Читать книгу Weiberroman - Matthias Politycki - Страница 53

Konnte so tun, konnte so tun,

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und während er so tat, während er jeden Dienstag irgendwas tat und auch all die andern irgendwas taten: bildete sich langsam wieder eine Art Gemeinschaft in unsrer AG, eine Gemeinschaft der ehemaligen, der abgeblitzten Fans. Sogar Kötte hatte keinen Blick mehr für Kristina übrig; wenngleich niemand wirklich wußte, ob da überhaupt je was vorgefallen war – was wußte man denn überhaupt von ihm? Daß er ein Goldkettchen auf seinem Brustpelz trug, daß er irgendwo in einer Vorstadtbaracke hockte, wo er zusammen mit seiner Mutter (einen Vater gab’s nicht) Papageien verkaufte, daß er der Chef war: Mehr wußte man nicht, mehr brauchte man, mehr wollte man nicht wissen – oder vielleicht bloß, ob da was vorgefallen war.

Was man natürlich nicht fragen konnte.

Wenn man dienstags abends um den Brunnen herumstand und den Mund weit aufriß; und unsre Weiber, die neuerdings manchmal mitdurften, hatten sowieso längst begriffen, wer der Hauptfeind war: Im Windschatten von Kristina gewannen sie in diesem Winter mächtig an Boden, mutierten ausnahmslos zu Mädchen, sogar Katrin, das Bügelbrett, konnte plötzlich ungestraft bei uns zu Hause anrufen; und erst recht, seitdem wir Larissas ersten Auftritt über uns hatten ergehen lassen – ah, Larissa, aber das war noch eine Weile hin, sagen wir, bis Februar ’73: Seitdem wir’s im »Blauen Bengel« mit der zu tun bekommen hatten, wuchs das Bedürfnis nach unsern Weibern, das heißt nach unsern Mädchen, von Woche zu Woche.

Weiberroman

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