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15 – Hôtel Le Beau Rivage, Genf
ОглавлениеWährend Rosa um zehn Uhr abends erschöpft von den Strapazen der für sie so gerade noch glimpflich ausgegangenen Entführung in der Wohnung einer Freundin einschlief (erst die Raketen um null Uhr würden sie wieder für einen kurzen Moment aufwecken) und Bormann die Silvesternacht whiskeyseelig bei seiner neuen Bekanntschaft in St. George verbrachte, klopfte es an der Tür von Zimmer 317 des Beau-Rivage am Quai du Mont Blanc am Ufer des Genfersees.
Als Friedrich von Wolkenburg öffnete, drangen blitzschnell vier Männer gewaltsam ein.
Vier Männer, die er nicht erwartet hatte. Vier Männer, die mit dem unbekannten Mann aus dem Internet nichts zu schaffen zu haben schienen, welcher von Wolkenburg nach seinem Bruch mit seinem Partner Wendelin Bergkrist gegen Bezahlung dabei helfen wollte, aus Europa in einen abgelegeneren Winkel der Welt zu fliehen – und von Wolkenburg deshalb gebeten hatte, genau dieses Zimmer zu buchen und darin heute auf ihn zu warten.
Vier Männer, die von ihm wissen wollten, wo sich das Geld befand, das er zusammen mit Wendelin Bergkrist von den Anlegern der Flash Capital GmbH & Co. KG gestohlen hatte. Vier Männer, die zu allem bereit zu sein schienen. Vier Männer, die ihn in Todesangst versetzten. Vier Männer, denen er alles erzählt hätte. Vier Männer, deren Blicke es ihm nur allzu deutlich machten, dass es nicht zuletzt in seinem ureigensten Interesse lag, nicht nach Hilfe zu rufen.
Vier Männer, die ihn mit Schmerz- und Betäubungsmitteln sedierten, als sie merkten, dass er über den Verbleib des Geldes tatsächlich nichts wusste. Vier Männer, die ihn in seinem Anzug in die bis oben hin mit Wasser gefüllte Badewanne legten, als ihnen aufging, dass er die Wahrheit sagte. Vier Männer, die ihm einen tödlichen Giftcocktail verabreichten, als ihnen klar wurde, dass ihnen in pucto Verbleib des Flash Capital-Geldes nur sein Partner Wendelin Bergkrist würde weiterhelfen können.