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Geld ist mehr als ein Tauschmittel

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Waren oder Gegenstände wurden von Menschen schon lange, bevor es Geld gab, getauscht. Das ist ein ganz normaler Vorgang. Sobald es Besitz gibt, gibt es auch Tausch. Ein Tausch ist etwas, das auf freiwilliger Basis und zum gegenseitigen Vorteil stattfindet.

Bei Geld hingegen verschwinden in eine Richtung die Freiwilligkeit und der gegenseitige Vorteil. Geld muss beschafft werden, weil die Machthaber die Herausgabe unter Strafandrohung und Termindruck verlangen. Und die Vorteile aus der Abgabe haben primär die Machthaber, nicht die Abgebenden. Denn diese müssen das Geld beschaffen, wie auch immer.

(Geld-Theorie Teil 4, Gesellschafts-Theorie Teil 11)

Geld existiert zum Vorteil der Machthaber. Der sich wiederholende Abgabenzwang erzeugt bei den Untertanen einen Geldbeschaffungszwang.

Dieser Beschaffungszwang führt dazu, dass Geld (welche reale Ware es auch immer ist) nicht nur gegen andere Waren eingetauscht wird. Wenn man die Ware Geld beschaffen muss, hat man die Wahl zwischen verschiedenen Möglichkeiten:

 durch Sammeln, wenn die Ware in der Natur vorkommt;

 durch Anbau/Kultivierung, wenn die Ware dafür geeignet ist;

 durch Täuschung, Diebstahl oder Raub von einem anderen Besitzer

 durch fairen und freiwilligen Tausch mit einem anderen Besitzer

In den ersten beiden Varianten kann jeder Mensch sich das Geld durch Fleiß und Arbeit selbst aneignen. In der dritten Variante wird das Geld zu Lasten eines anderen Menschen auf unfaire Weise beschafft. Die letzte Variante, also sich die Ware Geld durch fairen, freiwilligen Tausch zu beschaffen, ist, was wir heute als Bezahlen bezeichnen. Dabei wird die Ware Geld gegen Arbeitsleistung oder Warenverkauf gesucht und nicht angeboten. Geld muss beschafft werden, also suchen die Menschen nach Möglichkeiten, um Geld zu erhalten. Arbeitsleistung wird dabei freiwillig angeboten, weil es das ist, was jeder Mensch mehr oder weniger gut und ohne große Voraussetzungen leisten kann. Es kann auch Geld gegen zuvor erzeugte Waren gesucht werden. Denn Waren sind nichts anderes als gespeicherte Arbeitsleistung. Geld wird einem Arbeiter stets nach einer Arbeitsleistung überlassen. Dabei wird entweder die Geldmenge der Arbeitsleistung oder aber die Arbeitsleistung der Geldmenge angepasst. Beide Beteiligten an diesem Handel sind da theoretisch sehr frei. Praktisch ist es nicht ganz so, denn hier macht sich die reale Ausprägung der Ware Geld bemerkbar. Bei gutem Geld ist der Freiheitsgrad zwischen den Beteiligten hoch. Bei einer schlechten Form von Geld hingegen funktioniert der Tausch schlecht, z.B., wenn Geld nicht in hinreichend kleinen Stückelungen vorliegt.

(Geld-Theorie Teil 5, Gesellschafts-Theorie Teil 12)

Geld wird durch den Beschaffungszwang zu einem künstlich erzeugten Grundbedürfnis wie Trinkwasser und Nahrung. Es muss genauso beschafft werden.

Zum Beispiel ist die Prostitution eine direkte Folge von Geld. Ohne Geld gab es keine Prostitution. Es gab Geschlechtsverkehr auf freiwilliger Basis. Es gab im Einzelfall Vergewaltigungen, die ebenfalls auf Gewalt basieren. Aber Prostitution beruht einzig und allein auf der Gewalt von Geld. Geld erzeugt einen Beschaffungszwang und damit einen Arbeitsleistungszwang. Frauen, die kein Geld hatten, das sie aber zwecks Abgabe beschaffen mussten, prostituierten sich dafür. Sie wollten ihre Nase behalten und zogen die Prostitution der angedrohten Strafe vor. So entstand das angeblich älteste Gewerbe der Welt. Geld erzwingt Arbeitsleistung. Geld erzeugt Macht über Menschen.

(Geld-Theorie Teil 6)

Nur weil Geld wiederholt unter Strafandrohung und Termindruck zu beschaffen und abzuliefern ist, bieten Menschen ihre Arbeitsleistung an. Sie tun das, um Geld zu erhalten, und sie geben Geld dadurch seinen Wert.

Geld wird stets als Mittel zur Bezahlung gesehen und definiert, aber niemals als Ursache von jeglicher Bezahlung. Der bestehende Konsens zur Definition von Geld besagt, Menschen bezahlten Leistungen, weil sie Geld haben. Wir haben aber verstanden, dass Menschen Geld als Bezahlung verlangen, weil sie Geld brauchen, um es an die Machthaber abgeben zu können. Geld wird gegen Waren getauscht, weil Waren nichts anderes sind als gespeicherte Arbeitsleistungen.

(Geld-Theorie Teil 7)

Geld wird zum universellen Tauschmittel gegen Arbeitsleistung und Waren, weil es den Geldbeschaffungszwang gibt. Geld wird nicht verwendet, weil es Tauschgeschäfte erleichtert.

Sicher war über lange Zeit in der Menschheitsgeschichte das genaue Gegenteil der Fall. Das von den Machthabern festgelegte Geld war denkbar ungeeignet für derartige Tauschgeschäfte. Machthaber, die solches Geld verwendeten, scheiterten alle schnell. Geld musste erst durch Versuch und Irrtum zu dem werden, was es heute ist, aber selbst unser heutiges Geld ist meilenweit von dem entfernt, was „gutes“ Geld wäre oder wie Geld eigentlich funktionieren sollte. Wie es sein kann, dass etwas, das für diese Zwecke eigentlich völlig ungeeignet ist, sich trotzdem herausgebildet hat und sogar bis heute hält, werden wir im weiteren Verlauf des Buches genauer betrachten.

Untergang oder Freiheit - Wir haben keine Wahl!

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