Читать книгу Weiberroman - Matthias Politycki - Страница 65

Ecki hatte sie aufgespürt,

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und als sie kurz zu uns rübernickte, einige Lieder später – sollte das ihr Ernst sein? ein Hosenrock? –, war sofort klar, daß sie heute keinem von uns einen Kaugummi anbieten würde.

Natürlich fanden wir das Fest »voll daneben«: die Leute, den DJ, das Bier war ungekühlt, und nach einer Stunde schon ging der Senf aus. Ab zehn spielte Krachmaninow, was wollte man als Led Zeppelin-Fan dazu sagen. Sie wagten es sogar, Sweet Little Sixteen nachzududeln, von A Hard Days Night ganz zu schweigen. Und die Tecklenburger Kreisverwaltungssöhnchen, sie setzten sich hordenweise dazu in Bewegung, linkes-Bein-rechtes-Bein-linkes-Bein-rechtes-Bein, anstatt ordentlich zu rocken.

Kristina mittendrin.

So eifrig wippte ihr Pferdeschwanz, daß Gregor bei jedem Auf & Ab nüchterner wurde, und auf einmal, von der Decke hingen bereits die fröhlichsten Teile der Dekoration, in den Ecken bereits die Pärchen und knutschten, auf einmal entdeckte er den Hut von Vogler im Getrubel, den speckigen Lederhut von Vogler, kein Zweifel möglich, und zwar genau neben –

genau hinter –

genau vor –

kein Zweifel möglich: vor ihr. Da begriff er, daß Max nicht etwa nur Lutti, nur Erps, nur neunundneunzig weitere Verehrer aus dem Feld schlagen mußte, um ans Ziel zu gelangen, sondern hundert. Und daß er allein deshalb weiterhin den Hauch einer Chance hatte, weil’s so viele gab, weil’s viel zu viele gab, die alle dasselbe wollten, dieselbe wollten und sich gegenseitig überwachten und in die Quere gerieten und aus der Bahn balzten: damit sie wenigstens kein andrer bekam.

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