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Unternehmensfinanzierungen

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Unternehmen stehen nicht nur mit Blick auf ihre Kunden und Produkte im Wettbewerb zueinander, sondern auch bezüglich der Kapitalbeschaffung, um Wachstum und Produktion zu finanzieren. Im Frühling existierte dieser Wettbewerb nicht in dieser Form, weil die Welt noch relativ lokal operierte, und im Sommer war er wegen des allgemein starken Wachstums kein Problem. Aber jetzt im Herbst wird der Wettbewerb zu einem wichtigen Faktor.

Wer sich günstig Kapital beschaffen kann, der hat einen Kostenvorteil, und auf genau diese Vorteile kommt es im globalen Wettbewerb im Herbst immer stärker an. Es ist eben ein gewaltiger Unterschied zwischen acht oder sechs Prozent Zinsen – besonders, wenn der Schuldenberg groß ist. Unternehmen, die stark wachsen, sind gesund und können ihre Schulden besser bedienen. Deshalb geben die Banken diesen Schuldner gerne Kredite. Weil die Banken weniger Risiko haben und ebenfalls im Wettbewerb zueinanderstehen, geben sie starken Unternehmen, also guten Schuldnern, günstigere Kredite.

Aber Bankkredite sind nur eine Möglichkeit, um sich Kapital zu beschaffen. Und wir wissen: Mit der Verschuldung steigen auch die Guthaben, also die Geldmenge. So ist im Herbst viel Geld im Umlauf, welches Anlagemöglichkeiten sucht. Damit dieses Geld nicht nur gehortet wird, wird im Herbst der Markt für Unternehmensbeteiligungen stark ausgebaut. Über Beteiligungen an Unternehmen wird den Unternehmen Eigenkapital bereitgestellt. Um zum einen die Bereitstellung von Kapital für die Unternehmen und zum anderen die Anlagemöglichkeiten für Sparer zu vereinfachen, werden Unternehmensanteile im Herbst immer besser handelbar. Die Aktienmärkte, auf denen die Preisfindung und der An- bzw. Verkauf von Unternehmensanteilen organisiert ist, werden stark ausgebaut.

Das in Form von Aktien bereitgestellte Eigenkapital wird, wenn das Unternehmen erfolgreich wirtschaftet, ebenfalls verzinst. Diese Zinsen nennt man Dividenden. Die Dividenden sind ein Aspekt der Aktie, die sie für den Sparer interessant machen. Im Herbst kommt ein weiterer interessanter Teil dazu. Der Wert von Unternehmensanteilen kann stark steigen, wenn das Unternehmen gut wirtschaftet, was bedeutet, dass es mehr Gewinne erwirtschaften muss. Wenn ein Unternehmen nachhaltig mehr Gewinne erwirtschaften kann als andere Unternehmen, steigt der Wert dieses Unternehmens und damit auch der Wert seiner Anteile entsprechend an, was sich wiederum im Aktienkurs widerspiegelt. Eine Aktie, die man zum Kurs von 100 DM gekauft hatte, konnte man fünf Jahre später für 200 DM verkaufen. Der Halter einer Aktie verdient im Herbst also nicht nur über die Dividende Geld, wie das im Frühling und im Sommer der Fall war. Nein, im Herbst entwickelt sich die Aussicht auf Gewinnerzielung durch Wertsteigerungen zum wichtigsten Aspekt des Aktiensparens. Immer breitere Bevölkerungsschichten beteiligen sich am Aktiensparen und alleine die zunehmende Nachfrage nach Aktien steigert den Wert der selbigen, was wieder mehr Leute anlockt, die mit Gewinnsteigerungen schnell und einfach Geld verdienen wollen. An den Aktienmärkten entstehen auf diese Weise Blasen, bei denen die Kurse zu schnell und zu hoch steigen und die dann in sogenannten Aktien-Crashs wieder auf ein deutlich niedrigeres Kursniveau zurückfallen. Das war im laufenden Herbst jetzt viermal der Fall: 1987, 1997 (Asien), 2000 und 2007/8. Viele Menschen, die die Aktien kurz vor dem Crash zum Kurs von 200 DM gekauft hatten, konnten ihre Anteile nach dem Crash nur noch für 120 DM verkaufen.

Im Herbst gewinnt der, der die Geldwirtschaft verstanden hat. Das sind zunächst einmal die Banken und die Versicherungen.

Untergang oder Freiheit - Wir haben keine Wahl!

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