Читать книгу Weiberroman - Matthias Politycki - Страница 78

Nicht daß er wüßte! schlenkerte Max die Frage mit links von sich und

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war mit rechts sehr beschäftigt, der Tresenschlampe eine Zigarette abzuschnorren: Allerdings habe er »die olle Tusse« schon »ewig nicht mehr« gesehen, ob’s die überhaupt noch gebe?

Nicht daß er wüßte! krümmte sich Gregor, denn mittlerweile, nach achtundzwanzig Nächten, in denen er vornehmlich mit dem Gedanken gerungen hatte, die wichtigsten Briefe würden vom Postboten einfach einbehalten, da wußte er überhaupt nichts mehr und glaubte alles.

Es gebe sie, keine Sorge! lachte Max ein wenig gönnerhaft und brach den Filter von der geschnorrten Zigarette: zum Beispiel im »Rabbel«. Zum Beispiel mit Rick. Mit Vogler. Oder mit –

– sonstwem, es half nichts: Als Gregor konnte man mußte man lediglich Brille putzen und abwarten. Und dabei auch noch zusehen, wie Larissa in aller Ausführlichkeit den Milliardär abfertigte, wie sie für ihn die Beine übereinanderschlug, wie sie seine Sätze ertrug und seine weißbehaarte Hand auf ihrem Oberschenkel, wie sie beim Grinsen eine Menge Zahnfleisch bewies und beim Abwehren der zudringlichsten Komplimente einen slawischen Akzent, es half nichts: Als Max konnte man mußte man lediglich abwarten, bis Larissa mit einer dicken Champagnerflasche im Séparée verschwand. Um dann die Hand möglichst bedeutungsvoll auf Gregors Schulter zu plazieren:

Er habe da neulich was gelesen, in der Hörzu.

In der HörZu, übers Verliebt-sein, und was man dagegen tun könne.

Nichts könne man dagegen tun, nichts! stierte Gregor dorthin, wo wahrscheinlich gerade höchstwahrscheinlich das passierte, was er sich jede Nacht, jeden Tag vorstellte, ohne genau zu wissen, wie er sich’s denn vorstellen sollte.

In der HörZu, ließ Max nicht locker, sei so ein Satz zitiert worden von irgendeinem Schauspieler, Fußballer, Schönheitschirurgen: »Gegen eine Frau hilft bloß – eine andre Frau. Oder so ähnlich.«

Und als Gregor keine Anstalten machte zu begreifen:

Hier habe er doch eine andre, könne sie jederzeit dem Milliardär ausspannen. Falls ihm dabei das Taschengeld zu knapp werden sollte: Er leihe ihm gern was.

»Kristina fällt nicht unter Frauen!« machte Gregor endlich Anstalten: »Sie ist ein Mädchen!«

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