Читать книгу Untergang oder Freiheit - Wir haben keine Wahl! - Michael Schulz - Страница 41

Weil Vollbeschäftigung herrscht und zusammen mit den Verkaufspreisen auch die Gehälter und damit die Steuereinnahmen steigen, kann der Staat in neue Infrastrukturprojekte investieren, die ihrerseits Nachfrage und Arbeit schaffen. Zudem hat er mehr Geld für soziale Absicherungssysteme zur Verfügung. Diese Situation wird von Politikern gerne dazu genutzt, um die Leistungszusagen der Sozialsysteme auszuweiten, was Wählerstimmen bringt, aber natürlich nicht nur aktuell, sondern auch zukünftig höhere Staatsausgaben bedeutet.

Bis zur Endphase des Sommers scheinen alle Preissteigerungen aber gut verkraftbar zu sein. Denn die Vollbeschäftigung und die Aufwärtsbewegung hält aus Sicht der meisten Menschen schon sehr lange an. Dass diese Phase enden wird, will und kann sich in dieser Zeit jedoch fast niemand vorstellen.

Der Sommer wird getragen vom Bauhandwerk, das sich bereits gegen Ende des Frühlings positiv entwickelte. Aber auch die Industrieproduktion wird zu Beginn des Sommers stark ausgeweitet. Immer mehr regionale Betriebe bieten ihre Waren überregional an. Die Angebotsvielfalt macht sich mit einem großen Warensortiment positiv bemerkbar. Der Konsum beginnt, die Wirtschaft zu tragen, der Handel profitiert von dem großen Warenangebot. Große Kaufhäuser und Supermärkte lösen die kleinen Einzelhändler zunehmend ab. Erste Handelsketten entstehen.

Am Ende des Sommers „galoppiert“ die Inflation: Die Preise und damit die Lebenshaltungskosten steigen an, entsprechend werden die Gehälter angehoben. Doch die regelmäßigen Gehaltssteigerungen haben den Effekt, dass es sich plötzlich nicht mehr lohnt, geringqualifizierte Menschen zu beschäftigen. Sobald ein Arbeitnehmer einem Arbeitgeber mehr Kosten verursacht als er ihm Nutzen einbringt, wird er ihn nicht länger beschäftigen. Eine gängige Variante ist dann, einfache Tätigkeiten durch Maschinen zu ersetzen. Die Maschine wird einmalig angeschafft und hat definierte Unterhaltskosten, sodass man die Amortisationszeit einfach ausrechnen kann. So verliert sich am Ende des Sommers die Vollbeschäftigung.

Irgendwann erkennt die Politik, dass es mit der starken Geldentwertung durch Kreditausweitung so nicht weitergehen kann.

Also muss die Kreditausweitung begrenzt werden, was man durch ein Anziehen der Zinsen erreicht. Damit werden Kredite deutlich teurer. Sowohl die Kredit- als auch die Geldmenge wächst nicht weiter an und dadurch hören auch die Preise auf zu steigen.

Im Zeitraum der Zinserhöhung wird der Sommer beendet.