Читать книгу Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2) - Perry Rhodan - Страница 105

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Liebe PERRY RHODAN-Freunde,

Dennis Mathiak hat diesen Gastroman verfasst und ihn schon im Dezember 2019 abgegeben. Nun könnt ihr ihn lesen und uns zurückmelden, wie euch die Handlung rund um Icho Tolot und den ganzen Rest gefallen hat. Also, wer schon durch ist: Ran an die Tastatur!

Inzwischen wissen hoffentlich alle, dass für die LKS nur noch folgende Mail-Adresse funktioniert: leserbriefe@perry-rhodan.net. Wichtig ist das Minus zwischen »perry« und »rhodan«! Solltet ihr bei euren Kontakten noch die alte Adresse gespeichert haben, ohne diese Kopplung, ändert das bitte. Sonst erhaltet ihr die Nachricht, dass eure Mail an uns nicht zugestellt werden konnte.

Auf der Leserseite gehen wir dieses Mal einer heiklen Frage nach, zu der es so viele Meinungen wie interessierte Leute gibt. Es kommt immer einmal wieder in Romanen vor: Jemand ist schutzlos im Weltall. Was passiert einem solch unglücklichen Individuum eigentlich?

Tod im All

Peter Fichtl, Peter.Fichtl1@web.de

Hallo, Michelle,

Gucky teleportiert ja schon gerne mal ins All, ob nun freiwillig oder indiziert wie im Roman »Gucky und der Sternenkonsul«, Band 3042, von Uwe Anton.

Nun, was kann so einem »Austronauten« da draußen alles im Weltenall passieren? Ohne Magnetfeld kriegt er die ganze Strahlung ab, tödlich je nach Dosis zwischen ein paar Stunden und Jahrzehnten.

Ohne wärmenden Anzug gibt es minus 270 Grad Celsius; wenn man von einer Kerntemperatur bei Menschen von 37 Grad ausgeht und man circa bei 30 Grad zu Tode kommt, dauert es bestimmt gut 10 Minuten, eventuell sogar 15 Minuten. Man hat aber schon Menschen, die unterkühlt waren, nach über einer Stunde wiederbelebt.

Im All gibt es keinen Sauerstoff (Luft) zum Atmen; Apnoetaucher halten bis zu 6 Minuten aus, gut trainierte Menschen bestimmt bis zu 4 Minuten. Eine Schädigung des Gehirns beginnt nach rund 4 Minuten ohne Sauerstoffversorgung. Es kommt dabei aber auf den Stoffwechsel an, und so würde ich sagen, dass hier der gleiche Zeitrahmen wie bei der Unterkühlung gilt.

Was ist aber das Hauptproblem im All? Der fehlende Luftdruck. Wie schon im Roman richtig beschrieben, kommt es ohne Luftdruck zum Ausgasen des Stickstoffes im Blut (sogenannte Taucherkrankheit). Dies führt zu Embolien im Gehirn, in Herz und Lunge und zu Gewebeschäden.

Da im All der Stoffwechsel schlagartig heruntergefahren wird, hat man sicher auch hier etwas Zeit, um den Allspringer wieder an Bord zu holen und in einer Druckkammer zu behandeln.

Was ist aber richtig übel, wenn man ohne Druckanzug (Prallfeld für alle die im NGZ 1600 leben) im All rummarschieren will? Ja, immer noch der fehlende Luftdruck.

Unser Körper besteht zu rund 72 Prozent aus Wasser, Wasser siedet ohne Luftdruck bei, glaube ich, rund 20 Grad Celsius, also unsere Körperflüssigkeiten fangen ohne Luftdruck bei 37 Grad Körpertemperatur an zu verdampfen. Dies geschieht sofort und man kann sich nicht dagegen wehren. Das Gehirn kocht und man ist sofort tot.

Ich habe hierzu mal bei Verena Themsen nachgefragt, was sie dazu sagt.

Fakt ist, dass der Innendruck der Zellen noch eine Weile erhalten bleibt, nämlich bis die Zellwände zum Beispiel der Kristallisation ihres Inneren erliegen; also das Gegenteil der im Vakuum drohenden Verdampfung.

Das meiste Wasser im Körper ist in den Zellen enthalten. Gleiches gilt für den Schädel; es gibt keinen Grund, warum das Gehirn plötzlich durch die Nase rauskommen sollte – es ist nicht der atmosphärische Außendruck, der das verhindert, sondern dicht abschließende Knorpelmasse und Gewebe, das den Druck im Schädel entsprechend weiter aufrechterhält und das Verdampfen des Hirnwassers somit verhindert.

