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Die Kindheit Eduards.
Erste Kaprizze 3
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König Jakob ward vom Schlage gerührt, und starb eh er seinen Sohn umarmen konnte. Die Königinn bemächtigte sich mit ihren Ministern der Regierung während der Minderjährigkeit ihres Sohnes, und Alsin, der diese Zeit zum Nutzen des jungen Prinzen verwenden wollte, führte ihn auf Reisen. Eduard lernte unter seiner weisen Anführung die Sitten der Völker, und die Geschichte der Künste und Wissenschaften. Bey seiner Zurückkunft übernahm er das Staatsruder.

Einige glaubwürdige Zeitgenossen erzählen diese Geschichte mit folgenden veränderten Umständen. Unter der Herrschaft Jakobs blühten die Länder; aber so glücklich seine Staaten waren, so unglücklich lebte er in seiner eignen Familie. Emilie seine Gattin ergab sich gänzlich den Ausschweifungen der Liebe; unter unzählbaren Buhlern, die heimlich und öffentlich ihren prächtigen Hofstaat vermehrten, war Feranson der Glücklichste, und erhielt sich in ihrer Gunst so lange sie herrschte. Der gütige Jakob war zu liebreich, zu nachsichtig gegen die Fehler seiner Gattin. Feranson nützte diese natürliche Gutherzigkeit, flößte in das Herz der Königinn seinen unbeschränkten Ehrgeiz, und entwarf ihr einen schwarzen Plan, der dem Besten der Könige durch ein schleichendes Gift die Tage verkürzte. Da er den Erbprinzen aus eben den Absichten haßte, entfernte ihn die Königinn unter dem Vorwand einer schwächlichen Gesundheit vom Hofe; oder wie andere Biographen schreiben, Alsin ein wahrer Patriot, der die Lage der Sachen kannte, und wohl einsah, daß dem Reichserben das Schiksal des Vaters bedrohte, entwich heimlich mit diesem kostbaren Pfande. Gewiß ist, daß Eduard erst sechs Jahre nach dem Tode seines Vaters herrschte. Er fand das Reich in einem betrübten Zustande. Die Königinn überließ sich ganz der Wollust. Ihr Günstling sammelte Schätze. Alles haßte und verabscheuete diesen Minister einer schwelgerischen Fürstinn. Die schlauen Nachbarn bedienten sich dieser günstigen Gelegenheit, und rissen an sich, was ihnen gefiel. Sie erkauften den Feranson, der den Krieg aus Zagheit haßte. Er verhandelte die wichtigsten Würden, gab sie Schmeichlern, Schwelgern, und wollüstigen Hofschranzen, und genoß in Ruhe die Früchte seiner Laster. Izt erschien Eduard. Die Rechtschaffenen fielen ihm zu. In wenig Tagen gewann alles eine andere Gestalt. Der Günstling Feranson entfloh mit seinen Schätzen zu den Feinden. Die Königinn entfernte sich in eine Provinz. Eduard bestieg den Thron, und jagte die Schmarutzer vom Hofe. Jeder Tag seiner Herrschaft ward durch wichtige Zufälle merkwürdig.

Der Eroberer

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