Читать книгу Marshals und Gunfighter: 7 glorreiche Western - Pete Hackett - Страница 20
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ОглавлениеBuster Tom hielt und sah Captain McDaniel an. „Das Beste ist, wir ruhen hier zwei Stunden und reiten dann dafür bis weit in die Dunkelheit hinein. Das würde ich jedenfalls vorschlagen.“
Captain McDaniel nickte. „Absitzen! Wir rasten!“, rief er.
Die Männer, Frauen und Kinder stiegen von den Pferden und führten die Tiere ans Wasserloch, vor dem Buster Tom angehalten hatte. Sie waren nun bereits zwei Tage lang unentwegt südwärts gezogen, nachdem die Circle-C-Männer mit den Pferden zurückgekommen waren. Sie waren auf dem ganzen Weg nur einmal auf Spuren von Indianern gestoßen. Nun befanden sie sich bereits in der Nähe des Verde Canyons, in dem das südlichste Außenfort der Division stand.
Dieses Fort war McDaniels Ziel, obwohl er die Lage dort nicht kannte. Da sie jedoch in den letzten Tagen keine Indianer gesehen hatten, hoffte er, dort Schutz zu finden.
Während sich die Siedler um die Pferde kümmerten und später zur Ruhe begaben, hielten die Männer der Circle-C-Wache.
„Ihre Männer würden verdammt gute Soldaten abgeben“, meinte Lieutenant Benson zu Buster Tom.
„Sie kennen das aufsässige Volk nicht“, lächelte der Rancher.
„Ihr Sohn ist doch dabei“, wunderte sich Benson über den Ausdruck, den Buster Tom gebraucht hatte.
„Eben! Gerade deshalb“, erwiderte Buster Tom, kniff die Lider zusammen, und schaute zu Hep hinauf, der auf einem Hügel gesessen hatte und heruntergelaufen kam.
McDaniel kam sofort zu ihnen. „Verdammt, er wird uns doch nicht Rote melden wollen.“
„Das fehlte uns noch!“, meinte Benson knirschend. „Wo wir es doch fast geschafft haben.“
„Fast, Benson! Fast!“, nickte der Captain.
Buster Tom ging Hep entgegen. Die Siedler blickten gespannt herüber.
„Schüsse!“, rief Hep. „Da hinten wird geschossen. Eben hat sich der Wind gedreht und das Geräusch herangetragen. Das hört sich nach einer wilden Schießerei an, Boss.“
Buster Tom stapfte den Hügel hinauf. Hep folgte ihm. Unten setzten sich Dan McDaniel, Lieutenant Benson und einige Siedler in Bewegung. Auch Jimmy, Sten und Mexico kamen auf den Hügel.
Die Schüsse waren nur hin und wieder zu vernehmen. Das Geräusch kam aus dem Osten.
„Eine Patrouille oder Einheit des Verde Canyon Forts“, meinte McDaniel krächzend. „Wir müssen einen Melder zum Fort schicken. Er kann kurz nach Einbruch der Dunkelheit dort eintreffen. wenn er nur den Weg findet.“
„Ein Reiter!“, rief da Mexico.
Er wies nach Nordosten. Dort war ein Kavallerist aus dem Hügelland aufgetaucht. Er jagte im gestreckten Galopp südwärts. Seine blaue Uniform war deutlich zu erkennen. Er schaute sich fortgesetzt um und schlug pausenlos auf das Pferd ein.
„Deckung! Er wird verfolgt!“, rief Huskin.
Da sahen sie schon zwei Apachen auf schnellen Pferden aus den Hügeln gejagt kommen.
Buster Tom richtete die Winchester aufwärts und jagte drei Schüsse in die Luft.
Der Reiter blickte herüber. Die Männer winkten ihm. Daraufhin änderte er die Richtung. Auch die Apachen schwenkten ein. Doch als sie die Gruppe auf dem Hügel erkannten, warfen sie die Pferde herum und jagten zurück.
Der Reiter war einer von Forsters Leuten. Nicht eine Patrouille oder Einheit des Verde Canyon Forts lag mit den Roten in Kampf, sondern die letzte Gruppe der Rebellen aus Fort Wells.
