Читать книгу Der Eroberer - Paul Weidmann - Страница 25

Der Jüngling Eduard
Zweyte Kaprizze
Scene

Оглавление

In einem Gezelt Lusian, ein Soldat, hernach der König Eduard

Lus. Eil! Ruf mir den Wundarzt! (Der Soldat geht. Lusian setzt sich auf einen Feldstuhl.) Mein Bein schmerzt mich, die Mähre traf mich gewaltig! – Eure Majestät sind Meister vom Schlachtfelde! Adler fangen keine Fliegen!

Edu. Da ist mein Lusian! Willkommen! – Mann, du hast gefochten wie ein Löwe! – Ich habe dich metzeln gesehn. Der Sieg ist unser! Dank, warmer Dank! (Er schüttelt ihm die Hand.) Begehr izt eine Gnade! Fodre ein Königreich! Ich bin in der Freude meines Herzens! – Sag, was wünschest du?

Lus. Ich? Wunderbar! – Mir fehlt izt nichts als ein Stiefelknecht, denn mein Pferd schlug aus, und streifte meinen Schenkel –

Edu. Du brauchst eine Kleinigkeit. Heb deinen Fuß! – Die Nachwelt wird sagen, nie hat man von einem Könige weniger begehrt! –

(Er zieht ihm den Stiefel aus.)

Lus. Und nie hat ein König mehr geleistet! – Izt erkenne ich, daß du ein großer König bist, weil du sogar Stiefel ausziehen kannst. Laß diesen Stiefel in deine Wappen setzen, und heisse dich kühn den Grossen, denn du hast mehr als alle Könige gethan! – Wenn alle Menschen einst über deine Härte schreyen; soll mein Stiefel dein edles Herz vertheidigen!

Edu. (indem er sich den Schweiß von der Stirne wischt) Das ist heut ein heisser Tag! Schweiß auf Schweiß! – Aber mir ist izt so wohl um das Herz. Wie die Feinde davon flohen! Freund, welch ein Sieg!

Lus. Freue Dich Held aller Helden, der Stiefel ist Deine gröste Heldenthat! Dort blutet, hier jauchzet die Menschlichkeit! – Dieß Siegeszeichen soll Deine Schatzkammer schmücken!

Der Eroberer

Подняться наверх