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16.

Gry O'Shannon

15. November 2046 NGZ

Ein neuer Tag brach an, als die Sensoren ihres SERUNS die Explosion orteten. Gry O'Shannon packte sich Klurn. Bru Shaupaard zurrte den Prallfeldgurt um Obshez, sobald die höherdimensionalen Aggregate des Kampfanzugs sich aktivierten. Sie flogen los.

Die Injektion des Cybermed schaltete Grys Sinneswahrnehmungen für Sekunden aus, in denen der SERUN dem einprogrammierten Kurs folgte. Als ihr Augenlicht zurückkehrte, stand sie wenige Meter vor den grauen Schleiern des Kubus aus Vektormaterie.

In ihren Ohren rauschte es. Die Umgebung drehte sich vor ihr in hektischen Wirbeln. Dann fand der Cybermed die optimale Einstellung der Medikamente und hatte ihre Wahrnehmungen so weit heruntergefahren, dass sie gerade noch einsatzfähig war.

Rasch löste Gry die Prallfeldgurte, damit Klurn wieder frei war. Sie sah zu Boden, um den Anblick der grauen Schleier nicht ertragen zu müssen.

Aus den Augenwinkeln nahm sie wahr, wie Shaupaard, Obshez und Klurn sich in den Nacken griffen und die Sextadim-Späne herauslösten.

Augenblicklich fügten sich die keilförmigen, rot schimmernden Splitter zusammen. Sie drangen in den Schutzschirm ein, der die Vektormaterie im Zaum hielt. Es sah aus, als durchstieße der rot glühende Keil eine Membran und bliebe darin stecken.

Ein Stich fuhr Gry in die Stirn, eine Nadel, die sich durch Haut und Knochen bohrte, um ihr Gehirn zu durchlöchern.

Gry sah auf: Die Vektormaterie war ihr so nah wie damals im Abyssalen Schauraum. Sie erschien ihr wie eine unendlich hohe und breite Wand aus grauem Feuer, das sie zur verzehren drohte. Grys Haut brannte trotz des SERUNS, als stünde sie in Flammen, ihre Beine gaben nach.

Ihr Blick traf den Bru Shaupaards. Dieser hob eine Außenhand, um ihr zu signalisieren, dass sie warten sollte.

Der Cairaner und die Dovoin stellten sich unter den Keil der vereinten Späne. Rot glühende Fäden schossen daraus hervor. Sie verankerten sich im Nacken der drei. Die Membran riss vertikal und wich wie ein Vorhang vor Obshez und Klurn zurück. Die Vektormaterie verharrte in der ewig wallenden Bewegung, als hätte die kalte Nachtluft ihre äußerste Schicht gefroren.

An den Rändern des auseinandergestemmten Schutzschirms schlug sie Wellen. Tentakeln gleich peitschten Ausläufer nach den beiden Dovoin.

Gry schrie auf.

Innerhalb eines Blinzelns verwandelten sich Obshez und Klurn in Vektormaterie, als hätten sie niemals existiert. Sie waren annihiliert worden.

Doch die rot glühenden Fäden verharrten an Ort und Stelle. Sie hielten den Strukturriss offen und die grauen Schleier zurück.

»Komm!« Shaupaard stand inmitten der Öffnung unter den Spänen. Er streckte Gry einen Arm entgegen.

Sie gestattete sich keine Zeit für Trauer um die Dovoin und zögerte nicht, sondern vertraute auf die Aussage des Cairaners, dass ihr die Vektormaterie nach der Abyssalen Dispersion nichts anhaben könne.

Auf allen vieren krabbelte sie auf den Kubus zu. Über sich sah Gry den Keil der vereinten Sextadim-Späne, der Substanz verlor und zu schmelzen schien. Ihre Sinne verwirrten sich. Sie schmeckte das rote Glühen wie rotfruchtiges Wassereis auf der Zunge.

Gry passierte Shaupaard, berührte die Wand und ... das Grau zersplitterte, das Wallen dahinter wich vor Grys Bewegung zurück. Sie sah ein Licht am Ende einer schmalen Schneise leuchten, röter als das der Späne.

Gry hörte das Rauschen verdrängter Luft. Ein Schatten fiel über sie.

»Was sollen die Phersunen hier?«, rief Shaupaard.

Gry begriff nicht, wovon er sprach.

»Die phersunischen Raumschiffe werden uns aus dem All heraus angreifen«, erklang Icho Tolots Stimme. »Die drei Phersunen bedeuten keine Gefahr für uns, sie sind paralysiert.«

Gry fühlte sich gepackt und dem intensivsten Rot, das sie jemals gesehen hatte, entgegengetragen.

Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2)

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