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14.

Sukar Masir

Perry Rhodan und Gucky staunten, wie mühelos Zakhaan Breel sich auf der Raumstation zurechtzufinden schien. Selbst wenn der Druuwe schon öfter auf Sukar Masir gewesen war, blieb es schier unmöglich, sich in dem chaotischen Gewirr aus Gängen, Ebenen und absurd ineinander verschachtelten Bauten zu orientieren. Er nahm auch keinen Gleiter oder Führer, sondern bewegte sich zielsicher zu Fuß durch die Station.

»Er weiß genau, wohin er muss«, flüsterte Gucky, während sie dem Piraten auf der Spur blieben. »Aber ich kann dir nicht sagen, wie er das anstellt. Er liefert mir auch keinen Anhaltspunkt, damit wir vorausteleportieren könnten. Er bietet mir nur das Gefühl der Sicherheit und der Orientierung. Da ist kein Bild des Wegs oder des Ziels in seinen Gedanken, wie es bei uns der Fall wäre.«

»Wahrscheinlich liefert ihm die Positronik seiner Körpermontur einen Wegeplan der Station. Und wir wissen nicht, wie auch wir an so was rankommen.«

»Momentan haben wir ja noch Breel, dem wir hinterhergehen können.«

Immerhin hatten sie mitgehört, wie der Treffpunkt hieß, dem Breel zustrebte, und konnten sich notfalls dorthin durchfragen. Aber das wollte Rhodan vermeiden.

Schon kurz nach dem Verlassen der Ankunftshalle gerieten sie in das dichte Gedränge eines Basars. Sukar Masir bestand vermutlich hauptsächlich aus Märkten verschiedenster Art und mit einem Warenangebot diversester Qualität, je nachdem, auf welcher Etage man sich bewegte. Die Wohneinheiten und sonstigen für den Stationsbetrieb erforderlichen Areale lagen sicherlich weiter im Innern. Besucher hatten dort nichts verloren, sondern sollten vor allem dem Kaufanreiz erliegen und ihren Geschäften nachgehen.

In dem Vielvölkergemisch fielen Rhodan und Gucky überhaupt nicht auf. Sie hätten sich dort wahrscheinlich auch ohne Maskierung aufhalten können. Noch mehr als in der Ankunftshalle sahen sie eine Unzahl von Variationen an Humanoiden, Insektoiden, Reptiloiden und allen biologischen Formen dazwischen. Gerade die Warmblüter, die – wie Gucky – auf Menschen einen eher animalischen Eindruck machten, waren zahlreich vertreten. Ob aufrecht gehend oder auf vier oder mehr Beinen, kaum jemand ähnelte dem anderen. Mit Fell, mit Federn, mit Hautsprossen, Stacheln, Flaum und Haaren gab es alles, was man sich vorstellen konnte. Manche kleinwüchsigen Wesen mussten Antigravplattformen in Anspruch nehmen, um nicht versehentlich zertreten zu werden, andere staksten auf übermannslangen, dürren Vogelbeinen über die Menge hinweg. Die Decken waren entsprechend hoch – sofern es sie gab; an vielen Stellen zog sich der Markt über ein Dutzend Galerien entlang von schier endlosen Schachtwänden empor.

Sie gelangten durch Bereiche mit mobilen Ständen oder fest installierten Verkaufsläden sowie durch Abschnitte, in denen lediglich Holotafeln und ein Anpreiser auf Waren und Dienstleistungen hinwiesen.

Sie kamen in einer Halle mit dem Schwerpunkt »Medizin« vorbei, in dem sich hauptsächlich Kleinstände auf mehreren Ebenen chaotisch durcheinanderstapelten. Dort wurden Flaschen angeboten, in denen leuchtende, irisierende, schlierige, blubbernde Flüssigkeiten schwappten, daneben waren getrocknete Kräuterbünde aufgereiht, Hunderte kleine Dosen mit Körnchen darin, die Samen oder Pfeffer sein konnten, dazu getrocknete Blüten sowie eine Fülle von Tiegeln mit Salben und Pulvern.

Die Händler priesen ihre Waren lautstark an und versuchten permanent, einander zu übertönen, was dazu führte, dass Rhodan kein einziges Wort mehr verstand.

An Kaufinteressenten mangelte es auch nicht. Viele Besucher benutzten die kleinen Antigravgürtel, die überall an Säulen zur Ausleihe hingen, um die gesamte Bandbreite aller Angebote ergründen zu können.

