Читать книгу Meine 13 hinterhältigsten Morde: Krimi Paket - Pete Hackett - Страница 22

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13.15 Uhr – Brandon Street 447, Mable‘s Kaufhaus.

Menschen drängten sich an den Kassen, in den Gängen, zwischen Regalen. Viele Berufstätige wollten die Mittagspause zu einem Einkauf nützen. In einer Viertelstunde würde es hier nur noch wenige Kunden geben.

Maggie stand an einer der Telefonboxen. Sie hatte vor wenigen Minuten erst mit Jenny sprechen können, vorher war ihr Anschluss besetzt. Jenny wollte kommen. „Kaufen Sie ein paar Meter billiges rotes Tuch, und lassen Sie es nicht einpacken“, hatte sie gesagt. „Ich kenne Sie ja nicht, und bleiben Sie an den Telefonboxen!“

Nun wartete Maggie. Spähte nach allen Seiten über die Menschenmenge, suchte nach jemandem, der Jenny sein könnte. Verrückt, dachte sie, wer weiß, wie sie aussieht. Sie war gespannt darauf. Aber sie machte sich auch Sorgen. Tinkey war immer ein guter Freund gewesen. Bestimmt hatte die Polizei ihn gefasst. Sie wusste nicht mehr davon. Als sie weggelaufen war, um Jenny zu alarmieren, drang die Polizei vom schon ins Haus ein. Nur durch den versteckten Ausgang zum Nebenhaus konnte sie erwischen. Das Telefon hatten die Polizisten schon unbrauchbar gemacht. Auf ihrer Flucht hatte sie Littleford gesehen. Das war für sie Alarmstufe eins.

Jetzt wartete sie. Und während sie noch in die Runde blickte, zupfte sie jemand am Ärmel, und eine dunkle Frauenstimme sagte: „Maggie?“

Sie zuckte zusammen, fuhr herum. Vor ihr stand eine bildhübsche Frau, jung, damenhaft, elegant. So habe ich auch einmal ausgesehen, dachte Maggie im ersten Augenblick.

Die Frau war blond, echt blond. Sie hatte blaue Augen und einen schmalen Mund. Sie trug eine Brille, es machte ihr Gesicht streng, ließ es intelligent erscheinen.

„Kommen Sie von …“ Maggie biss sich auf die Lippen, sprach nicht den Namen der Jackson aus.

Die Blonde nickte und lächelte. „Ich heiße Jenny, das genügt sicher. Kommen Sie, es ist keine Zeit zu verlieren. Die Polizei sucht Sie in allen Ecken. Da, setzen Sie die Sonnenbrille auf. Nicht erst auf der Straße, jetzt. Hier vermutet uns niemand. Bleiben Sie neben mir, dass wir uns im Gewühl nicht verlieren. Und lassen Sie den Stoff hier. Er fällt nur auf.“

Maggie legte den Stoff unbemerkt auf einen Stuhl und folgte der Blonden zum Westausgang.

Sie drängten sich durch die Menge. Draußen ging die Blonde mit stelzendem Schritt nach rechts. Maggie war sich unschlüssig über diese Frau. Ihre Art und ihr Aussehen faszinierten sie. Aber sie war zu sehr Weib, um nicht missgünstig auf die jüngere, schönere Frau zu sein.

Bei einem unansehnlichen grauen Ford blieb die Blonde stehen, schloss die Tür auf und stieg ein. Maggie folgte ihr. Als sie losfahren wollten, tauchte ein Polizist auf. Maggie erblasste. Die Blonde blieb ganz gelassen und lächelte dem Cop zu. Er lächelte zurück, zwang sich durch die Lücke zwischen dem Ford und dem davor parkenden Wagen, trat auf die Straße und winkte Jenny heraus. Der vorbeiflutende Verkehr wich aus, der Ford konnte sich einordnen. Jenny nickte dem Cop verführerisch lächelnd zu, dann war er weit hinter ihnen.

Maggie atmete auf. „Mein Gott, ich hatte eine Angst. Das sah aus, als hätte der uns schon erkannt.“

Jenny lächelte wieder, diesmal spöttisch. „Er ist ein Mann. Ob mit oder ohne Uniform. Ich habe keine Schwierigkeiten mit Männern.“

Da stimmte Maggie zu, das traute sie dieser Blonden zu. Kalt ist dieses Weib, dachte sie, kalt und berechnend, das ist sie!

Sie fuhren ostwärts. Die Woodland Street über die Brücke des Cumberland Rivers, weiter aus der Stadt heraus.

Die Blonde blickte zur Seite, lächelte wieder dieses überlegene Lächeln.

„Erzählen Sie, was passiert ist. Um Ihnen zu sagen, was Sie sicher noch nicht wissen: die Polizei hat Ihren Laden ausgehoben. Drei Ambulanzen haben Verletzte oder Tote weggefahren. Der Baron gehörte nicht dazu. Er ist unversehrt, wie ich glaube.“

„Der Baron? Wer ist das?“

„Der Mann, der bei euch gewesen ist. Tinkey, der alte Narr, hat es zu spät gemerkt. Und wir mussten uns erst vergewissern, dass er es war, der sich bei euch eingeschlichen hatte. Er war es.“

„Und was tun wir jetzt?“ Maggie war nicht ganz wohl bei dieser Sache. Sie hatte Jenny warnen wollen, nicht mehr. Es war ihr schon leid, dass sie es getan hatte. Wer wusste, in welche heiße Geschichte sie noch mit hineingezogen wurde.

„Wir werden dafür sorgen, dass Tinkeys Plan vollendet wird. Er sollte die Bombe wegholen. Sie ist in diesem Bus. Wir wissen nicht, wo der Bus ist. Es muss uns gelingen, die Bombe vor acht Uhr heute Abend zu finden und zu entschärfen. Wir brauchen sie. Gerringbough ist tot. Wir haben im Augenblick niemanden, der eine Bombe so gut und so sicher bauen kann, wie Gerringbough es konnte. Und wir haben eine dringende Verpflichtung! Bringt uns eine Menge Geld ein. Wir brauchen die Bombe. Ein Mann von uns wird sie entschärfen und neu einstellen. Doch zuvor müssen wir den Bus finden. Wir müssen ihn eher finden als die Polizei, das ist es. Unser Entschärfer ist mit dem Flugzeug unterwegs. Noch zwei Mann von uns sind bei ihm. Schalten Sie mal den Sender ein. Dort der Knopf, nein, nicht das Radio. Rechts, ja richtig. Das ist der Polizeifunk, den brauchen wir!“

„Da vorn, Polizeisperre!“, rief Maggie entsetzt und blickte auf die Cops, die eine gelb-schwarze Barriere errichtet hatten. Mindestens zehn Polizisten standen auf der Straße oder saßen auf startbereiten schweren Indian-Motorrädern.

Meine 13 hinterhältigsten Morde: Krimi Paket

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