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Härter, stärker, SCHNELLER – BESSER?

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Da die Weltbevölkerung weiterhin recht schnell wächst, dehnen sich die Städte immer mehr aus, nicht nur hinsichtlich der Größe, sondern auch der Bevölkerungsdichte. Die Weltbevölkerung hat über zwei Millionen Jahre gebraucht, um auf eine Milliarde zu kommen, und gerade einmal weitere 200 Jahre, um auf bald acht Milliarden anzuwachsen. 55 Prozent der Weltbevölkerung leben derzeit in Städten, 2050 werden es 68 Prozent sein1. Diese Zahl ist beeindruckend und beängstigend zugleich, da mehr als zwei Drittel der Weltbevölkerung in städtischen Gebieten leben werden und unsere ländlichen Gebiete schrumpfen.

Das Dasein in der Großstadt geht mit einer hohen Dosis an Stress in einer sehr schnelllebigen Umgebung einher, in der wir immer sehr flott Entscheidungen treffen müssen. Erschöpft vom harten Arbeitstag wollen wir eilig nach Hause und springen nur noch rasch in einen Laden, um uns mit Nahrung zu versorgen. Also schnappen wir uns einen Einkaufswagen und packen industriell verarbeitete, leicht und schnell zuzubereitende Lebensmittel hinein, erkaufen uns aber auch ein gutes Gewissen, indem wir zu „frischem“ Gemüse greifen, das ach so toll und makellos aussieht. Aber nehmen wir uns die Zeit zu fragen, woher das Essen stammt? Welchen weiten Weg mussten die abgepackten Tomaten zurücklegen? Wie ist die Tomate eigentlich gewachsen und wurde sie wirklich ohne Pestizide erzeugt? Ist denn jetzt überhaupt die richtige Jahreszeit, um Tomaten zu essen? Wann ist denn die richtige Jahreszeit für den Tomatenanbau?

Genau das ist der springende Punkt, der uns Sorgen machen sollte: Indem wir den Bezug zur Natur verlieren, verlieren wir auch den Bezug zu den Jahreszeiten. Wir sind es gewohnt, alles zu jeder Zeit zu bekommen, was zu einem Denken führt, das Quantität über Qualität stellt, verschärft durch eine Kultur des Scheins statt des inneren Werts.

Die Nahrungsmittelindustrie muss mehr und schneller produzieren, aber auch Produkte anbieten, die sich viel länger halten, sodass sie auch nach vielen Stunden und Hunderten von Kilometern Transportweg im Supermarktregal noch immer makellos aussehen. Dies führt zur Verwendung gentechnisch veränderter Organismen und eben zu jenem massiven Einsatz von Hybridsaatgut. Wie gesagt, dieser Hybridtomatensamen bringt eine Tomatenpflanze hervor, die besser, schneller und stärker wächst, die resistenter gegen Schädlinge ist und sich auch noch länger hält – die „perfekte“ Tomate, glänzend rot und wohlgerundet. Auf den ersten Blick hat sie im Grunde keinerlei Makel. Übrigens gibt es mittlerweile neue Methoden, Tomaten zu kultivieren, und zwar völlig ohne Erde. Das klingt nach Zukunftsmusik, doch tatsächlich wachsen viele Tomaten heute gänzlich ohne Erde in den Gewächshäusern heran, ihre Wurzeln werden nur noch mit einer Nährlösung besprüht.

Klingt doch vernünftig, oder? Klar, Technologien helfen uns, mehr zu produzieren, um die Nachfrage der wachsenden Bevölkerung zu decken. Aber was steckt in diesem technisch produzierten Gemüse und Obst wirklich drin?


Tomaten, die wir im Supermarkt kaufen, werden in riesigen Gewächshäusern gezogen.

1 Prognosen zur Weltbevölkerung der Vereinten Nationen, 2018, herausgegeben von der Population Division of the United Nations Department of Economic and Social Affairs (UN DESA)

The Frenchie Gardener

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