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ALLES SCHON DAGEWESEN AUS DEN KINDERTAGEN DES FILMS (ZDF) AUS ALT LACH NEU (1. Staffel)

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WDR regional 1980. 18 Folgen, 1.–30.9.1980 P Gerhard Schmidt, Scripts & Films Production, im Auftrag der Degeto und des WWF; B/Sp Maarten van Rooijen; K Richard Laurent; M (Vor- und Abspann) Ragging Harry (Trevor Duncan); M (Archiv) E. Austen (mit The Telecast Ensemble), Andrew Brasil, John Cacavas, Charles R. Cassey, Heinz Ebert, Robert Farnon, Günther Fulisch, Paul Gerard, Alain Kan, Joe Kieneman (eingespielt von Sir Fletcher’s Swing Band), Jack Lybera, Leon Nicol (eingespielt von Sir Fletcher’s Swing Band), Janko Nilovic (eingespielt von Andy Loore auf dem Klavier), Malcolm Mitchell (eingespielt in den Cine-Lingual Sound Studios Ltd., London), Ralph Olivar (eingespielt von Sir Fletcher’s Swing Band), Ragging Harry (Trevor Duncan, dessen Musik eingespielt vom New Concert Orchestra), Tim Ramsey, Roger-Roger alias Eric Swan, Johnny Scott (eingespielt mit seiner Big Band), Michel Villard (eingespielt von Ivory Sam and His Orchestra und Ivory Sam am Klavier); R Kaspar Heidelbach; Red. WWF Monika Hartmann

Von 1972 bis 1976 hatte Maarten van Rooijen für das niederländische Fernsehen TROS seine Slapstickserie ZWIJGEN IS GOUD! produziert und selbst präsentiert. Die sehr kurzen Folgen unbekannter Anzahl, erfreute sich einer großen Beliebtheit. Daran wollte das WWF anknüpfen. Im Auftrag der Degeto besorgte Gerhard Schmidts Kölner Scripts & Films Production 1980 unter der Regie von Kaspar Heidelbach mit van Rooijen eine deutsche Auflage von ZWIJGEN IS GOUD! und nannte sie AUS ALT LACH NEU. Ob dafür niederländische Originalfolgen verwendet wurden, hat sich nicht feststellen lassen. Die deutsche Ausgabe umfasste 18 Folgen, die zwischen dreieinhalb bis vier Minuten liefen, ausgenommen vier Folgen von rund achteinhalb Minuten Dauer. AUS ALT LACH NEU wurde über den September 1980 montags bis donnerstags im Regionalprogramm des WDR auf dem Sendeplatz «4telvor8» ausgestrahlt, zuletzt am 29. und 30. September. Manchmal wurde dazu der Trailer gesendet, der eigens für die deutsche Serie hergestellt worden war. In jeder Episode brachte van Rooijen drei bis vier Ausschnitte fast ausschließlich stummer US-Grotesken unter und moderierte die thematisch geordneten Folgen selbst auf deutsch, das er mit stark niederländischem Akzent sprach. Im Studio, dessen Wandflächen mit Filmplakaten und Filmfotos dekoriert waren, saß er entweder in einer Reihe von Kinosesseln vor Filmbüchsen und -spulen oder inmitten des Materials. Zuweilen las er seine stets kurzen, aber immer einsichtsreichen einleitenden Kommentare vom Blatt ab. Trevor Duncan, der sich Ragging Harry nannte, sorgte für die Musik im Vor- und Abspann, wie sie für die LP MAARTEN VAN ROOIJEN PRESENTEERT: ZWIJGEN IS GOUD 1 – MUZIEK UIT SLAPSTICK PROGRAMMA’S (Dennis Music 2929-80) aufgenommen worden war. Neben anderen Duncan-Kompositionen und Malcolm Mitchells Musik für die MAD MOVIES waren außerdem Archivmusiken anderer Komponisten vertreten, die zum Teil ebenfalls auf dieser LP zu hören sind. Die überraschende Vielfalt der beteiligten Komponisten ergibt sich aus den Tonfilm-Musikaufstellungen des WWF zur Serie, die mir 1999 zur Verfügung gestellt wurden.

