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Die Kindheit Eduards.
Erste Kaprizze 3
Fabel
Der Donner und der Thau

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Hör mich, so sprach der Donner, edler Thau!

Wenn ich erschalle, bebt der ganze Weltenbau;

Die Erdenkönige betäubt ein banges Zittern;

Ich flösse Schrecken ein den eisernen Gemüthern.

Wenn sich mein Riesenfuß von Pol zu Pole hebt,

Stürzt eine schwarze Wolke nieder;

Der Himmel und die Erde bebt.

Ich lähme den Geschöpfen alle Glieder.

Vor mir erstaunt, was lebt.

Ich bin der Herold aller Götter;

Vor mir erblaßt der kühne Spötter,

Und bricht ein Frevler seinen Schwur;

So stürzt mein Blitz herab, und tödtet den Verräther!

Mir huldigen mit Furcht die Wesen der Natur.

Ich kenne, sprach der Thau, schon deine grossen Thaten.

Du kanst nur immer strafen, dräun,

Und willst allein gefürchtet seyn.

Ich aber bin geehrt in meinen weiten Staaten;

Ich giesse früh und spät den reichen Segen aus.

Die ganze Schöpfung ist mein Tempel und mein Haus.

Mich preisen alle Erdensöhne.

Mir dankt so manche fromme Thräne.

Wie süß ist doch der Lohn, wenn man mit Milde giebt;

Wie sehr bin ich gewünscht, wie sehr bin ich geliebt!

Ich will mit dir nicht Würden tauschen,

Du magst in Wetterwolken rauschen,

Wenn deine Hand die Blitze lenkt.

Ich will den stillen Dank, die Segen froh belauschen,

Die mir mit Lust die Erde schenkt.


Der Eroberer

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