Читать книгу Mörder Nummer eins: 5 Krimis - Pete Hackett - Страница 14
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Als wir bei der Pizzeria ausstiegen, rollte langsam das Motorrad näher. Ich sah den Kerl, mit seinem Helm auf dem Kopf erinnerte er mich an Ivanhoe, den schwarzen Ritter. Er hielt an, stellte beide Beine auf den Boden, um die Maschine zu halten, und griff unter seine Lederjacke. Und dann sah ich den kalten Stahl in seiner Faust schimmern. Mein Herz übersprang einen Schlag.
„Milo – Achtung!“
Die letzten Buchstaben meiner Warnung versanken schon im peitschenden Knall der Pistole. Eine feurige Lohe stieß aus der Mündung auf mich zu. Aber ich lag schon flach am Boden und hörte den Einschlag in der Tür des Wagen. Die SIG Sauer sprang in meine Hand.
Ein zweiter Schuss brüllte auf. Eine Scheibe klirrte. Mein Herz blutete!
Der Kerl gab Gas. Der Motor der Maschine brüllte auf.
Milo zielte über das Autodach auf den Fliehenden. Ich lag jetzt auf den Knien und hatte die SIG ebenfalls in seine Richtung angeschlagen. Aber wir wagten nicht abzudrücken. Wir hätten Autofahrer und Passanten gefährdet.
Der Kerl auf seiner Maschine fuhr einen wahren Slalomkurs zwischen den Fahrzeugen, die sich wie ein nicht enden wollender Strom nach Norden schoben.
„Keine Chance“, murmelte ich und Milo ahnte, was ich meinte. Den Kerl in diesem Verkehrsgewühl mit dem Auto zu verfolgen war aussichtslos.
Wir holsterten unsere Dienstpistolen.
Einige Neugierige kamen heran, die den Vorfall beobachtet hatten.
Jemand schrie nach der Polizei.
Der Wagen hatte eine Delle in der Tür, und mitten in dieser Delle war ein 9 Millimeter großes Loch. Die Seitenscheibe wies ein Loch von derselben Größe auf und mutete im Übrigen an wie ein Spinnennetz. Von dem Loch aus liefen die Sprünge in alle Richtungen auseinander.
Milo legte mir die Hand auf die Schulter, senkte das Gesicht und sagte ernst: „Daran stirbt dein treuer Freund nicht, Jesse. Wir bringen ihn durch. Er ist hart im Nehmen.“
„Danke, Milo“, versetzte ich geknickt. „Soviel Anteilnahme rührt mich. Mir kommen gleich die Tränen.“
Er drückte meine Schulter.
Was wir hier redeten, war natürlich Blödsinn. Aber das kam wahrscheinlich daher, weil wir froh sein konnten, dass die Projektile lediglich Blech und Glas durchschlagen hatten und nicht unsere Bodys.
Beide ahnten wir, dass der Schütze Tom Hooker gewesen war, der wahrscheinlich hinter der Schlafzimmertür Lesley Claytons gestanden hatte, als wir mit dem blonden Gift unter der Korridortür verhandelten.
Sicherlich war es eine Fügung des Schicksals, dass wir keinen Wert darauf legten, Lesley Claytons Wohnung zu betreten. Es hätte blutig für uns ausgehen können.