Читать книгу Weiberroman - Matthias Politycki - Страница 83

Der Einfachheit halber

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zelteten wir öfters das Wochenende über an einem Baggersee, bei der Buddenkuhle oder am Sonnenhügel, und eines Morgens, als sich Gregor dort am Ufer wiederfand, wohin er sich mit Vögler gen Mitternacht verzogen hatte, um dessen sämtliche Vermutungen über die ominösen Briefe einmal ungekürzt zu erfahren, von denen Katrin laufend kicherte, eines Morgens, als seine Zunge fast genauso pelzig schmeckte wie damals – schließlich hatte er eine ganze Packung rauchen müssen, um sich Vögler gegenüber nicht zu verraten! –, eines Morgens, als er dann alleine losgelaufen war, um Brötchen zu holen, durch tauglitzernde Wiesen, tauglitzernde Waldstücke, und wieder zurück, da ließ es sich nicht länger hinausschieben: Anstatt in den Schlafsack legte sich Gregor auf den kleinen Badesteg und schrieb sein erstes Gedicht:

Aber da draußen in Feldern oder so –

vielleicht ganz allein und vielleicht auch mal nicht,

zu oft sturzbetrunken

und den Rest der Zeit leer,

ohne irgendeine

noch so kleine

beschissene und längst

zerrissene: Hoffnung

treibt alles so schwer. – –

Doch wenn die Farben kreiselförmig wachsen

und eine Sonne prall im Himmel steht

und alter Rausch Vergangenheit verweht,

dann wird das alles für Sekunden klar

und das, was wir gefühlt, gehofft, wird wahr.[60]

Weiberroman

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