Aus diesen Zutaten entstand eine wirkungsvolle burleske Unterhaltung, die verständlicherweise die MAD MOVIES und deren gediegene deutsche Bearbeitung nicht erreichen konnte. Die thematische Vielfalt, zu der van Rooijen filmische Beispiele herausgesucht hatte, ist beachtlich. Alle Folgen erhielten als Titel knappe Stichwörter, die genau umrissen, was man zu erwarten hatte: VARIETÉ, VERFOLGUNGSJAGD, DICKE UND DUMME, TORTENSCHLACHT, AUTOS, COWBOYS, ESSEN UND TRINKEN, FILM IM FILM, POLIZISTEN UND GANOVEN, FEUERWEHR, HOTELS, FRAUEN, WASSER, SOLDATEN, SENSATIONSDARSTELLER, BETRUNKENE, KINDER und SPORT. ZU VARIETÉ führte van Rooijen aus: «Music-Hall, Vaudeville oder Varieté, damals ungemein populäre Einrichtungen zur Unterhaltung, inspirierten in hohem Maße die Filmemacher aus der Stummfilmzeit. Viele Einfälle, Späße und Gags gingen auf diese Ursprünge zurück. Zwei Hauptprotagonisten des Stummfilms – Chaplin und Buster Keaton – kommen beide vom Varieté.» Dazu waren in der dreieinhalb Minuten langen Folge Ausschnitte aus Chaplins A NIGHT OUT (1915), Keatons THE PLAYHOUSE (1921) und aus THREE OF A KIND (1926) mit dem umwerfenden Trio Ton of Fun zu sehen. Zu Beginn der achteinhalbminütigen Folge TORTENSCHLACHT sagte van Rooijen: «Die Torte als Lieblingsrequisit der Slapstickfilmer. Buttercremetorte als Wurfgeschoss. In Tortenschlachten werden Aggressionen abgebaut, ohne dass jemand zu Schaden kommt. Bevorzugte Opfer: Polizisten, honorige Herren und blasierte elegante Damen. Stan Laurel und Oliver Hardy verwickeln einen ganzen Straßenzug in eine Tortenschlacht.» Dazu lief dann auch das damals bekannte Fragment ihres Filmes THE BATTLE OF THE CENTURY (1927). Überhaupt war TORTENSCHLACHT mit weiteren Ausschnitten aus FROM SOUP TO NUTS und THE FINISHING TOUCH aus dem Jahr 1928 eine Laurel-und-Hardy-Folge. Allerdings ist der Polizist Edgar Kennedy in THE FINISHING TOUCH kein Tortenopfer, sondern wird mit Kleister und milchiger Kalkflüssigkeit übergossen.


Aus dem Vorspann von AUS ALT LACH NEU (Staffel 1)

AUS ALT LACH NEU konnte mit vielen Komikern aufwarten: Roscoe «Fatty» Arbuckle, Billy Bevan, Vernon Dent, Keystone Kops (auch Keystone Cops), Harry Langdon, Laurel und Hardy in Solofilmen, Harold Lloyd, Carol Lombard, Hank Mann, Bobby Ray, Ben Turpin und Bobby Vernon, dazu später in dramatischen Filmen berühmt gewordene Schauspieler wie Wallace Beery und Gloria Swanson und auch Film-Schimpanse Snooky. Dazu kamen neue alte Filmausschnitte, die sonst in keiner Serie zu finden waren: Alice Howell in ONE WET NIGHT (1924), Fay Tincher in ROWDY INN (1919) und Larry Semon in SPUDS (1927). Der Franey-Film THE ROAMING BATH TUB (1919) hatte bei van Rooijen eine kleine Premiere und wurde später nur noch einmal in einer Chaplin-Folge der KLAMOTTENKISTE verarbeitet ( Erstausstrahlungen 3).

Die teleskopie-Wochenberichte teleregion stellten AUS ALT LACH NEU ein passables Zeugnis mit einer Durchschnittsquote von knapp 15 % aus, bei der die Einzelwerte für die Folgen zwischen 10 und 22 % schwankten.


Vorspann von AUS ALT LACH NEU (2. Staffel)

Es darf gelacht werden Von Männern ohne Nerven und Vätern der Klamotte

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