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4.4.2Value Propositions von Datenprodukten
ОглавлениеIm nächsten Schritt gilt es nun, ein Wertversprechen (Value Proposition) für die identifizierten Problemstellungen innerhalb der Wertschöpfungskette zu definieren. Dabei können die Wertversprechen von Datenprodukten in zwei Dimensionen beschrieben werden: als rationale und als soziale Komponente. Ein rational begründetes Wertversprechen unterstützt den Nutzer dabei, die objektiv beste Entscheidung zu treffen. Volkswirtschaftlich interpretiert man den Menschen hierbei als homo oeconomicus. Wir wissen aber aus der Verhaltensökonomie, dass Menschen auch andere Gesichtspunkte wichtig sind. Das Wertversprechen kann also auch sozial ausgelegt sein und Neugierde, soziale Interaktion oder Entertainment-Bedürfnisse ansprechen [Dorfer 2016].
In den meisten Fällen werden die unterschiedlichen Ausrichtungen des Wertversprechens kombiniert und an verschiedene Nutzergruppen angepasst, um ein Datenprodukt zu erstellen. Zum Beispiel kann man soziale Interaktion dazu nutzen, um Feedback zu der Qualität eines Datenprodukts zu bekommen.
Nehmen wir beispielsweise die Möglichkeit, die Verkaufsanzeige eines Fahrzeugs über einen Link an einen Freund weiterzuleiten. Diese soziale Interaktion kann dazu genutzt werden, die Fahrzeugempfehlung zu beeinflussen, wobei das Datenprodukt »Fahrzeugempfehlung« die Entscheidung für oder gegen ein Fahrzeug unterstützt und damit eher ein rational begründetes Wertversprechen hat.
Neben dieser kategorischen Unterscheidung kann zusätzlich die zeitliche Dimension zur Beschreibung des Wertversprechens herangezogen werden. Datenprodukte können ein Bedürfnis nach Informationen
aus der Vergangenheit,
der Gegenwart oder
der Zukunft
befriedigen.
Preisvergleichsportale bieten zum Beispiel historische Preisinformationen an oder versuchen, einen Preistrend für ein bestimmtes Produkt vorherzusagen, um daraus eine Warte- oder Kaufempfehlung abzuleiten.
Während die Wertschöpfungskettenanalyse Hinweise darauf gibt, welche Wertversprechen einen Mehrwert liefern könnten, unterstützt die Kategorisierung der Wertversprechen die Ideenfindung einer konkreten Problemlösung. Im Zusammenspiel der Wertversprechen und der Wertschöpfungskette kann sich dann auch ergeben, an welcher Stelle der Wertschöpfungskette ein Service beginnen bzw. enden sollte, um gegebenenfalls Daten für darauffolgende Schritte zu sammeln oder Feedback über das Nutzerverhalten einzuholen. Insbesondere auf das Design der Feedbackschleife gehen wir noch in einem späteren Abschnitt detailliert ein.