Читать книгу Untergang oder Freiheit - Wir haben keine Wahl! - Michael Schulz - Страница 38
Der Frühling
ОглавлениеIm Frühling lassen die Menschen die Härte des Winters langsam hinter sich. Es beginnt ein neuer Wirtschaftszyklus. Der Übergang vom Winter zum Frühling sowie der Übergang vom Frühling zum Sommer sind fließend. Man kann sagen, der Beginn des letzten Frühlings in Deutschland lag in den Jahren 1936/37.
Im Frühling sind nur wenige Menschen dazu bereit, Kredite aufzunehmen. Der Mehrheit erscheint das Risiko, einen Kredit aufzunehmen, zu hoch. Zu gegenwärtig sind den Menschen die vielen Pleiten und das daraus resultierende Leid, das im zurückliegenden Winter besonders die Kreditnehmer traf.
Die Wenigen, die es wagen, Kredite aufzunehmen, können bei fleißiger Arbeit aber Einiges gewinnen. Günstige Arbeitskräfte gibt es im Frühling reichlich. Die Banken wollen auch wieder ins Geschäft kommen und sind sowohl dazu bereit als auch dazu in der Lage, Kredite zu gewähren. Allerdings sind auch sie nach den schlechten Erfahrungen sehr vorsichtig und prüfen vor der Kreditvergabe gründlich.
Mit jedem Betrieb, der neu öffnet und hierfür einen Kredit aufnimmt, kommt neues Geld in den Kreislauf. Die Menschen finden wieder mehr Arbeit. Es geht langsam wieder aufwärts. Einen Kredit zu tilgen, bleibt schwierig. In der Regel bekommen Privatpersonen kaum Kredite, weil ihre Einnahmequellen zu gering und zu unsicher sind. Unternehmer, deren Anliegen es ist, definierte Leistungen zum Kauf anzubieten, haben bessere Chancen. Die Banken können bei ihnen besser abschätzen, ob sie trotz des geringen Geldumlaufs in der Lage sein werden, ausreichend Geld zu verdienen, um ihre Kredite zu bedienen. Im Allgemeinen gilt, dass die Kreditzinsen zu hoch sind, um leichtfertige Kreditnehmer anzulocken. Die Banken haben in diesem langsam wachsenden Kreditsektor bei recht hohen Zinsen also die Möglichkeit, gute Geschäfte zu machen.
Die Wirtschaft besteht im Frühling aus den Sektoren Landwirtschaft und Rohstoffe, Handwerk und Bau sowie aus Industriebetrieben. Der Handel besteht aus individuellen Einzelläden, die dezentral verteilt sind und über spezialisierte Großhändler mit den Waren aus anderen Wirtschaftssektoren versorgt werden. Fast alle Betriebe sind klein bis sehr klein und arbeiten mit wenigen Ausnahmen stark regional. Insgesamt sind die unterschiedlichen Sektoren sehr ausgewogen am Wirtschaftsgeschehen beteiligt.