Читать книгу Die Fahrt zur Unsterblichkeit - Max Geißler - Страница 16

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Eswar in der dritten Woche nach jenem allerschönsten Oktobertage. Die Bäckerfrau wusste, dass sie ihren Mann nicht verlieren werde. Deshalb stand sie nun wieder so wurzelsicher in ihren Tagen. Sie war voll freudiger Dankbarkeit gegen ihr Schicksal, wie nie vordem, und blühte als ein Sommertag im blauen Lande.

Einmal . . . es ging schon gegen die Mitternacht. Sie waren gerade fertig mit der Arbeit. Da sassen sie noch zu einer Tasse Kaffee am Sofatisch und hatten sich einen Kuchen gebacken.

„Weisst du, mein Freund“, sagte die Frau und räkelte ihre blauäugige Zufriedenheit ordentlich fest in die Sofaecke, „es ist mir nicht leicht geworden, über dich zur Klarheit zu gelangen. Heute weiss ich, du bist ein lieber und gütiger Mensch; denn was deine Hässlichkeit anlangt, die verliert man rasch aus den Augen. Aber du bist dennoch ein Fremdling unter uns. Ein Fremdling unter allen.“

Sie merkte, dass es schwer war, auszusprechen, was ihr da fix und fertig im Munde lag. Und es war alles nicht so leicht wie der Brief, den sie in einer der letzten Nächte an den Vater des Malers in die Drenta geschrieben hatte.

Von diesem Briefe sagte sie ihm aber kein Wort. Und er hat nie im Leben davon erfahren.

Die Fahrt zur Unsterblichkeit

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