach eines VW 1600, obwohl sich Max redlich mühte; wie dann zwei Polizisten aus ihrem Wagen stiegen und Max auffingen, der ihnen entschlossen entgegenplumpste, da war Gregor sehr überrascht, daß ihm die Tränen in die Augen schossen.
Denn jetzt erst, jetzt erst wurde ihm klar, daß er schon immer wußte, was er in den Spiegel schreiben wollte.
Wenn er sich getraut hätte.
Seit über einem Jahr, von Anfang an.