Читать книгу Meine 13 hinterhältigsten Morde: Krimi Paket - Pete Hackett - Страница 14

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Der Baron hätte sich nun um all das nicht zu kümmern brauchen. Er hätte es wirklich den Polizeibehörden überlassen können … wenn er nicht ausgerechnet der Baron gewesen wäre. Und das dachte wohl auch Captain Littleford, als er Alexander von der Seite ansah.

Alexanders Anzug war noch schmutzig, die Jacke an Ärmel und Schulter aufgerissen, die Hose über dem Knie hoffnungslos für alle Zeiten zerfetzt. Und dennoch hatte Alexander in der Hast Zeit gefunden, sich zu waschen und zu kämmen. Nur der, der ihn nicht kannte, würde ihn für einen eitlen Laffen halten. Littleford wusste es besser. In diesem Mann steckte mehr, viel mehr. Hinter dem jugendlichen Gesicht und der hohen Stirn verbarg sich ein scharf denkendes Hirn, und nur die stahlblauen Augen verrieten, dass hier Intelligenz und Selbstdisziplin gepaart waren. Littleford kannte den Baron seit Jahren. Er wusste, wie hart Alexander mit sich selbst war, wie unerbittlich er eine Spur verfolgte, und wie bescheiden er später von seinen Erfolgen zu sprechen pflegte, so, als wäre das alles nichts gewesen. Als hätte jeder x-beliebige dasselbe erreichen können.

Der Baron war für das FBI ein guter Freund und Helfer aus vielen Fällen. Es schien, als hätte ihn das FBI fest als Mitarbeiter in diesem Falle eingeplant. Er sah aus wie ein Durchschnittsmensch, dachte Littleford, aber er war ein harter Brocken. Zäh wie Rohleder, sagten die Gegner des Barons. Was sie am meisten fürchteten, war sein Verstand. Dem Baron sagte man nach, er schone sein Gesicht, der schönen Frauen wegen. Vielleicht stimmte es, überlegte Littleford, Tatsache war, dass er ein Meister im, Jiu-Jitsu war, worüber er aber nicht sprach. Seine Gegner jedoch hatten es zu spüren bekommen.

„Tja, Baron, nun sitzen wir fest. Haben Sie eine Idee? Dass wir jetzt die Hotels abklappern müssen, ist mir klar. Ich habe es schon angewiesen. Aber wie weiter?“

Der Baron lächelte, und sein Jungengesicht wirkte spitzbübisch. „Das sieht nach Arbeit aus, wenn Sie so fragen, Captain. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, nach Gerringboughs Verhaftung zwei Tage nichts zu tun, als zu schwimmen und in der Sonne gegrillt zu werden.“

Littleford zuckte die Schultern. „Wir schaffen es auch so, aber ich glaube …“

Alexander nickte. „Ja, je nachdem, wo sie explodiert, könnte mir das leid tun, wie? Es gibt keine Überlegung, Captain. Besorgen Sie mir eine Polizeimaschine, die mich nach New Orleans bringt. Jetzt rufen Sie den Flughafen an und erkundigen sich nach einer Buchung von Husting. Ich glaube, das ist wichtiger, als die Hotels abzuklappern.“

Es dauerte drei Minuten, da wussten sie mehr. Michel Husting war vor einer halben Stunde mit der planmäßigen TWA-Maschine in Richtung New Orleans abgeflogen. Sein Flugschein galt bis dorthin, nicht weiter.

„Vielleicht ein Schiff, vielleicht nichts. Er müsste bald dort sein, wann genau, Captain?“, fragte Alexander.

„Landung zehn Uhr fünfundfünfzig. Das schaffen wir leicht!“

„Funkspruch an die Maschine, Littleford. Sie sollen nach dem Koffer suchen, wenn er ihn mit hat.“

Littleford nickte und griff zum Funksprechgerät für seine Kommandozentrale. Und wieder vergingen trotz modernster technischer Hilfsmittel kostbare zehn Minuten, ehe die Nummer der Maschine und die Funkfrequenz ermittelt werden konnten. Dann endlich konnte Littleford sagen: „Direkte Verbindung über mein Gerät mit der Besatzung der Maschine herstellen!“

„Wir gehen über Bodenstation Birmingham in Alabama, Sir!“, sagte der Funker.

Krachende Geräusche im kleinen Lautsprecher, pfeifende Laute, dann eine Stimme, weit, undeutlich: „Hier Delta Delta Baltimore – vier – fünf – sieben – Standort 3° – 6‘ – 4” Nord – 87° – 9‘ Westkurs Süd zu West …“

Der Baron nahm das Mikrophon des Sprechgerätes in die Hand. „Hier spricht Baron Strehlitz. An Bord Ihrer Maschine befindet sich ein Mr. Michel Husting. Ist das richtig?“

Ein paar Sekunden vergingen, es krachte und brummte im Lautsprecher, dann ertönte es heiser aus dem Äther: „Richtig, Baron. Was ist mit ihm?“

„Stellen Sie sofort fest, ob er Gepäck in Ihrer Maschine hat. Wenn ja, geben Sie mir Meldung, was alles. Vorsicht mit einem Koffer! Nicht anrühren!“

Zwei Minuten vergingen. Dann hörte Alexander wieder die Stimme des Bordfunkers. „Sir, er hat nur eine kleine Luftreisetasche. Kein Koffer dabei, Sir! Er sagt, er hat seinen Koffer mit der Bahn aufgegeben. Er will wissen, was damit los wäre!“

„Fragen Sie ihn, wann er den Koffer aufgegeben hat, wo und was sonst noch davon bekannt ist. In diesem Koffer befindet sich eine Zeitbombe. Beeilen Sie sich, Mister!“

Diesmal vergingen fast fünf Minuten. Dann endlich erhielt der Baron die näheren Angaben: „Er hat ihn heute morgen von einem Boy des Hotels zur Union Station bringen lassen. Dort ist er mit der Weisung Hafen New Orleans, USA – Venezuela-Linie aufgegeben worden.“

„Mr. Husting darf vor Eintreffen der zuständigen Beamten Ihre Maschine in New Orleans nicht verlassen. Das ist ein Befehl an Ihren Käpt‘n! Geben Sie das weiter, Ende!“

Littleford stützte den Kopf in die Hände. „Siebzehn Züge täglich nach dem Süden. In jedem kann der Koffer sein. Wir brauchen mehr als eine Stunde, um es genau zu wissen.“

„Fangen Sie damit an, Captain, ich habe langsam das Gefühl, wir werden doch nicht mit der Zeit auskommen. Übrigens interessant, dass er mit dem Schiff weiterfährt. Dachte es mir fast.“ Er ahnte nicht, wie recht er hatte, wenn er sagte, die Zeit würde kaum ausreichen. Dass es noch viel schlimmer kommen würde, als er zu befürchten wagte, stand im Buch des Schicksals.

Und Alexander sagte nachdenklich: „Hinter Gerringbough hat die schöne Jenny Jackson gesteckt, die wir schon so lange vergeblich gesucht haben. Die Sache gefällt mir nicht … Aber auch gar nicht!“

Meine 13 hinterhältigsten Morde: Krimi Paket

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