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Denn man konnte sie anschauen

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samt ihren selbstgefädelten Plastikkugelketten und gebatikten T-Shirts und roten Clogs und gelben Hosen, man konnte sie überall anschauen, ohne sich gleich wie ein Eber vorzukommen: Starrte man ihnen auf den Hintern, war das erstens längst kein Arsch wie bei Larissa und suchte man zweitens dort wirklich nichts andres als die Ziernähte auf den Taschen. Weil man wissen wollte, ob man’s mit einer Wrangler- oder gar mit einer Levi’s-Trägerin zu tun hatte. Starrte man ihnen auf die Brüste, so waren das erstens keine »Pudel« wie bei Larissa, noch nicht mal »Pekinesen«, und zweitens galten die Blicke nichts andrem als den selbstgemalten Buttons[47]. Weil man entschlüsseln mußte, welche (stets wechselnde und stets höchst bedeutsame) Botschaft sie mitzuteilen hatten: IHV oder RL! oder Jein, du Blödmann …. Welche Botschaft, wohlgemerkt, nicht: welche Message, die war den Schnarchsäcken vorbehalten, und die posaunten sie ja entsprechend hemmungslos an die Öffentlichkeit, am liebsten in der »Tagesschau«: Freiheit für Baader, Freiheit für Meinhof, Freiheit für Raspe, Freiheit für Meins![48]

Während wir am Brunnen standen und über ein Jein diskutierten.

Weiberroman

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