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Als sie vier Wochen später

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noch immer nicht zur Dienstagssitzung erschien – vier Wochen, in denen die AG-Mitglieder von ziemlich vielen Leuten ziemlich viele kompliziert gebaute Sätze zu hören bekamen, bei denen Adverbien und Konjunktionen eine ebenso unangenehme Rolle spielten wie Interjektionen und der Konjunktiv II –, vier Wochen später hatte sich’s ausgerülpst für Gregor und es blieb bloß Ulli, an der man sich mit ein paar besonders bärbeißigen Kilroys abreagieren konnte. Am Freitagnachmittag, kurz nachdem Kötte per Rundruf angekündigt hatte, er würde heut abend, im »Blauen Bengel«, etwas Wichtiges bekanntgeben, am Freitagnachmittag, als die Apfelsaftfrist abgelaufen war, mit der sich Gregor selber bestraft hatte, legte er sich bäuchlings aufs Bett samt Vöglers Photo. Und rang sich folgenden Brief ab:

»Liebe Kristina (bereits die Überlegung, ob er sich durch eine solche Anrede nicht verrate, kostete ihn eine Stunde)!

Ich kann mir schon denken, daß dir unser Auftritt neulich im Graf Adolf-Gymnasium nicht sonderlich gepaßt hat. Aber mit dieser Meinung stehst Du nicht gerade allein, und wir alle sind seither ordentlich damit beschäftigt, die Sache wieder ins Lot zu kriegen.

Vielleicht glaubst du ja auch, daß wir dich in der AG nicht ausstehen können? Was ein Irrtum wäre. Wir haben letzten Dienstag darüber geredet (Mit keiner Silbe! Wir hatten wirklich andre Sorgen, und seitdem Max das Lager gewechselt, waren ohnedies fast sämtliche relevanten Kräfte in der Anti-Fraktion), mit dem Ergebnis, daß wir uns riesig freuen würden – nein: daß wir’s ziemlich klasse fänden – nein, noch immer zu offensichtlich: daß wir’s ziemlich o.k. fänden, wenn du weiter mitmachst. Na?

Gregor

PS: Neulich habe ich mich mal in Bad Iburg umgesehen, auf der Burg und überhaupt: gar nicht übel! Was hältst du davon, an einem der nächsten Wochenenden mit mir eine Radtour dorthin zu machen?«

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