Читать книгу Skalp - Michael Giezek - Страница 8

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Montag 12.10.2015; 9 Uhr

Windmann stand im Autopsieraum der Klinik und schaute den Pathologen bei der Arbeit zu. Er war schon bei der einen oder anderen Untersuchung dieser Art dabei gewesen und kannte daher die Experten. Professor Stefan Ullrich und seine Assistenten Dr. Hannes Schultenburg und Dr. Peter Haupt hatten als Team schon einige Termine in Bielefeld durchgeführt. So erfahren Prof. Ullrich durchaus war, einen Skalp hatte auch er noch nicht auf dem Seziertisch gehabt.

„Tja", sagte er nun.

„Viel können wir nicht machen und viele Informationen werden wir ihnen auch nicht geben können. Was ich sagen kann ist, dass die Kopfhaut mit einem sehr scharfen Gegenstand abgetrennt wurde, vielleicht mit einem Skalpell. Der Schnitt erfolgte allerdings nicht professionell, wenn ich das mal so sagen darf. Die Schnittstellen sehen sehr ruppig aus und teilweise hängt viel Gewebe an den Haaren.“

Ullrich hatte den Skalp bei seinen Worten umgedreht, so dass die haften gebliebene Kopfhaut zu erkennen war. Er zeigte die Stellen, die er meinte.

„Die Haare selbst sind stark mit Blut durchtränkt. Wenn ich raten müsste, würde ich sagen, dass ihr ehemaliger Besitzer noch am Leben war, als ihm Haar und Haut genommen wurden.

Wäre er schon tot gewesen, hätte er nicht mehr so stark geblutet.“

„Rund um den Mülleimer, in dem die Haare gefunden wurden, war viel Blut verteilt", sagte Windmann.

„Hmmm“, machte Ullrich.

„Das hätte ich nicht erwartet“.

„Warum?“ fragte Windmann.

Statt Ullrich antwortete Dr. Haupt:

„Weil der Skalp selber nicht so stark nachgeblutet haben kann. Er enthält keine Blutgefäße. Nur die Kopfhaut verfügt darüber.“

„Wo kann das ganze Blut dann herkommen?“ fragte Windmann.

„Das herauszufinden dürfte ihre Aufgabe sein", antwortete Ullrich. „Was können sie mir sonst noch sagen?“

„Ich denke, dass die Haare von einem Mann stammen. Zwar gibt es keine wesentlichen Unterscheidungen bei den Haaren von Mann und Frau, aber da die Haare kurz geschnitten und nicht so dicht sind, wie es bei Frauen häufiger vorkommt, tippe ich auf Männerhaare. Aufgrund der Graufärbung schätze ich das Alter auf 40-50 Jahre“, informierte der Experte aus Münster.

„Kann der „Besitzer“ der Haare das Skalpieren überlebt haben?“ hakte Windmann nach.

Ullrich überlegte einen Moment:

„Wenn er direkt danch ärztlich versorgt wurde, ja. Falls nicht, könnte es sehr eng für ihn geworden sein. Wenn er irgendwo alleine zurückgelassen wurde, gehe ich davon aus, dass er es nicht überlebt hat.“

„Ich würde an ihrer Stelle die Krankenhäuser und Bielefeld und Umgebung abklappern und fragen, ob dort ein Skalpierter aufgetaucht ist, oder eingeliefert wurde“, ergänzte Dr. Haupt und fragte:

„Was werden sie jetzt mit den Haaren machen?“

„Wenn ich das mal wüsste“, antwortete Windmann.

„Erstmal werden sie hier in der Kühlkammer bleiben, solange das Krankenaus eine frei hat. Vielleicht meldet sich ja zwischenzeitlich jemand, der seine Haare vermisst“, kommentierte der Kommissar mit einem schiefen Grinsen.

Skalp

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