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Neil Young & Crazy Horse „Sleeps with Angels” (1994)

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Schon oft bezog Neil Young seine Themen aus Erfahrungen des Todes, und seine besten Alben (wie „Tonight’s the Night“ von 1975) verarbeiteten Schocks. Auch seine neue CD ist so – eine offene Wunde. Unterm Eindruck von Kurt Cobains Tod versammeln die meditativen Songs Szenen von Verlusten – an urbaner Sicherheit, an Liebe und Leben. Skizzen ohne Geschichten, eindringliche, manchmal episch lange Klangzustände im Bluesduktus, welche die Rockurviecher Crazy Horse in eine verhaltene Stille zwingen. Den Vulkanausbruch gestattet Young ihnen nur in „Piece of Crap“ – wofür sie sich dann bei Ian McNabb schadlos halten. Drei Songs nahm der Exsänger von Icycle Works mit Crazy Horse auf, und nun ersäuft der Arme in diesem Sound aus Sägezahngitarren und gepeitschten Drums. Für den Rest der CD übernimmt leider er das Kommando, was dann überwiegend im soßig Seichten endet. Eine CD, deren seltsam extremes Spektrum nicht Stärke verkörpert, sondern Orientierungslosigkeit.

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