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Primal Scream „Give out but don’t give up” (1994)

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„Screamadelia“ (1991) gilt als Meilenstein, weil gute Songs im Schmelztiegel von Dance und Rock zum Prototyp künftigen 90er-Rocks verkochten. All die so gewonnenen Fans bügelt Primal Scream jetzt schroff ab: mit einer schockierenden Retroscheibe. Mastermind Bobby Gillespie übersetzte sein Bedürfnis, eine „ernste, fast traurige Platte“ zu schreiben, konsequent in rockhistorische Nostalgie. Lupenreiner R’n’B („Rocks“) steht neben Muscle-Shoals-Funk oder akustischen Schnulzen („Cry myself blind“). Die CD mutet an wie ein verschollenes Mittsi-70er-Album der Stones – mit Lenny Kravitz als Produzenten. „Ich will nicht sagen, dass ich erwachsen geworden bin“, sagt Gillespie, „aber vielleicht … weise?“ Das ist übertrieben. Er schließt einfach eine Lücke, die „Screamadelia“ noch per Spagat ignorierte. Demnächst aber muss es wieder voran gehen, das schuldet Gillespie seinem Talent.

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