Wärmeverlust wiederum passiert im Vakuum aufgrund des fehlenden Stoßmediums für Energieübertrag zwischen Molekülen ebenfalls langsamer, eben nur durch Abstrahlung. Die einzigen Flüssigkeiten, die tatsächlich mehr oder weniger explosiv verdampfen könnten, sind die Feuchtigkeit in etwaigem Nahrungsbrei auf dem Weg durch den Verdauungstrakt, Urin, Verdauungsflüssigkeiten sowie Tränenwasser. Wobei der Verdauungstrakt wiederum durch Schließmuskel, Mund und Nase durch Zuhalten einigermaßen dicht gehalten werden könnte (solange drinnen nichts wegen des Druckabfalls verdampft, erhöht sich der Druck auf diese Schließmechanismen nicht), und vielleicht ist da ja auch durchaus noch Kleidung mit einer gewissen Dichtigkeit, selbst wenn der Raumanzug fehlt. Die Augen könnten allerdings recht schnell Schädigungen durch Austrocknen erleiden.

Das Überleben für ein paar Minuten erscheint durchaus nachvollziehbar, und ich hänge wie Verena Themsen der Theorie an, dass der Tod durch Ersticken eintritt, bevor alle anderen schädlichen Mechanismen zum Tragen kommen. Ausprobiert hat das ja hoffentlich noch keiner. Besser, es bleibt dabei.

Vom Tod im All geht es zu einem ganz anderen Thema: dem TARA-Psi. Hier geht es nicht um den Tod im All, sondern um die Möglichkeit ewigen Lebens – wenn es denn noch »Leben« ist.

Sallu Brown

Jürgen Henk, juergenhenk@web.de

Liebe Michelle,

in den Romanen PERRY RHODAN 3043 und 3044 spielte der »TActical Robot Advanced« in der Psi-Variante (TARA-Psi), dessen Plasmaanteil den Geist Sallu Browns beherbergt, eine tragende Rolle. Diese (grünlich) schillernde Figur wirft einige Fragen zum Leib-Seele-Problem und zum Bewusstsein auf.

Dazu im Folgenden ein paar Anregungen zum Weiterdenken.

Die aktuelle Neurowissenschaft versucht, das Ich durch Gehirnaktivitäten zu erklären; für Phänomene, die nicht durch Naturwissenschaft erklärt werden können, bleibt somit kein Platz. Die Übertragung des Ichs auf andere Trägermedien, zum Beispiel in Netzwerke (»Matrix«) oder wie im Falle des TARA-Psi in einen Neuroplasmaanteil, zeigt, dass ein Gehirn eine notwendige, jedoch keine hinreichende Bedingung für Bewusstsein ist.

Wie das Bewusstsein im Gehirn hervorgerufen wird, ist ein ungelöstes Problem. In der PERRY RHODAN-Serie wird dieses durch die Überlagernde Sextabezugs-Frequenz (oder den Immateriell-Interstrukturierten Biodynamischen Entelechie-Anteil, ein prachtvolles Wortungetüm Scheer'schen Ausmaßes) mehr schlecht als recht gelöst: Fragen zu Biologie oder Philosophie werden in schönster naturalistischer Manier ins Sechsdimensionale verlagert – und letztlich nicht beantwortet.

Dazu passen Schnipsel aus SB (Silberband) 145: »Brüter befand sich (...) eingebettet in die sechsdimensionale Energiekonstante eines Bewusstseins – des Bewusstseins eines im Koma liegenden wahrhaft gigantischen Wesens.«

Und weiter: »Er ist schon lange tot. (...) ich (habe) etwas von seiner ÜBSEF-Konstante synthetisiert und deinem paramechanischen Bewusstsein aufgeschaltet.« (Seite 82f.) Außerdem wird zwischen echtem und simuliertem Bewusstsein unterschieden. Echtes Bewusstsein besitzt eine ÜBSEF-Konstante, quasi eine unvergängliche Seele (mehrmals in SB 145), während Lebewesen mit synthetisierter ÜBSEF-Konstante simuliertes Bewusstsein besitzen und als »Zuchtmonstren« diffamiert werden (S. 106). Das ist ethisch reichlich fragwürdig. Denn wie kann simuliertes Bewusstsein feststellen, dass es simuliert wird? (Beispielhaft dazu Philip K. Dicks »Do Androids Dream of Electric Sheep?«, verfilmt als »Blade Runner«) Eine Frage, die umgekehrt auch auf »echtes« Bewusstsein zutrifft und nur negativ beantwortet werden kann. Ethik ergibt sich durch Mitfühlen mit einem anderen Ich und nicht durch Vorhandensein oder Fehlen von sechsdimensionalem Hokuspokus.