Ehe Rhodan sichs versah, war ein humanoider Händler mit zwei Knochenarmen und zwei Tentakelarmen an ihn herangetreten und fing an, ihn zu befingern, wobei er unablässig schnatterte:

»Werter Herr, edler Herr, ich sehe, Sie sind ein Mann von Geschmack und noch dazu gut situiert, mein Herr, edler Herr, mit einem teuren Leibwächter, mein Herr, und ich kenne Ihr Leiden, edler Herr. Sie haben Kradinetitis glutifizendik in Kombination mit Sludatanta sekuvirde, begleitet von ...«

»Fin. Ger. Weg.« Der vermeintliche Shafakk plusterte sich auf, bleckte die messerscharfen Zähne, schlug einmal mit dem breiten Biberschwanz und knurrte den Händler mit Stimmverstärker an.

Sofort sprang der Verkäufer zurück hinter seinen Stand, griff mit seinen vier Armen gleichzeitig nach einem Salbentopf, einer Flasche mit einer giftgrün leuchtenden Flüssigkeit, einem Kräuterbund und einem Döschen mit körnigem Pulver. »Ich kann Ihnen die beste Mischung zusammenstellen, mein Herr, individuell nur für Sie, edler Herr, mit den besten Ingredienzen, hundert Prozent wirksam und ...«

»Und heilbar?«, unterbrach Rhodan.

»... heilbar?«

»Das war meine Frage an Sie.«

»Mein Herr, mein guter Herr, ich gebe Ihnen noch eine weitere Mischung dazu, die Ihnen die herrlichsten Träume bescheren wird, und damit reiben Sie sich einfach ein und werden den Verwesungsgestank übertünchen, und hier habe ich ...«

»Ich habe kein Interesse, wenn es nicht heilt.«

Der Händler geriet zusehends in Hysterie und verhaspelte sich. »Aber mein Herr, die besten Mediker kaufen bei mir ein, zur Gewinnung der allerbesten Mittel! Heilung, alle sprechen von Heilung, aber nicht ich, denn es gibt keine Heilung, das wissen wir alle, aber wer hört schon darauf? Ich bin bekannt für meine Seriosität und natürlich aus streng kontrolliertem Anbau mit fairer Bezahlung der ...«

»Nein danke.«

Rhodan ging weiter. Der Händler setzte bereits dazu an, hinter ihm herzulaufen, behängte sich hastig mit parfümierten Tüchern, einem merkwürdigen Schlapphut und Kräuterkränzen. Doch Gucky als grimmiger Leibwächter schlug ein zweites Mal kräftig mit dem Schwanz und zeigte drohend auf den Stand.

»Das dritte Mal treffe ich!« Deutlich hörbar knirschte er bei zurückgezogenen Lefzen mit den Zähnen.

Der Händler zuckte zurück. »Edler Herr, Sie machen einen Fehler!«, jammerte er. »Ich kenne den Verlauf, unendliches Leid wartet auf Sie! Ich kann Ihnen helfen! Zum Sonderpreis!«

Allmählich verklang die Stimme hinter ihnen im dichten Gedränge. Niemand hatte auf die Szene geachtet, denn überall spielte sich Ähnliches ab. Es war kaum möglich, irgendwo hindurchzukommen, ohne abgefangen zu werden. Ab und zu rieselten Kräuterstaub und andere hauchfeine Ingredienzen herunter, Pulverdampf breitete sich aus, verwirrende Gerüche stiegen in die Nase.

»Ich brauche gar nichts zu kaufen, ich kriege auch so einen Rausch ...« Gucky hustete und versuchte, eine rötliche Wolke wegzuwedeln.

»Kannst du Breel noch espern?« Rhodan hatte die auffällige, rot gepanzerte Gestalt längst aus den Augen verloren.

»Er entfernt sich. Kein Wunder, wenn man dauernd aufgehalten wird!« Gucky eilte angriffslustig vorneweg, was tatsächlich bei einigen Händlern nahezu Panik auslöste.

»So viel zu: kein Aufsehen erregen«, murmelte Rhodan.

Statt schneller mussten sie gleich darauf langsamer werden. Denn fast fünfzig Meter vor ihnen entdeckten sie die hünenhafte Gestalt von Zakhaan Breel wieder, der gerade mit einem Händler feilschte. Offenbar hatte er unterwegs reichlich eingekauft, denn er hatte nun einen Schultergürtel umgelegt, an dem einige pralle Beutel hingen.

