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Medici-Coup I

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Die Erhebung des Mitglieds eines Zweiges der italienischen Bankiersfamilie Medici in den Herzogstand, vollzogen am Anfang des 16. Jahrhunderts vom Ablasspapst Leo X., selbst ein geborener Medici, der seinen Neffen Lorenzo zum Herzog von Urbino kürte – eine Aktion gegen den Kaiser des »Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation«, der allein befugt war, mittlere deutsche und italienische Adlige in den Herzogstand zu versetzen.

Sowie Lorenzo Medici Herzog von Urbino war, heiratete er die französische Herzogstochter Madeleine de la Tour d’Auvergne, starb Papstplan-zeitadäquat mit seiner Frau ein paar Tage nach der Geburt seiner Tochter Katharina, die der Familie entrissen und in päpstlichen Hallen zu einer Homuncula herangezogen wurde – psycho-spirituell mit einer einzigen Botschaft aufgebläht, in Frankreich, in das sie vom nächsten Medici-Papst, Klemens VII., eingeheiratet wurde, verbrannte Protestanten-Erde zu veranstalten. – Tatsächlich gelang es dem Papst, Katharina Medici als Herzogstochter an König Franz den Ersten von Frankreich zu verkaufen, wobei nicht etwa der französische König der Zahlende war, sondern ihm Gelder in Millionenhöhe für den Fall in Aussicht gestellt wurden, dass er seinen zweiten Sohn Henri, den späteren König Henri II (1519–1559), mit dem Biografie-politischen Papstprodukt, Katharina Medici, verheiratete. Franz 1 tat es 1533. Der Medici-Papst Klemens VII. brachte als europaweit sich demonstrierender Braut-»Führer« persönlich seine Großnichte Katharina nach Frankreich, als überführe ein Herzog seine Tochter in das Land ihrer zukünftigen Bestimmung.

Fast 60 Jahre, von 1533 bis 1589, betätigte sich Katharina Medici wie eine Adolfine Hitler als Einzel- und Massenmörderin, ging in die Geschichte ein als Drahtzieherin der »Bartholomäusnacht«, in und nach der im August 1572 Zehntausende französische Protestanten ermordet wurden.

Und doch: Der erste Coup der Kardinäle gelang nur deshalb nicht, weil sämtliche von Katharina Medicis fünf Söhnen starben, ohne legitime Nachfolger für den Thron Frankreichs zu hinterlassen. Die Valois’ erloschen in der männlichen Linie. Der Bourbonenvetter und protestantische Navarra-König, Henri III, kam als Henri IV 1589 auf den französischen Thron. Die römische Kardinalsrunde musste sich neue Perfidien ausdenken.

Die Königsfälschung

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