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Urbanes Gärtnern bringt ERSTAUNLICHE VORTEILE

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Nach all diesen Informationen hoffe ich nun, dass Bob Marley laut in deinem Kopf singt: „Get up, stand up! Stand up for your rights!“ Mit dem richtigen (samenfesten) Saatgut, sanft von deinem grünen Daumen in die Erde gedrückt, wirst du die Natur und das Grün in dein tägliches Leben zurückholen, und du wirst es nicht bereuen – versprochen!

Der Nutzen des Urban Gardening ist vielfältig und umfangreich. Ich habe auf den folgenden Seiten meine eigene Auffassung dazu zusammengefasst, die allerdings keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sicherlich wirst du deine eigenen Erfahrungen machen und selbst noch Punkte ergänzen.


Wissen, woher das Essen kommt

Du kannst endlich mit Sicherheit sagen, woher das Essen stammt und wie es angebaut wurde. Denn es wächst ja in deinem eigenen kleinen Reich!

Mehr Bewusstsein für Gemüse und Obst entwickeln

Wer selbst Obst und Gemüse anbaut, lernt viel darüber, wie es wächst. Einige Sorten erfordern ein bestimmtes Vorgehen, manchmal zeitaufwendig, manchmal unerwartet. Mich hat es beispielsweise umgehauen, als ich erfuhr, wie Chicorée wächst. Wenn das selbst angebaute Essen dann auf dem Teller liegt, wirst du es mit anderen Augen betrachten – respektvoller, wissender, bewusster.

Eine schöne und lohnende Erfahrung machen

Du wirst sehr schnell feststellen, dass der Anbau der eigenen Lebensmittel in Bioqualität ein großartiges und sehr erfüllendes Abenteuer ist. Indem du dich um die Pflanzen kümmerst, entwickelst du eine Beziehung zu ihnen. Das Ergebnis dieser gesunden Beziehung sind all die essbaren Früchte, Knollen und Blätter.

Persönliche Erfüllung finden und das Gefühl, etwas vollbracht zu haben

Welch ein großartiges Gefühl, all das zu ernten! Und dazu die Erfahrung, dass es vom Garten direkt auf den Tisch kommt. Ich bin immer ganz stolz, wenn ich einfach nur Tomaten vom Balkon hole und als Salat anrichte oder ein paar meiner Auberginen oder Zucchini in Streifen schneide und auf den Grill lege. Ein wunderbares Gefühl ist es auch, im Winter eins der Gläser mit meiner selbst gemachten Tomatensauce zu öffnen. Bevor ich zu gärtnern begann, hatte ich noch nie Tomatensauce selbst gemacht.

Anfangen, gesünder zu kochen

Abgesehen davon, dass man sich gesünder und ökologisch bewusster ernährt, animiert einen die Ernte auch dazu, mehr selbst zu kochen, neue Rezepte auszuprobieren – und vielleicht kochst du ja auch bestimmte Gemüsesorten zum allerersten Mal in deinem Leben.

Vertraue deinem grünen Daumen …

Saisonal essen

Man hat einen besseren Bezug zu den Jahreszeiten, isst also eher saisonal und damit auch vielfältiger. Anstatt wie alle anderen im Winter Tomaten zu kaufen, wirst du diesem Fettnäpfchen aus dem Wege gehen und lieber Rüben, Pak Choi, verschiedene Spinatsorten, Feldsalat, Winter-Rettich und Mangold anbauen. Es gibt so viele leckere und nahrhafte saisonale Gemüsesorten zu erkunden!

Das eigene Wissen über Pflanzen erweitern

Um eine gesunde Ernten einzufahren, müssen wir die kleinen Helfer, die Bestäuber, anlocken. Die Beziehung zu diesen nützlichen und oft auch sehr hübschen Insekten ist eine echte Win-win-Situation. Sie finden in unseren Blumen Nahrung und bestäuben im Gegenzug die Blüten unserer Gemüse- und Obstpflanzen, die dann wiederum unsere Nahrung hervorbringen. Gibst du ihnen etwas zu essen, wird auch dir Essen gegeben!

Etwas Sinnvolles lernen und an andere weitergeben

Nicht zuletzt wirst du, da das Gärtnern kaum in der Schule gelehrt wird, zu jener wichtigen Person, die dann ein gewisses Grundlagenwissen sowie tiefere Einblicke in die Natur an die jüngeren Generationen weitergeben kann.

Den wahren Geschmack wiederentdecken

Wer selbst anbaut, entdeckt auch den wahren Geschmack von Obst und Gemüse wieder. Es gibt so viele Nuancen in Geschmack, Beschaffenheit, Konsistenz, Bissfestigkeit, Aroma etc. Du wirst dich schon bald von der leuchtend roten Supermarkttomate verabschieden, die nach nichts schmeckt.

Biomüll durch Kompostierung reduzieren

Durch das Gärtnern lernt man den vollendet ausbalancierten Nahrungskreislauf der Natur kennen und kann nur noch staunen. Wer selbst zu Hause kompostiert, reduziert organischen Abfall, denn in diesem Kreislauf wird alles verwendet und nichts verschwendet. Obendrein dient der entstehende Kompostsaft hervorragend als Dünger, der deine Erde und die Pflanzen nährt.

Stress abbauen

Das urbane Gärtnern eignet sich hervorragend, um den Stress, den unser Leben in der Stadt unweigerlich mit sich bringt, abzubauen. Man findet zur Ruhe zurück und nimmt sich Zeit zum Innehalten, Beobachten, Nachsinnen. Gärtnern ist wie Meditation – auch dank der gesunden Verbindung, die man zur Natur herstellt.

Qualität genießen anstatt Quantität

Zur komplett autarken Subsistenzwirtschaft wird das Gärtnern auf dem Balkon zwar nicht reichen, aber das ist auch nicht Sinn und Zweck der Übung. Hier geht es eher um die Frage: Qualität oder Quantität? Dies wird sich mit Sicherheit nicht nur positiv auf dein Kaufverhalten und deine Beziehung zum Essen auswirken, sondern auch darauf, wie du unser perfekt austariertes Ökosystem wahrnimmst.

Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du all diese wundervollen, gleichermaßen Nutzen und Frucht bringenden Aspekte erlebst und selbst noch weitere dabei entdeckst.

Machen wir uns nun also bereit für den nächsten Teil des Buches, in dem es um die Grundprinzipien des Gärtnerns geht.

… und genieße die weitere Reise!


The Frenchie Gardener

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