Читать книгу Die Fahrt zur Unsterblichkeit - Max Geißler - Страница 12

Оглавление

An einigen Abenden war die blonde Bäckerfrau auch im Saale gewesen. Sie wollte sich selber überzeugen von der Klugheit, deretwegen sich viele von den Leuten an ihm wunderten — wenn diese Art Klugheit ihren Wünschen auch nicht in allen Stücken entsprach. Etliche sagten sogar: „Er ist ein grausam gescheiter Mensch; aber er ist ein Naturforscher und ist kein Prediger.“

Darauf, dass er ein Künstler sei, verfiel keiner; denn sie sahen mit ihren ungeübten Augen, was er auf sein Zeichenpapier strich: lange dürre Menschen, an denen kaum etwas zu sehen war als die drei Übermasse der Länge, der Dürre und der Vermühtheit. Oder Weiber von herausfordernder Hässlichkeit. Albern. Oder täppisch. Sie sahen sich darin beleidigt. Aber auch für die willigsten unter ihnen war aus diesen Zeichnungen nichts anderes zu erkennen als die Kunstübungen eines kindgewordenen Mannes. Denn was da an Perspektive, was an Verheissungen oder schon an Erfüllungen vorhanden war, das konnten sich weder ihre Sinne noch ihr Verstand ausdeuten.

Es fällt deswegen kein Schatten auf diese. Denn Jahre danach, als er für einen Maler von unerhörter Eigenart galt, da standen sogar die Kunstgebildeten vor seinen Bildern und zuckten die Achseln und sagten: „C’est un fou!“

Die Fahrt zur Unsterblichkeit

Подняться наверх