»Variationen für den Drogenrausch«, meinte Gucky, der wieder neben Rhodan herging.

Und so kamen sie voran, durch Hallen mit technischen Ersatzteilen, Aggregaten, Bauteilen für Atmosphärebuggys – wie kleine, motorradähnliche Fluggeräte genannt wurden –, Modulen, Schrauben und Werkzeug.

Die Luft konnte aufgrund der Massen an Leibern stellenweise nicht ausreichend umgewälzt werden, es stank vielerorts nach Körperausdünstungen, Kräutern, Parfüm, Fetten, geschmolzenem Metall, ungewaschenen Kleidern und Pelzen. Dazu kamen vergammelnde Abfälle, die jeder einfach achtlos unterwegs fallen ließ und die nur nachlässig weggeräumt wurden.

In einer besonders großen Halle mit frei zugänglichen Galerien und einem Dutzend Ebenen boten sich Dienstleister an. Söldner, Leibwächter, Piloten, Navigatoren. Auch Makler waren darunter, die Schöpfrechte offerierten – und Sklavenhändler. Keiner hatte mehr als ein Dutzend Jammergestalten im Sortiment, denn Interessenten gab es genug und ständigen Bedarf an Nachschub.

»Was hat das denn zu bedeuten?« Gucky deutete auf eine lange Schlange, die vor einem wackligen Tisch begann. Dahinter saß ein Humanoide, der starke Ähnlichkeit mit den drei Schlägern in der Ankunftshalle hatte.

In der Warteschlange drängten sich Angehörige zahlreicher Völker, die sich in ihrer heruntergekommenen Verfassung nicht wesentlich von den Sklaven auf den Antigravplattformen unterschieden.

Der Erste am Tisch drückte soeben ein Fingerglied auf etwas, das wie eine Sensorfläche aussah. Dann wurde er mit einer Handbewegung zu einer Plattform gewiesen und reihte sich bei den dortigen Sklaven ein.

Der Anwärter nach ihm, eine völlig verkrümmte Gestalt, die als Stütze einen Arm benutzen musste, um sich fortbewegen zu können, wurde mit einer unwirschen Bewegung abgewiesen und der Nächste herangewinkt.

»Wie es scheint, gibt es Makler für alles, auch für Sklaven«, stellte Rhodan fest. »Hier verdingen sich diejenigen, die nichts anderes mehr finden können.«

Arbeitsuchende gab es überall genug. Meistens priesen sie sich laut an oder hielten Schilder hoch, so auch in dieser Halle, und es gab Arbeitsmakler, die Lohn gegen Muskeln boten. Aber Letztere waren bedeutend wählerischer als die Sklavenmakler, was die Kriterien anging, mit denen sie die Bewerber beurteilten, die sie annahmen.

Diese Art Geschäft war vermutlich der Handelsschwerpunkt der Oase des Schicksals, vergleichbare Märkte fanden sich unter Garantie auch in den anderen Türmen oder Gebäuden.

»Ich verstehe es nun«, wisperte Gucky. »Vermutlich hätte ich den armen Tropf nur vor dem einen Unternehmer bewahrt, nicht aber vor einem anderen – oder vor so einer Warteschlange.«

Mit einer der an zentralen Knotenpunkten im Minutentakt fahrenden Expressbahnen, die stets nur ein paar Sekunden anhielten, um Passagiere aus- und einsteigen zu lassen, folgten sie Zakhaan Breel weiter durch das Labyrinth der Märkte, Manufakturen, Läden und Makler. Dann ging es in einem Turbolift aufwärts und mit der nächsten Expressbahn weiter. Sie wechselten mehrmals die Gebäude, bis Perry Rhodan das Gefühl hatte, dass sie dem Ziel näher kamen.

Die Zweistundenfrist war fast abgelaufen, und das Ambiente wurde allmählich gehobener. Es gab nicht mehr alle paar Meter Streitigkeiten oder Prügeleien, die Böden waren sauber, das Gedränge nicht mehr so dicht. Und die Luft roch bedeutend angenehmer, nicht nur gesünder, sondern sogar mit einem unaufdringlichen Duft durchsetzt, der wahrscheinlich Wohlbefinden erzeugen sollte.