Der Soldat war verwundet. Seine verdreckte Uniform wies dunkle Flecken auf. Er kam auf den Hügel geritten und fiel den Männern förmlich in die Arme. Es ging bereits zu Ende mit ihm. Er sah Captain McDaniel aus verschwommenen Augen an.
„Reiter Ort!“, keuchte er. „Zur Stelle, Sir! Die Einheit des Lieutenants Forster besteht nur noch aus sieben Mann. Sie kämpfen drei Meilen von hier entfernt gegen einen starken Gegner. Ich sollte Hilfe aus Fort Verde holen.“
Die Männer trugen den Soldaten ins Camp hinab. Huskin nahm das Pferd und führte es hinterher.
„Jimmy!“, rief Buster Tom. „Die Pferde! Sattelt die Pferde.“
Sie legten den Soldaten am Rand des Wasserlochs in den Sand, die Frauen kamen, um sich um ihn zu kümmern. McDaniel wollte wissen, wie stark die Indianer waren. Aber darauf gab Reiter Ort keine Antwort mehr.
„Sie ziehen mit den Siedlern sofort weiter, Captain“, sagte Buster Tom entschieden. „Ich werde mit meinen Männern Forster zu Hilfe reiten.“
„Lieutenant Benson, Sie übernehmen hier das Kommando“, rief McDaniel krächzend. „Sie brechen unverzüglich auf und versuchen Fort Verde im Eilmarsch zu erreichen. Der Master-Sergeant und die Rindermänner reiten mit mir zur Gruppe Forster. Die einzige Meldung, die sie im Fort abgeben, ist, dass die Reste des Bataillons drei Meilen von hier im Nordosten mit den Roten im Gefecht liegen und um Entsatz bitten. – Alles aufsitzen! Auf die Pferde. Aufgesessen und abrücken.“
Die Männer kamen dem Befehl unverzüglich nach. Agenin rannte hinter dem Captain her. „Dan!“, rief sie. „Dan!“
Der Captain hielt inne und drehte sich um, ein bleiches Lächeln in den Mundwinkeln.
„Warum reiten wir nicht alle zum Fort? Es ist doch Wahnsinn, Dan. Ich habe Angst um dich.“
Captain McDaniel legte ihr die Hand auf die Schulter. Er war ihr in den letzten beiden Tagen näher gekommen, als er jemals erhofft hatte.
„Es muss sein, Agenin.“
Sie sah ihn an. „Du willst Forster unbedingt vor ein Kriegsgericht bringen.“
„Nein!“, schnarrte er. „Das ist kein Triumph für mich. Ich möchte nur diese Sache zu einem leidlichen Abschluss bringen, um mit ruhigem Gewissen meinen Abschied nehmen zu können.“
Der Master-Sergeant trabte heran. McDaniels Pferd am Zügel.
Der Captain schwang sich in den Sattel, nahm den Karabiner aus dem Gewehrschuh und hielt ihn hoch.
„Vorwärts!“, rief er mit scharfer Stimme und galoppierte an.
Der Master-Sergeant und die Circle-C-Männer folgten ihm. Dicht gedrängt ritten sie auf den Einschnitt zu, aus dem Reiter Ort und die Apachen herausgekommen waren.
Sie legten die drei Meilen fast im fliegenden Galopp zurück. Das Schießen war dann auch während des Reitens zu hören. Als sie über einen kahlen Bergrücken fegten, bekamen sie den Kampfplatz ins Blickfeld.
Von den Kavalleristen schossen noch vier Mann. Etwa zwanzig Apachen umlagerten ihre Stellung. Sie hatten ihnen die Pferde weggetrieben und sich in dem steinigen Gelände bereits auf Revolverschussweite herangearbeitet.
Der Master-Sergeant brach zur Seite aus. Er hatte das Pferd eines Hornisten bekommen und dessen Trompete auf dem ganzen Ritt mitgeführt. Er brachte laute, aber nur schauerliche Töne heraus. Das Angriffssignal der Grenzkavallerie war überhaupt nicht herauszuhören. Doch das spielte keine Rolle. Die Roten sprangen auf, schauten erschrocken empor und zogen sich dann in Richtung ihrer Pferde zurück.
