Читать книгу Meine 13 hinterhältigsten Morde: Krimi Paket - Pete Hackett - Страница 17
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ОглавлениеBill McCloud hatte eine Laune, die schon nicht bloß als miserabel zu bezeichnen war. Bill, der Fahrer des schweren GMC-Busses, wünschte sich, er hätte einen Kieslastwagen und könnte die ganze Reisegesellschaft einfach irgendwo abkippen.
Hinter ihm sangen die Jubiläumsgäste, sie rauchten, sie aßen, sie tranken, und ob sie tranken. Eine dicke Oma hatte schon einen Schwips, Bill beobachtete die alte Dame im Rückspiegel. Besorgt wartete er auf den Augenblick, da ihr schlecht werden würde und … Schon der Gedanke versetzte Bill in wilden Zorn.
Aber da saß neben ihm Henry, der Reiseführer. Er ließ das Tonbandgerät laufen, er machte Witze durchs Bordmikrophon, Witze, die Bill schon hundertmal gehört hatte, die ihm den Nerv töteten.
Die Straße war gerade, breit und übersichtlich. Das war das einzige, was Bill tröstete. Auch die Landschaft draußen, die er immer wieder gerne sah, war schön. Im Licht einer strahlenden Sonne verlockte sie Bill, einfach anzuhalten und im herrlichen Grün ein Spaziergang zu machen. Natürlich war das ein Traum.
Er dachte an Nelly, seine Frau. Jetzt um diese Zeit würde sie den Kindern das Essen vorsetzen. Essen, ah! Wenn er doch endlich an der Abzweigung nach Left‘s Hole wäre. Dort sollte ja Mittagsrast sein. Mittagsrast bei der alten Tante Moo. Pfannkuchen mit Ahornsirup, niemand machte die besser als Tante Moo. Da wird er gleich drei bestellen. Klar, der Boss von dieser idiotischen Reisemeute wird alles zahlen, so stand es im Vertrag.
Bill leckte sich über die Lippen. Das mit den Pfannkuchen war gut. Das machte wieder Laune.
Versunken in seine Gedanken an leckere Dinge hatte er dem Gespräch nicht zugehört, das der füllige Senior der Jubiläumsfirma mit Henry geführt hatte. Und so riss es ihn fast vom Sitz, als Henry sagte: „Du, Bill, hast ja gehört, was Mr. Webster von der Fahrtänderung sagte? Also nicht über Left‘s Hole, Bill, sondern die Straße vorher links ab.“
„Warum das? Das steht nicht im Vertrag, Henry!“, rief Bill in wildem Protest.
Henry beugte sich zu ihm vor und sagte eindringlich: „Bill, wir müssen Kulanz zeigen. Der Alte zahlt einen tollen Tarif, und außerdem ist er schon seit Jahren Kunde. Alle seine Vertreter fahren mit unseren Bussen. Nun mach keine Scherereien, du weißt, der Stationsboss mag das nicht.“
„Es kommen auch mal andere Zeiten, glaub mir‘s, Henry – eines Tages ist es soweit. Dann schmeiße ich den ganzen Kram …“
„Bill, die Straße vor Left‘s Hole links. Sie geht zum Walter-See hinauf. Der Alte hat dort oben ein Haus. Hat sich das als Überraschung für seine Leute ausgedacht. Niemand weiß es im Bus. Soll dein Schaden auch nicht sein, Bill. Der alte Webster ist nicht kleinlich, glaub mir‘s. Ich mache schon die dritte Fahrt mit ihm. Der lässt was springen.“
Bill hatte trotzdem Bedenken. „Die Straße ist schmal, und es geht in gefährlichen Serpentinen hinauf. Unten im Wald ist kein Belag auf der Straße. Der Teufel allein weiß, ob ich mit diesem Schlitten durchkomme. Das ist schließlich kein Jeep. Was meinst du, was die in der Verwaltung sagen, wenn ich da klebenbleibe und ein Abschleppwagen kommen muss, he?“
„Das geht auf Websters Risiko. Mach dir da keinen Kummer. Er hat die Haftung übernommen. Extratouren, das macht Extrakosten.“
Bill dachte schwermütig an die Pfannkuchen von Tante Moo, die ihm versagt bleiben sollten. Und wer weiß, wie weit es bis zu diesem Haus auf dem Hochplateau war? Wer weiß das? Und auf dieser Straße müsste er langsam fahren. Der Kuckuck mochte diesen Webster und seinen spleenigen Einfall holen.