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Unternehmensübernahmen

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Als die Geldindustrie erprobte Methoden hatte, um Unternehmen durch Restrukturierungen auszusaugen, begann sie damit, ihren Wirkungskreis zu erweitern. Keinesfalls reichten ihr noch Unternehmen aus, die freiwillig verkauft wurden. Stattdessen kam es vermehrt zu sogenannten „feindlichen Übernahmen“. Dabei wird ein unterbewertetes Unternehmen gegen den Willen der Belegschaft und der Firmenleitung aufgekauft, teilweise sogar gegen den Willen eines Teils der Eigentümer.

Wird ein Unternehmen feindlich übernommen, führt das in der Regel dazu, dass das Top-Management ausgetauscht wird. Die Begründung dafür ist einfach: Die alte Unternehmensleitung habe es nicht geschafft, den Firmenwert zu optimieren, sprich, die Ausschüttungen an die Eigentümer (Dividenden) bis zum verantwortbaren Maximum zu steigern und dadurch den Aktienkurs bzw. den Unternehmenswert in die Höhe zu treiben.

Eine Firma, deren Ausschüttungen hoch sind, die aber keine stillen Reserven angehäuft hat, ist uninteressant für die Geldindustrie. Solche Unternehmen sind ja teuer zu bezahlen und schnelle, weitere Gewinnsteigerungen sind nur mit harter Arbeit und nicht durch einfache Restrukturierung zu erreichen. Solche Firmen sind vor Übernahmen durch die Geldindustrie geschützt. Anders ergeht es denen, die konservativ gewirtschaftet und so Rücklagen gebildet haben. Das geht nur noch, wenn ein Unternehmen fest in der Hand weniger Eigentümer ist. Und selbst da ändert sich die Lage, wenn sich nach Tod und Vererben die Eigentümerstruktur ändert. Konservativ geführte Unternehmen sind sehr anfällig für feindliche Übernahmen und das Top-Management riskiert nach einer Übernahme gefeuert zu werden. Welcher Manager will schon so aussortiert werden? So kam es dazu, dass überall die Unternehmensleitungen in Großunternehmen damit begannen, auf Gewinnmaximierung zu achten.

Ein großer Ausgabeposten bei all dem ist das Personal. Die durch die Geldindustrie auf Gewinnoptimierung getrimmten Unternehmen sind dadurch dazu gezwungen, zukünftig gegen ihre eigenen Mitarbeiter zu arbeiten. Damit die Gewinne steigen, muss Personal abgebaut werden. Dazu werden im Herbst wieder unterschiedliche Strategien angewendet, beispielsweise Entlassungen, wenn es einem einzelnen Unternehmen wirklich schlecht geht, Abfindungsregelungen, wenn das Unternehmen Reserven hat, oder Ausgliederungen ganzer Teile, die dann eigenständig wirtschaften müssen bzw. an andere Unternehmen verkauft werden.

Ein Aufkaufen und Restrukturieren von Unternehmen lohnt sich eben nur, wenn das Unternehmen unterbewertet ist, also wenn man durch einfache Maßnahmen die Gewinne stark steigern kann. Daher machen sich alle Unternehmen schlank und schütten ihre Reserven an die Eigentümer aus. Kommt danach eine Krise, muss das Unternehmen mit einem geeigneten anderen Unternehmen, das bisher ein Wettbewerber war, fusioniert werden. Aus zwei Kranken wird so ein vorübergehend Gesunder – bis die nächste Krise und in der Folge die nächste Fusion kommt. Dieser Konzentrationsprozess ist praktisch nicht vermeidbar. Er ist eine Reaktion auf den Wettbewerb. Immer wieder kommt der Punkt, an dem Unternehmen allein nicht mehr weiterkommen.

Untergang oder Freiheit - Wir haben keine Wahl!

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