Читать книгу Die Fahrt zur Unsterblichkeit - Max Geißler - Страница 6

Оглавление

Natürlich war er seit seinen Iungenjahren schon da und dort gewesen, einen Beruf zu erlernen. Im Haag. Einmal in Paris. Einmal sogar in London. Und wo sonst noch! Denn das fühlten Vater und Mutter auch, dass es mit diesem Sohne seine besondere Bewandtnis habe.

Dass sie des Nachts in ihren Betten lagen und der Schlaf ihnen nicht kommen mochte über ihren Sorgen um ihn, das wusste er. Das hatte ihm die Mutter erzählt. Es gehörte für sie dazu ein Aufgebot von Kraft, sich nicht in lauten Jammer hineinzukümmern um solch einen Fremdling in der Familie. Und es gehörte dazu eine grosse Liebesfähigkeit.

Wie er damals aussah, hat jemand von ihm berichtet, der ihn gekannt hat von Kind auf. Sein Rücken war leicht gebogen, durch die schlechte Gewohnheit, den Kopf hängen zu lassen. Er trug das rostbraune Haar kurz geschnitten unter einem Strohhut, der ein seltsames Gesicht beschattete; gar kein Jungengesicht. Die Stirn schon leicht gerunzelt. Die Augenbrauen unter der weit ausgebauten Stirn in tiefem Nachdenken zusammengezogen. Klein und tiefliegend die Augen. Bald blau, bald wieder grünlich; je nach den wechselnden Eindrücken. Bei so unschönem ungelenken Äusseren hatte er doch etwas Merkwürdiges durch den unverkennbaren Ausdruck innerlicher Tiefe . . .

Die Fahrt zur Unsterblichkeit

Подняться наверх