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Glenn saß im Jail von Wendover. Der Raum war nur durch ein Gitter vom Office abgetrennt. Vorn brannten zwei Kerosinlampen, die das Gesicht Hattkinsons in starke Licht und Schattenkontraste versetzten. Hattkinson war allein. Vorhin noch wollte er mit McClellan und dessen Mannschaft hinaus zur Straight I reiten, doch McClellan hatte anders entschieden. Der bekannte Rancher aus Texas war zum ungewählten Herrn im County geworden. Hattkinson, stets gewohnt, von irgendwem Befehle zu empfangen, sah in McClellan fortan den neuen Boss, der die Nachfolge Ionus angetreten hatte.

Was sie mit Glenn vorhatten, sagten sie nicht. Hattkinson hatte jedenfalls ein ganzes Repertoire an Straftaten aufgezählt, die allesamt an den Haaren herbeigezogen waren. Glenn selbst vermutete, dass sie ihn für den Fall eines Falles auf Nummer sicher haben wollten.

Hattkinson stand auf und trat vor das Gitter. Er sah Glenn lange an. Glenn, auf der Pritsche sitzend, erwiderte den Blick.

„Du bist dumm, Scott“, sagte Hattkinson. „Du hättest deine große Chance gehabt, hier etwas zu gelten. Vorgestern.“

„Etwas zu gelten? Vielleicht vor einer Herde feiger Burschen wie dir? Oder den Schlappschwänzen hier in der Stadt, die erst meinen Vater an den höchsten Ast hängen wollen, um nachher vor ihm auf den Brustwarzen zu kriechen? Mann, ihr ekelt mich an, allesamt. Und dieser närrische Texaner mit seiner Horde ist auch ein Trottel. Was mischt er sich ein?“

„Dein großes Maul wird dir noch gestopft!“, versprach Hattkinson.

„Ach nein! Aber wozu hast du denn einen Stern auf dem Hemd, Marshal? Ist das ein Abzeichen für Berufsschwächlinge? Wieso hast du nicht gegen meinen Vater gekämpft, wenn du ihn für einen Banditen hältst? Warum sitzt du hier, hältst die Hände an deinen Bauch und glotzt mich an? Hast du Roy eingesperrt? Obwohl du weißt, dass er einen Mordanschlag auf Ionu vorbereitet hat? Hast du sonst irgendwas getan? Nichts, Marshal, rein gar nichts. Du bist nur jahrelang auf ruhigen Burschen wie mir herumgetrampelt. Aber der Glenn Scott, den du gekannt hast, der ist nicht mehr da. Mit mir, Hattkinson, wirst du anders umgehen müssen. Pass nur immer gut auf mich auf!“

„Ich werde ...“

Hattkinson unterbrach sich. Eine große Reiterschar donnerte in die Stadt. Dann stürzte schon jemand zur Tür herein. Glenn sah, dass es einer von den Texanern war.

„Marshal! Die Revolvermannschaft! Los, wir sind mit ihr zusammengetroffen. Raus, Marshal! Du musst uns führen, damit wir ein Gesetz vor der Nase haben.“

Hattkinson wurde bleich. „Aber was soll ich ...?“

Glenn lachte höhnisch.

„Er ist wieder zu feige. Immer ist er zu feige, dieser Schlappschwanz!“

McClellan stürmte ins Office.

„Hattkinson, los, kommen Sie! Es sind fünfzehn Mann, und wir müssen sie stoppen. Ohne Marshal können wir es nicht. Los, Hattkinson!“

Hattkinson musste mit, wenn er nicht der größte Feigling sein wollte, der frei herumlief. Sie liefen hinaus, und keiner kam auf die Idee, die Tür zu schließen. Die Kerosinlampen schaukelten wie wild, und draußen wurde rasender Hufschlag laut. Wenig später war es still. Glenn streckte sich auf der Pritsche aus und wollte versuchen zu schlafen. Aber daraus wurde nichts.

Plötzlich hörte er leise Schritte. Er sah auf und entdeckte Mrs. Howard. Auf Zehenspitzen kam sie herein, löschte die Kerosinlampen und schloss die Tür. Dann sagte sie: „Glenn, ich komme, dich zu holen.“ Schlüssel klirrten. „Wo ist nur das Schloss?“

„Geben Sie her!“, sagte Glenn, fühlte ihren Arm, dann die Schlüssel und steckte sie von außen ins Loch. Als die Tür aufsprang, sagte er: „Danke, Madam. Wieso sind Sie ...“

„Glenn, du musst sofort hinausreiten. Du musst deinen Vater warnen. Sie sind doch darauf aus, ihn zu fassen. Hattkinson hat überall sagen lassen, dass er mit den Texanern deinen Vater zur Strecke bringen wird.“

„Hattkinson, wenn ich den Namen schon höre. Mein Vater weiß selbst, dass er nicht auf einer sicheren Insel sitzt. Es ist nicht meine Sache. Ich werde mein Pferd nehmen und endlich hier für immer verschwinden.“

„Warne ihn, Glenn, dafür habe ich dich ’rausgeholt!“, bat sie.

Er wollte nicht. Dann würde wieder alles von vorn beginnen. Sie weinte und flehte ihn an.

„Nur warnen, nichts mehr. Tu es doch, bitte, tu es mir zuliebe!“

„All right!“, brummte Glenn, aber es klang wenig überzeugt. Widerwillig fügte er hinzu: „Nur Ihretwegen, Mrs. Howard. Nur Ihretwegen!“

Banditen und Revolver-Docs: Super Western Sammelband 9 Romane

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