Читать книгу Weiberroman - Matthias Politycki - Страница 62

Also schlug Rick, der Tiger,

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das Mörderspiel vor, und schon war die rote Glühbirne rausgeschraubt, schon saßen wir, jeder für sich und der Mörder gegen alle, saßen im schwarz atmenden, schwarz schluckenden, schwarz schleichenden, tastenden, knackenden Keller: und warteten auf die leuchtgrün durchs Dunkel ziffernde Armbanduhr, die den Mörder verriet. Vorausgesetzt, er trug sie, wie vereinbart, offen am Handgelenk – die leuchtgrün durchs Dunkel ziffernde Uhr, die er an sein Opfer weiterreichte, sofern er’s an irgendeiner Körperstelle erwischt hatte …

An irgendeiner! Was zu mancherlei Gegickel, Gegackel und Gegockel, zu mancherlei Gepolter, Gepruste, Geklirr führte, wenn irgendwo die Hektik losbrach – hinterm Heizkessel, unter der Werkbank, im Besenschrank –, und niemand, niemand wäre dabei auf die Idee verfallen, sich von einer zerdeppernden Schüssel, einem umprasselnden Schuhregal aufhalten zu lassen: Hatte man doch endlich einen Anlaß, um ungestört nach Beute zu pirschen. Und zwar nicht mehr nur als Mörder, wie früher, da man durch die Altstadt jagte oder durch nächtliche Rohbauten; nein, der Mörder mußte nun selbst am meisten aufpassen, daß er nicht bloß Katrin zwischen die Finger bekam oder Ulli oder gar über Lutti stolperte, der sich mit ausgestreckten Armen auf den Boden legte, um so schnell wie möglich wieder »erwischt« zu werden.

Aber auch die zwei Schöpker-Schwestern hatten einiges auszustehen, Iris und Astrid.

Ja, die vor allem.

Und wenn dann eine der beiden als Mörder unterwegs war, drängten sich ihr aus jeder Ecke dermaßen dreist Opfer auf, daß es Gregor wunderte, wie lange das überhaupt gutging.

Doch als Arne, der währenddem heimlich weitergetrunken hatte, ohne Vorankündigung auf Nadine kotzte, die erst seit zwei Monaten bei unsrer AG mitmachte, da war das Spiel zu Ende.

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