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Zueignungsschrift
An einen König der Antipoden

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Seit den uralten Zeiten des furchtbaren Tearkon1, der die Säulen Herkules aus Bescheidenheit nicht überschrit, fand sich, unter Eurer Majestät preiswürdigsten Ahnen zum Wohlseyn der Erde durch eine besondere Gnade des Himmels kein Eroberer. Eure Majestät treten mit einer so rühmlichen Menschenliebe, und mit einer so edlen Mäßigung in die Fußstapfen ihrer friedsamen Ahnen, daß Sie vielleicht der einzige König sind, der den Titel eines Helden für den liebenswürdigen Namen eines Vaters des Vaterlands, und eines Menschenfreundes verkaufet. Eure Majestät sind also der einzige Monarch, dem ich mein Buch schiksam zueignen kann, denn jedem andern würde es eine Satyre scheinen, wie jene Zueignungsschrift eines Franzosen dem römischen Pabste2.

Wenn Eure Majestät, wie einige Reisende behaupten, auch ein Beschützer der deutschen Musen sind, welches die Fürsten selten wagen; so sind Sie ein wahrer Antipode von unserm gelehrten Europa, und ein Antipode aller Könige. Ich sage nicht mehr zum Ruhme Eurer Majestät, weil ausserordentliche Tugenden durch Stillschweigen am besten gepriesen werden. Nur gewöhnliche Könige werden gelobt, damit sie einige Tage länger leben.

Ich lege Eurer Majestät mit warmer Empfindung der hohen Bewunderung mein Buch ehrerbietig zu Füssen, weil einige Meere und einige tausend Meilen mir das Vergnügen rauben, mich ihrem Throne persönlich zu nähern u. s. w.

1

Die Schrift heißt diesen König Tharaka, der sich zur Zeit Senacherib Königs der Assyrier furchtbar machte.

2

Das Trauerspiel Mahomet oder der Fanatismus ward vom Voltaire dem Pabste zugeeignet.

Der Eroberer

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