Читать книгу Banditen und Revolver-Docs: Super Western Sammelband 9 Romane - Pete Hackett - Страница 16
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ОглавлениеMrs. Howard presste die Hände auf ihren fülligen Bauch und sagte aufgeregt: „Wie kannst du nur noch hierherkommen?“
Glenn sah sie verwundert an und warf seinen Hut auf den Tisch.
„Warum denn nicht? War ich hier nicht drei Jahre wie zu Hause?“
Mrs. Howard ließ sich ihm gegenüber auf der Bank nieder.
„Glenn, da ist eine texanische Mannschaft in der Stadt. Der Rancher heißt McClellan. Die haben Roy erwischt und halbtot geprügelt. Jetzt ist dieser McClellan bei Hattkinson. Der ist auch gerade erst wieder in der Stadt. Er ist auf zwei Ranches gewesen, um ein Aufgebot zusammenzubekommen, aber keiner will mit. Vielleicht tun es die Texaner.“
„Ein Aufgebot? Gegen wen?“
„Gegen deinen Vater und diese Kerle, die mit ihm gekommen sind.“
„Ach. Das fällt ihm jetzt erst ein? Warum denn?“
„Glenn, reite weg! Lass dich hier nicht sehen! Sie hängen dich glatt auf. Ich wusste es doch, Harry ist ein Lump!“
„Sagen Sie das besser, wenn er einmal vor Ihnen steht, Mrs. Howard“, erwiderte Glenn.
Sie schwieg und sah ihn verlegen an. Da wurde die Tür aufgestoßen. Hattkinson kam herein, gefolgt von dem texanischen Rancher McClellan.
„Sie sagen, dass einer von Chugwater gekommen ist, und dort ist diese Miss Ryder,, von der dein Vater erzählt hat. Auch das Kind. Mit ihr sind eine ganze Bande von Revolverschwingern, und es heißt, die gehören alle noch zur Mannschaft deines Vaters. Jetzt ist McClellan wie verrückt. Er sagt etwas von einem Wort, das er Mrs. Ionu gegeben hat.“
„Was geht es mich an?“
Die Frau raufte sich die Haare.
„Da ist er ja“, sagte Hattkinson.
Die Art, wie der Marshal das sagte, und sein Gesicht dabei, regten Glenn auf. Am liebsten hätte er sich auf Hattkinson gestürzt und ihm die Faust ins Gesicht geschlagen.
McClellan schob Hattkinson zur Seite. Dann blieb er vor Glenn stehen.
„Hat dich dein Vater hergeschickt?“
„Ich habe mich von ihm getrennt.“
McClellan nickte. „Und jetzt?“
„Jetzt reite ich bald weiter, aber erst, wenn es mir Spaß macht.“
Wieder nickte McClellan, als hätte er eine andere Antwort nicht erwartet.
„Er hat eine starke Revolvermannschaft im Sattel, und ich glaube, er braucht sie nicht zum Vergnügen.“
„Geht es Sie etwas an? Oder mich?“
„Junge, nicht so stolz. Es geht jeden etwas an, der ein anständiger Kerl ist. Die Mädchen sind verschwunden.“
„Bin ich ihr Vater?“
McClellan grollte. Und Hattkinson sagte wütend: „Er ist so wie sein Vater.“
„Mein Vater sagte, ich sei nicht so wie er“, erwiderte Glenn lächelnd. „Hier sind alle anderer Meinung. Wo habt ihr denn Roy? Fragt ihn doch, wo die Mädchen sind! Oder fragt ihn doch mal, was er hier in Wendover wollte. Ein Mordanschlag sollte es doch werden, nicht wahr?“
„Dafür liegt er jetzt im Bett. Für die nächsten zwei Wochen“, meinte McClellan. „Und was mit der Geschichte von früher ist, die er mit einem anderen gemeinsam gemacht hat, das wird der Marshal noch klären. Roy läuft keinem weg.“
„Na bitte, also braucht mich ja niemand mehr zu fragen.“ Glenn nahm seinen Hut und stülpte ihn sich auf.
„Stop!“, sagte Hattkinson schneidend.
Glenn lachte belustigt. „Waren Sie gestern auch so entschieden, Marshal? Gestern, als Ihnen Mr. Harry Scott gegenüberstand? Haben Sie da auch stop gesagt?“
Hattkinson wurde dunkelrot im Gesicht. „Verdammt!“
„Ja, und jetzt reite ich“, erklärte Glenn.
„Moment noch, Scott“, rief McClellan. „Hör mir zu! Ich bin kein Greenhorn. Ich weiß jetzt, dass dein Vater nicht zu Zwecken der Wohltätigkeit auf der Straight I ist.“
„Sind Sie sicher, McClellan?“, wollte Glenn wissen. „Woher haben Sie denn diese Weisheiten? Was geht es Sie überhaupt an, was hier geschieht? Ich dachte, Sie reiten hier nur durch.“
McClellan schnaubte wie ein Bulle.
„Jüngelchen, du hast dir genau den verkehrten Ton ausgesucht.“
Glenn blieb stur.
„Sagen Sie das, weil Sie die ganze Mannschaft in der Stadt haben? Wollen sich Ihre Leute weiter austoben wie bei Roy? Mein Vater wollte Roy vor einen Richter stellen lassen. Sie spielen selbst gerne Richter, nicht wahr?“
Hattkinson wandte sich ab. Vielleicht um McClellan die Möglichkeit zu geben, diesem Glenn Scott ein paar harte Fäuste unters Kinn zu setzen. McClellan hätte sich ohnehin nicht um Hattkinson. gekümmert. Er sprang plötzlich vor, holte aus, und mit der Gewalt einer Ramme stieß er die Faust vor. Doch dort, wo Glenn eben gestanden hatte, war er nicht mehr. Glenn stand mit einem Male neben dem Rancher, drückte ihm seinen Hut vors Gesicht und schlug ihm mit der Faust in die Magengrube. McClellan brach zusammen wie ein Taschenmesser, war aber sofort wieder hoch und stürmte auf Glenn zu. Der hob den Tisch aus und schleuderte das schwere Stück dem Texaner entgegen. Die untere Kante rammte das linke Schienbein McClellans, und das war das vorläufige Ende. McClellan fluchte, er griff einen Stuhl, aber Glenn hielt seinen Patterson in der Hand.
„Ich glaube, jetzt ist es genug. Ich bin kein Bär wie Sie, McClellan, aber ich lasse mich auch nicht von Ihnen frühstücken. Und Sie, Marshal, sollten mir besser aus dem Wege gehen.“ Er hielt die Waffe auf Hattkinson, der jäh erbleichte und einen Schritt zurücktrat.
„Das musst du noch büßen, Kerl!“, zischte er.
Glenn sah ihn nur verächtlich an. Dann ging er hinaus. Draußen saß er auf und blickte kurz zu der Gruppe texanischer Cowboys hin, die drüben auf der anderen Straßenseite stand. Doch diese Männer schienen nicht zu ahnen, was ihrem Rancher widerfahren war.