Читать книгу Die Fälle der Shifter Cops - Natalie Winter - Страница 7

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Prolog

New York City

»Madoc, altes Haus. Was bringt dich denn hierher?«, fragte eine tiefe Stimme hinter ihm.

Madoc zuckte zusammen, dann drehte er sich um und sein Mund verzog sich zu einem freudigen Grinsen. Der Bärenwandler war ein alter Freund. Geschickt wich Madoc dem gespielten Aufwärtshaken des bulligen Mannes aus und deutete einen Kinnhaken an.

»Du solltest an deiner Beweglichkeit arbeiten, Rick. Masse ist nicht alles«, sagte er und umarmte den anderen. »Es ist schön, dich zu sehen.«

Die zwei hochgewachsenen Männer klopften einander respektvoll, aber vorsichtig auf den Rücken.

»Hey, Jungs«, ertönte eine rauchige Stimme von links.

Rick grinste verlegen. Synchron wandten sich beide der dunkelhaarigen Schönheit zu.

»Ich will auch kuscheln«, beschwerte sie sich und zog einen Schmollmund. Ihre zierliche Gestalt täuschte niemanden. Kaja nahm es als reinrassige Pantherwandlerin an Kraft mit jedem der Anwesenden auf. »Rick, bist du immer noch auf der Suche nach der passenden Partnerin?«, fragte sie herausfordernd und ihre grünen Augen funkelten.

Rick setzte sein berühmtes umwerfendes Lächeln auf, aber Kaja war immun dagegen.

Stattdessen wandte sie sich an Madoc: »Und wie steht es um dein Liebesleben? Bist du noch zu ha-ben?«

Madoc schüttelte den Kopf. »Mit mir hält es keine lange genug aus. Wenn sie keine Probleme mit meinem Job hat, dann läuft sie spätestens in dem Moment schreiend davon, wenn ich mich zum ersten Mal vor ihren Augen verwandle. Die einzige Frau, die mit beidem klarkam, hat sich mit meiner Mutter um die Erziehung von Kindern gestritten, die noch nicht einmal gezeugt waren.«

»Deiner Mutter möchte ich nicht in die Quere kommen«, stellte Kaja fest.

Rick schüttelte ebenfalls den Kopf, so nachdrücklich, dass sich Madocs Stimmung ein wenig aufhellte. Seine Mutter war eine Hexe und hatte Rick einmal deutlich ge­zeigt, was sie von seinen flapsigen Sprüchen hielt. Drei Tage lang hatte sich der zwei Meter große Bär mit dem bonbonrosafarbenen Fell in seinem Zimmer versteckt, bis die Farbe endlich wieder dem normalen Braun ge­­wichen war.

»Ich habe gehört, die Chefin hat einen neuen Auftrag für dich«, wechselte Kaja das Thema. Sie spürte wohl, dass Madocs Liebesleben kein geeignetes Thema war, das er im Hauptquartier der Shifter Cops erörtern wollte. »Du sollst dich so schnell wie möglich in ihrem Büro ­blicken lassen.«

Madoc fuhr sich durch sein kurz geschnittenes blondes Haar und seufzte. »Ich wollte eigentlich zwei Wochen Urlaub in Florida machen«, sagte er und klopfte auf die Brusttasche seiner abgetragenen Lederjacke. »Das Ticket ist bereits bezahlt. Aber das kann ich dann ja wohl abschreiben.«

»Ja, als Shifter Cop hat man es nicht leicht.« Kaja tätschelte ihm die Wange. »Immer wartet der nächste paranormale Fall auf dich und du musst wieder einmal die Welt retten. Sag ihr einfach, dass du schon was Wichtigeres vorhast!«

»Als ob er das täte«, mischte sich Rick ein. »Du kennst doch Madoc. Es gibt keinen Cop, der pflichtbewusster wäre als unser großer Junge hier.«

Kaja rollte mit den Augen. Sie hatte eine ausgezeichnete Aufklärungsquote, aber Disziplin war nicht ihre Stärke.

»Wenn das so ist – warum gibst du mir nicht das Ticket, und ich gönne mir einen kleinen Ausflug in die Everglades. Ich könnte auch mal wieder Urlaub vertragen.« Mit hypnotisierendem Blick starrte sie auf Madocs Brusttasche.

Er seufzte theatralisch, holte das Ticket heraus und reichte es ihr. »Der Flug geht heute Punkt achtzehn Uhr. Du solltest dich also beeilen, wenn du noch packen möchtest.«

»Dazu brauche ich keine fünf Minuten. Ich reise im­­mer mit leichtem Gepäck. Danke, mein Lieber! Dafür hast du was gut bei mir.« Kaja verabschiedete sich mit einem Kuss auf Madocs Wange und Rick kam in den Genuss einer Umarmung. Dann schlug sie den Weg in Richtung Waffenkammer ein.

Die beiden Männer sahen ihr nach.

»Okay«, sagte Madoc, »ich möchte die Chefin nicht länger warten lassen.« Damit wollte er gehen, aber Rick hielt ihn zurück.

»Ich habe gehört, dass ein altes Übel bei dir in Neuengland wieder auf dem Vormarsch ist.«

Madoc seufzte erneut. Die Leichtigkeit des Gesprächs war verschwunden. »Dann weißt du mehr als ich«, erwiderte er ruhig. »Du sprichst von den Institorianern?«

Rick schüttelte sich und nickte. »Ich wollte nur sa­­gen – falls du meine Hilfe brauchst, melde dich! Ich habe noch eine Rechnung mit diesen skrupellosen Mistkerlen offen, die ich gerne begleichen würde.«

Im grellen Licht der Flurlampen war es schwierig, Gefühle zu verbergen. Madoc sah, wie sich die Reißzähne im Oberkiefer seines Freundes abzeichneten, und klopfte ihm beruhigend auf die Schulter. Bärenwandler waren empfindlich und emotional, konnten sich aber durch eine freundliche Berührung in Sekundenschnelle wieder in die geduldigen Wesen zurückverwandeln, die sie eigentlich waren.

»Versprich mir eins«, setzte Rick nach. »Sei vorsichtig! Ich habe Magengrummeln, und das ist kein gutes Zeichen.«

»Ich weiß, alter Freund.« Madoc grinste. »Die Welt war immer schon verrückt. Und wer, wenn nicht wir Shifter Cops, sollte sie retten?«

Die Fälle der Shifter Cops

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