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Eine Zweckgemeinschaft aus Obrigkeit und Untertanen beginnt
ОглавлениеMit dieser Zweckgemeinschaft aus Obrigkeit und Untertanen beginnt eine lange Epoche der Menschheit. Für die Untertanen war es in der Regel besser, wenn die Machthaber nicht wechselten. Denn dann waren die Abgaben geregelter (und damit kalkulierbarer) und die Willkür war niedriger. Wenn hingegen neue Machthaber kamen, mussten diese die Kosten der Eroberung wieder reinholen, und das bedeutete für die „Schwachen“, ganz abgesehen von den Zerstörungen, zusätzliche Abgaben.
Auf diese Weise ergab sich die Zeit der Mafia, des Schutzes gegen Abgaben. Jede Mafia hatte ihr Territorium.
Die jetzt weitgehend sesshaft gewordenen Untertanen versuchten, die Erträge aus dem Sammeln und der Jagd zu verstetigen und so vor allen Dingen abzusichern. Früher war man einfach weitergezogen, wenn Gebiete abgesammelt oder leergejagt waren. Das ging nun nicht mehr, wegen der eigenen und der benachbarten Machthaber und dem Schutzbedürfnis. So entstanden, um aus dem jeweiligen Territorium heraus die geforderten Abgaben liefern zu können, ganz zwingend Ackerbau und Viehzucht. Kein Untertan wollte den Zorn der Obrigkeit erregen, der stets zu physischer Gewalt gegen ihn und seine Gruppe führte.
Aus der Zweckgemeinschaft von Obrigkeit und Untertanen entstehen Ackerbau und Viehzucht.
Der Klimawandel, der von anderen Autoren als Ursache für die Entstehung dieser Zweckgemeinschaft angeführt wird, scheint mir nicht so plausibel, weil er nicht die Gleichartigkeit erklären kann, mit der diese Entwicklung überall auf der Welt stattgefunden hat. Es kann auch nicht erklärt werden, warum die Sesshaftigkeit entstand, weil diese Lebensweise mehr Arbeit und Energie erforderte als das Nomadenleben. Auch wird die vermehrte Fruchtbarkeit sowie die in der Folge entstandene angeblich bessere Ernährung durch Getreide als Ursache für die Sesshaftigkeit angeführt. Aber das kann ja nur eine Folge der Sesshaftigkeit sein und nicht ihre Motivation. Die hier gelieferte Erklärung kennt diesen Widerspruch nicht. Sie liefert in jedem Fall eine zusätzliche glaubwürdige und konsistente Erklärung.