Gucky bestätigte Rhodans Vermutung. »Breels Nervosität wächst, zugleich ist er optimistisch. Schon fast euphorisch. Ich glaube, er hat sich einiges von dem Zeug reingezogen, das er unterwegs gekauft hat.«

Auf einer Ebene sprang Breel aus der Bahn auf ein Transportband, und die beiden Verfolger schafften es gerade noch rechtzeitig hinterher, bevor sie an ihm vorbeirauschten. Sie mischten sich hastig unter die Menge und vergrößerten den Abstand.

»Er hat uns weiterhin nicht bemerkt«, gab Gucky Entwarnung. »Aber das wundert mich nicht. Er ist nur auf das Treffen konzentriert und interessiert sich kaum für die Umgebung. Er scheint nicht davon auszugehen, dass er verfolgt wird.«

Breel war unterwegs immer wieder angesprochen oder angerufen worden und hatte die Betreffenden jedes Mal unwillig weggescheucht. Doch aufdringlich war keiner geworden oder hatte gar rüde Methoden angewendet, um ihn zur Verhandlung zu zwingen. Anscheinend wirkte Damaaqs Einfluss. Womöglich drohte er als Strafe für den Fall, dass jemand seinen Schützling zu sehr bedrängte, mit der Verbannung von Sukar Masir. Und das wollten sicherlich die wenigsten riskieren.

Das Publikum hatte sich inzwischen verändert. In diesem Stationsareal bewegten sich viel weniger abgerissene Gestalten, sondern vor allem gut gekleidete Passanten, die entweder über besser wirkende Medikamente verfügten oder ihre Krankheiten zu kaschieren wussten – oder beides. Etliche hatten Leibwächter dabei oder sonstiges Gefolge, kaum einer bewegte sich allein. Breel bildete die Ausnahme und erntete hierfür durchaus verwunderte Blicke. Martialisch aussehende Druuwen sah man in diesen Gefilden wahrscheinlich nicht oft.

Auch die Maklerbüros wirkten edler und machten mit holografischen Werbemitteln auf sich aufmerksam, die Schöpfgründe, Beteiligungen, aber auch die Vermittlung von Leihgeschäften, Banken und Raumschiffen anpriesen. Die Ladengeschäfte offerierten hauptsächlich Kleidung, Accessoires, Stilmöbel und Dekoration. Dazu Immobilien jeder Art, von der Einzelkabine bis zum Grundmodul einer Raumstation, mit und ohne Handelslizenz.

»Das passt schon eher zu unserem geheimnisvollen Bingdu«, stellte Gucky fest.

Sie durchquerten ein Amüsierviertel, das Etablissements jeder Art beherbergte, und Rhodan vermutete, dass sie nicht mehr weit entfernt vom Ziel waren. In solchen Gegenden wurden die meisten hochrangigen Geschäfte vereinbart – mit angenehmem Ambiente und anschließender Feier. Es gab Restaurants, Bars, sexuelle Vergnügungen ohne Grenzen, Heiratsmärkte und natürlich Casinos.

Gucky schubste Rhodan plötzlich, der verblüfft zur Seite taumelte.

In diesem Moment torkelte jemand mit schwerer Schlagseite aus einer Bar und hätte Rhodan umgerannt, wenn Gucky ihn nicht beiseitegestoßen hätte.

Es war ein Shafakk.

Er blieb vor Gucky stehen und glotzte auf ihn herunter. »Was bis'n du für 'n hässlicher Mikroknilch?«, lallte er.

Hinter ihm folgten zwei weitere schwarze Mausbiber, kaum weniger angetrunken. Sie erstarrten, als sie Gucky erblickten, hielten sich aneinander fest und kicherten schrill.

»Erstens, ich bin kein Mikroknilch!«, erboste sich Gucky, reckte sich und zeigte Zähne.

»Lass uns weitergehen«, mahnte Rhodan hinter ihm, obwohl er wusste, dass es zu spät war. In Gucky hatte sich seit der Ankunft zu viel angestaut, der Ilt musste sich endlich Luft machen.

Rhodan würde ihn diesmal nicht hindern, selbst wenn Gucky seine Paragaben einsetzte. Denn Aufsehen würde es trotzdem kaum geben. Die Shafakk waren im Contagiat und im Compariat gleichermaßen gefürchtet, und wenn eine Gruppe von ihnen aneinandergeriet, würde sich jeder andere tunlichst heraushalten.

