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Simple Minds „Néapolis” (1998)
ОглавлениеStadionrocker in der inneren Emigration: Jim Kerr und Charlie Burchill haben mit dem Label auch die Attitüde gewechselt, sich von Transglobal Underground Groovenachhilfe geben lassen und hinüber gelauscht nach Kontinentaleuropa, wo gerade alles auf Trance und Krautrock stand. Wie Jim Kerr die Zeilenenden aushaucht, das erinnert mehr denn je an Bono (oder erinnert Bono an Kerr?), und das locker trabende Rhythmusgefüge hat ebenfalls viel von U2. In die Bandgeschichte könnte „Néapolis“ als das kompakteste ihrer Alben eingehen. Was bedeutet: Sie stecken wenig Energie in Highlights, alle in (elektronische) Homogenität. Und trotzdem ragen zwei Songs heraus: „War Babies“ und das mit bestechendem Refrain versehene „Killing Andy Warhol“. Beide würden auch im Stadion funktionieren.