Insgesamt ist das ganz schön (ver)wirr(end): im Koma bei Bewusstsein, synthetisierte und teilbare Konstanten, paramechanisches Bewusstsein mit Energie-Inhalt. Wem das nicht genügt, für den hält SB 145 weitere Perlen sinnentleerten Technobabbels parat.

Falls das Ich nicht identisch mit dem Gehirn ist, wofür so einiges spricht: Was macht den Menschen aus? In erster Linie ist der Mensch ein soziales und sinnliches Wesen. Was die Frage aufwirft, wie menschlich Sallu Brown ist und wie sich sein Menschsein verändert, wenn er in einem Robotkörper lebt und deshalb anders mit Menschen und mit dem Universum interagiert.

Als Wesen mit Mitgefühl ist Sallu Brown sicher sehr lebendig. Aber lebt er zu großen Teilen nur aus der Erinnerung, wie es sich anfühlte, als er noch einen Körper hatte? Wie täuschend echt kann die Simulation eines Körpers auch in einer fiktiven Zukunft wie in PERRY RHODAN sein?

Ich will euch gar keine Antworten geben, sondern finde es gut, wenn sich jeder seine Gedanken macht.

Weiter im Leserbrief.

»Wie ist es, eine Fledermaus zu sein?«, fragte der Philosoph Thomas Nagel in einem Aufsatz 1974. Übertragen auf die Serie: Wie ist es, in einem Robotkörper zu leben? Insbesondere in einem, der mit Sensoren, Systemen und Gliedmaßen bestückt ist, die einem Menschen üblicherweise fehlen. Nagel beantwortet die Frage so, dass es dem Menschen nicht möglich sei, in das Bewusstsein einer Fledermaus (oder einer »grundsätzlich anderen Form von Leben«) zu schlüpfen. Nagels Schlussfolgerung wird darin unterstützt, dass in Band 3044 die Erzählperspektive wechselt, jedoch nicht aus Sicht des TARA-Psi geschrieben wird. Hier werden literarische Möglichkeiten zum Ausloten exotischer Bewusstseinszustände und Schreibstile verpasst.

Diesbezüglich dürfen die Autor*innen gerne mehr wagen und experimentieren.

Zurück zum sozialen Wesen Mensch. So mancher Held übersteht unmenschlichste Anstrengungen nahezu unbeschadet, ohne seine Menschlichkeit zu verlieren. Hier sei an Julian Tifflor erinnert, der Millionen Jahre einsam durch den Zeitspeer wanderte. Oder an Zeno Kortin, der in einer Statue aus Parabio-Emotionalem Wandelstoff (wieder so ein Wortungeheuer) gefangen ist. Als Gegenbeispiel mag Lotho Keraete dienen: Ist die Wandlung seines Charakters durch seinen Robotkörper oder durch seine Ausbildung zum Boten von ES geschehen?

»Es ist sehr aufschlussreich für mich, dein Verhalten zu beobachten, denn im Grunde genommen bist du ein Terraner.« Das sagt nicht Atlan, um sein Unbehagen hinsichtlich der Vertrauenswürdigkeit des TARA-Psi zu rechtfertigen, sondern steht in SB 145.

Die Versetzung Sallu Browns in einen Robotkörper erfüllt tiefste menschliche Bedürfnisse, nämlich die nach Unsterblichkeit und Unverletzlichkeit. Insbesondere hinsichtlich der körperlichen Unversehrtheit bekommt die Kampfrobotausstattung des TARAS garniert mit Teleportation und Telekinese eine pikante Note. Ich würde mich freuen, über Sallu Browns Entwicklung in den nächsten Romanen mehr zu erfahren.

Beste Grüße,

Jürgen

Der TARA-Psi ist und bleibt ein spannendes Thema und eine nicht nur grün schillernde Figur. Es ist schön, wenn eine solche Figur zum Nachdenken anregt.

Zum Abschluss gibt es ein Bild. Dieses Mal steuert es der ColoniaCon bei, und ich finde, es ist wieder hervorragend geworden. Noch ein Grund mehr, den Con in Köln zu besuchen. Das Thema des Cons heißt: »2020 Meilen unter dem Meer«.


Das war es wieder für heute. Euch alles Gute, bis nächste Woche und Ad Astra!


Pabel-Moewig Verlag KG – Postfach 2352 – 76413 Rastatt – leserbriefe@perry-rhodan.net

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Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2)

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