Rhodan wusste, dass die Shafakk Tötungsmaschinen von hoher Aggression waren. Als wären ihre scharf gefeilten Reißzähne nicht schon gefährlich genug, setzten sie ein sogenanntes Kassh darauf, welches sie dazu befähigte, die meisten Gegner mit einem einzigen Biss zu töten. Dabei setzte ihr Stoffwechsel ein spezielles Hormon frei, das ihnen euphorische Glücksgefühle vermittelte und die Aggression für einige Zeit eindämmte. Deshalb bevorzugten sie, wenn sie nicht im soldatischen Kampfeinsatz waren, den Nahkampf mit ihren natürlichen Waffen – Zähne und Biberschwanz.

Dieses Zusammentreffen konnte unmöglich ein friedliches Ende nehmen, deshalb unternahm Rhodan gar nicht erst den Versuch der Schlichtung. Gucky konnte ohne den Einsatz seiner Paragaben nicht gegen die drei bestehen, aber er würde sie geschickt einsetzen, dessen war der Terraner sicher. Und der Ilt würde den Kampf so kurz wie möglich halten.

»Zweitens«, fuhr Gucky fort, ohne auf Rhodans Bitte zu achten, »hast du soeben meinen Arbeitgeber angerempelt, du ungehobelte Riesenmaus! Du entschuldigst dich augenblicklich, und dann gehst du uns aus den Augen, und deine Kumpane nimmst du gleich mit!«

So wütend hatte Rhodan seinen kleinen Freund selten erlebt. Gucky war ein eher verspieltes, sanftes Wesen und versuchte, jeden Konflikt auf friedliche, am besten humorvolle Weise zu beenden. Er war gern Freund mit jedermann.

Doch gegenüber den Shafakk war diese Haltung aussichtslos. Man konnte nicht vernünftig mit ihnen reden, und sie waren alles andere als friedfertig. Zu keinem Zeitpunkt.

Die Maske eines Shafakk tragen zu müssen, war schlimm genug, aber den fernen Verwandten nun auch noch zu begegnen, das war zu viel für den Ilt.

Die drei Shafakk hatten aufgehört zu lachen. Sie bauten sich vor Gucky auf. »Du bist ein elender, kranker Wurm«, sagte der erste. »Die dunkle Seuche wird dich bald zerfressen haben. Du bist nichts weiter als eine Schande, weswegen du dich auch mit so einem minderwertigen Arbeitgeber zufriedengeben musst.«

»Pah, ihr seid genauso gefangen wie jeder andere«, gab Gucky zurück. »Ins Compariat dürft ihr nie wieder zurück, sonst wärt ihr schon dort und nicht hier. Und ob eure Größe euch zu besseren Kämpfern macht, sei dahingestellt.« Damit drehte er sich leicht zur Seite und schlug herausfordernd mit dem Biberschwanz.

Die anderen nahmen die Herausforderung an. Sie umkreisten ihn mit gebleckten Zähnen und peitschenden Schwänzen, knurrten dazu furchterregend – und stürzten sich gleichzeitig auf ihn.

Gucky reagierte blitzschnell, genau wie Rhodan erwartet hatte. Mit einem kurzen Schwenken seines Biberschwanzes, der durch Prallfelder seines Spiegelfeldgenerators sogar kraftverstärkt war, und begleitet von einigen telekinetischen Schlägen, schleuderte er die drei Angreifer gegeneinander. Er ließ sie krachend zusammenstoßen und warf sie dann telekinetisch hart zu Boden, wo sie ächzend liegen blieben.

Dann wandte er sich Rhodan zu. »Passen Sie auf, wo Sie hintreten, mein Herr, hier liegt Abfall herum. Lassen Sie uns außen herumgehen.«

Mit diesen Worten stolzierte er voraus, zeigte jedem, der nah genug war, sein Gebiss und schlug mit dem Schwanz hin und her.

Niemand machte eine Bemerkung. Wie es auch in den unteren Ebenen der Station üblich war, hielt man sich heraus und tat, als habe man nichts bemerkt.

Wahrscheinlich wunderten sich die drei besiegten Shafakk, dass der kleinere Artgenosse ihnen nicht die Kehlen durchgebissen hatte, wie es üblich gewesen wäre. Aber sie waren zu betrunken, um sich gründlichere Gedanken darüber zu machen. Bei einem Blick über die Schulter zurück sah Perry Rhodan, dass sie sich aufrappelten und, einander wechselseitig stützend, in die Bar zurücktorkelten.

»Jetzt müssen wir uns aber beeilen, er ist fast da!«, rief Gucky.

Perry Rhodan Neo Paket 24

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