Die Männer ritten geschlossen in die Stellung der Soldaten hinein, sprangen aus den Sätteln und liefen den Indianern entgegen, die ihre Überraschung schnell überwanden, da sie gesehen hatten, dass es nur sieben Reiter waren, die den verhassten Weißen in der Stellung zu Hilfe kamen.
Den Ausschlag gaben die Winchestergewehre der Circle-C-Männer. Diese Schnellschießer waren auf diese Entfernung den Kavalleriekarabinern in der Feuerkraft weit überlegen und erst recht den Vorderladern und Pfeil und Bogen der Apachen.
Die Circle-C-Männer, der Master-Sergeant und McDaniel trieben die Roten zurück. Als Jimmy und Hep von der Seite her auf die Mustangherde zuliefen, ergriffen die Apachen die Flucht.
Die Weißen stellten das Feuer sofort ein. Die zwanzig Krieger warfen sich auf die Mustangs und jagten im gestreckten Galopp aus der Senke.
Die sieben Männer sahen ihnen nach und wandten sich dann dem Felswirrwarr zu, in dem John Forster und noch drei seiner Männer lagen.
Forster war verwundet. Er trug einen durchbluteten Verband um den Kopf. Die drei Soldaten waren unverletzt. Aber die durchstandene Todesfurcht lag noch in ihren Blicken.
Die vier Männer stiegen über Steine, Felsplatten und tote Kavalleristen hinweg und kamen langsam herangewankt.
Die Rindermänner gingen ihnen entgegen, mit Captain McDaniel und dem Master-Sergeanten an der Spitze.
McDaniel salutierte, als sie knapp zehn Schritt voreinander stehenblieben. „Ihre Meldung, Lieutenant!“
Forster lächelte grimmig. Auf dieser Brücke wollte er McDaniel nicht entgegenkommen. „Das hat sich für mich, McDaniel. Aber das ist für dich kein Triumph. Ich bin noch nicht am Ende. Noch lange nicht!“
Er riss das Gewehr hoch und feuerte. Seine Kugel traf McDaniel in die Schulter. Er lud blitzschnell durch und wollte auch auf Buster Tom schießen.
Doch da krachten fünf Revolver. Sämtliche Geschosse peitschten über den zusammenbrechenden Captain hinweg ins Ziel. Die drei Soldaten ließen erschrocken die noch heißen Karabiner fallen und rissen die Arme hoch.
Buster Tom ging zu McDaniel. Der Master-Sergeant kniete nieder und knöpfte dem Captain die Uniform auf.
„Er muss zu einem Arzt!“, krächzte er heiser und sah Buster Tom an.
„Wir brechen sofort auf, um den Captain zu retten“, sagte Buster Tom. „Los, bewegt euch!“, rief er seinen Männern und den drei Soldaten zu. „Wir müssen die Toten beerdigen.“
Sie trugen die sechs Männer zusammen und bedeckten sie mit Steinen. Dann brachen sie auf. Der Master-Sergeant nahm den Captain zu sich in den Sattel. Zwei Soldaten benutzten das Pferd des Offiziers. Der dritte Mann kletterte hinter Buster Tom auf das Pferd.
„Seit zwei Tagen haben uns diese Hundesöhne immer wieder in Kämpfe verwickelt“, berichtete er Buster Tom. „Fast pausenlos haben sie uns angegriffen. Als wir hier in Deckung gingen, waren wir noch neun Männer, und wir hatten noch Hoffnung. Doch als sie uns die Pferde wegtrieben, war das Ende da. Ich werde es Ihnen nie vergessen, Copper.“
Buster Tom schwieg sich aus und gab den Befehl zum Reiten.
Sie erreichten Fort Verde mitten in der Nacht, nur eine Stunde später, als Benson dort eingetroffen war. Damit waren sie aus dem Kriegsgebiet von Red Clouds Horden heraus. Buster Tom ritt mit seinem Sohn und den drei Cowboys am anderen Tag weiter. Es drängte sie schließlich, endlich wieder heimzukommen.