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9. Chlodwig, der Frankenkönig.

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1. Die Franken. Während zur Zeit der Völkerwanderung viele deutsche Völker ihre Heimat verließen und in fremden Ländern neue Reiche gründeten, waren die Franken in ihren Wohnsitzen am Niederrhein geblieben, hatten sich aber von dort immer weiter nach Westen ausgedehnt. Ihr König Chlodwig (seit 481), aus dem Geschlecht der Merowinger, stiftete durch große Eroberungen ein mächtiges Reich. Fast ganz Gallien brachte dieser Frankenkönig unter seine Herrschaft. Daher hat es den Namen Frankreich erhalten. Auch den Alemannen (am oberen Rhein) entriß er einen großen Teil ihres Gebietes und besiegte sie bei Zülpich in einer blutigen Schlacht. Dieser Sieg hatte wichtige Folgen.

2. Chlodwigs Bekehrung. Chlodwig war nämlich bis dahin ein Heide; seine Gemahlin Clotilde aber bekannte sich zum Christentum. Vergeblich hatte sie ihn oft ermahnt, seinen nichtigen Göttern zu entsagen und den Christenglauben anzunehmen. Als nun bei Zülpich sich der Sieg schon auf die Seite der Alemannen neigte, da gedachte er, was ihm seine Gemahlin von dem mächtigen Christengotte erzählt hatte, und er rief in seiner Angst: „Hilf mir, Jesus Christus, denn meine Götter verlassen mich. Wenn du mir den Sieg schenkest, so will ich an dich glauben und mich taufen lassen I" Und wirklich wandte sich bald der Kampf: die Franken drangen vor, die Feinde wichen und flohen. Chlodwig erfüllte sein Gelübde. Am nächsten Weihnachtsfeste ließ er sich in der Stadt Rheims taufen und mit ihm viele seiner Franken. Der Papst in Rom war sehr erfreut über die Bekehrung des mächtigen Königs. Er nannte ihn den allerchristlichsten König, und diesen Beinamen haben seitdem alle seine Nachfolger auf dem fränkischen Throne als Ehrentitel getragen. Chlodwig jedoch hatte das Christentum nur sehr äußerlich angenommen. Er blieb auch als Christ, was er als Heide gewesen war: ein ungerechter, tückischer, grausamer Herrscher. Um seine Macht zu vermehren, zog er nicht allein auf Krieg und Eroberungen aus, er übte auch schändlichen Verrat gegen seine eigenen Verwandten. Damit keiner ihm die Alleinherrschaft streitig mache, räumte er sie alle durch heimtückischen Mord aus dem Wege.

Erzählungen aus der deutschen Geschichte

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