Читать книгу 15 Western Koffer Sommer 2018 - Gegen das Gesetz und 14 andere Romane - Pete Hackett - Страница 59
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Kane wartete, bis es dunkel wurde. In der Stadt war viel los. In den Saloons tobte das Leben und die Cowboys der umliegenden Ranches hauten ihre hart verdienten Dollars auf den Kopf. Garth hatte seinen Männern sogar eine Extrazahlung von zwei Dollars gegeben, was zwei Tagessätzen eines einfachen Cowboys entsprach. Schließlich hatte es ein paar Tote in der Mannschaft gegeben und Garth wollte offenbar nicht, dass die Stimmung unter seinen Männern schlecht wurde.
Der Town Marshal und seine Assistants hatten ebenfalls jeder ein paar Dollars bekommen, wie Kane ihren Gesprächen im Marshal’s Office entnehmen konnte.
Es hatte sich herumgesprochen, dass es bald eine Hinrichtung in San Antonio geben würde. Und das lockte zusätzlich ein paar Schaulustige in die Stadt, die erst nach ihrem Eintreffen enttäuscht feststellten, dass die Hinrichtung erst in ein paar Tagen stattfinden konnte, wenn das Urteil gesprochen war.
Die Assistant Marshalls wechselten sich mit der Bewachung der Gefängniszelle ab. Besonders gerne verrichteten sie diesen Dienst nicht. Schließlich wären auch sie sehr viel lieber in den Saloons gewesen, um sich dort zu vergnügen.
Kane wartete bis nach Mitternacht.
Ein Assistant namens Carey war eingeteilt. Kane kannte ihn noch aus den Tagen, als er einfacher Farmarbeiter gewesen war.
Er rief ihn zu sich.
Carey hatte schon einiges getrunken und schaute ein wenig trüb drein.
„Was ist los, Laredo Kid?“, fragte er.
„Vielleicht schaust du mal genauer hin, Carey!“, erwiderte Kane.
Jetzt erst bemerkte Carey den Derringer in Kanes Hand.
Der Assistant Marshal schluckte.
„Du würdest doch nicht schießen...“
„Nicht, wenn du mir eine Wahl lässt. Öffne die Tür.“
„Die werden dich jagen wie einen Hund!“
„Besser, als wenn sie mich aufknüpfen, denn dann habe ich zumindest eine Chance. Auch wenn sie nicht gut ist.“
Zögernd nahm Carey den Schlüssel vom Haken und öffnete die Zellentür.
Kane verpasste ihm einen schnellen Haken. Betäubt taumelte Carey gegen die Holzwand des angrenzenden Marshal’s Office und rutschte bewusstlos zu Boden. Kane nahm dem am Boden liegenden den Revolvergurt ab, schnallte ihn sich um und ging ins Office.
Dort war niemand mehr.
Einen der Winchester-Karabiner nahm er aus dem Gewehrständer und fand in der Schublade des Schreibtischs auch die passende Munition dazu. Seinen eigenen Revolvergurt fand er an einem Haken, mitsamt seiner Waffe. Kane schnallte ihn sich verkehrt herum um die Hüften, sodass er jetzt zwei Revolver trug. Ein paar geladene Waffen in Griffweite zu haben konnte unter Umständen sehr wichtig sein, wenn man auf sich allein gestellt gegen eine Meute von Verfolgern kämpfte. Dann trat er ins Freie, die Winchester im Anschlag. Er hielt sich auf den Sidewalks, wich Passanten aus und hielt sich wenn möglich in den Schattenzonen auf. So gelangte er schließlich zu Aarons.
Er klopfte an die Tür.
„Kommen Sie herein“, sagte Aarons.
Linda kam aus dem Wohnzimmer.
„Ich bin froh, dass Sie es geschafft haben“, sagte sie.
„Das ist erst der Anfang“, sagte Kane. „Ich nehme an, Garth wird dafür sorgen, dass Blossom mir mit einem Aufgebot folgt.“
„Das Pferd und Ihre Sachen stehen hinten beim Stall“, sagte Aarons. „Es ist alles bereit.“
„Danke.“
„Sehen wir uns mal wieder?“, fragte Linda. Einen Augenblick begegnete Kane dem Blick ihrer meergrünen Augen. Sie strich sich eine verirrte Strähne aus dem Gesicht.
„Ich glaube kaum“, sagte er. Er wandte sich an Aarons. „Lassen Sie mich durch die Hintertür. Ich finde das Pferd schon allein. Sie bringen sich sonst nur in Gefahr.“