Читать книгу Meine 13 hinterhältigsten Morde: Krimi Paket - Pete Hackett - Страница 26

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Die Landung der Johnson III ging nicht glatt. Ein winziger Wassergraben wurde dem Fahrwerk der Maschine zum Verhängnis. Das Flugzeug hatte noch gut achtzig Stundenkilometer Geschwindigkeit, als die Räder in den Graben gerieten. Erst das kleine Bugrad, es wurde einfach weggerissen wie ein Glasstäbchen. Dann die beiden Räder des Fahrwerks. Die Streben hielten, die Maschine schlug nach vorn, der Bug prallte gegen die Grasnarbe, wurde aufgerissen. Doch der Schwung trieb das Heck nach oben. Die Maschine überschlug sich und krachte splitternd auf. Die Plexiglashaube hielt viel vom Aufprall ab, doch nicht genug.

Zwei, drei Sekunden nach dem Lärm des Aufschlags war es still, totenstill. Sogar die Vögel in den nahen Bäumen neben der Schneise hatten ihren Gesang eingestellt. Dann regte sich wieder Leben. Grillen zirpten, ein Häher kreischte seine Warnung an die Tierwelt. Dann regte sich auch in den Trümmern der Maschine Leben.

Oben kreiste die Militärmaschine. Sie zog tiefer. Dröhnend röhrte der starke Motor des Jägers. Die Vogelwelt verstummte wieder, jenes Geräusch ging im infernalischen Getöse der Militärmaschine unter.

In der Kabine lebte der Pilot noch, lebte auch Marley noch. Der Pilot war schwer verletzt. Marley sah ihn nur von der Seite an und löste seine Gurte. Auch Marley blutete. Es rann ihm warm den Hals hinunter. Irgendwo an der Schulter war er verletzt. Er spürte nur einen dumpfen Druck, keinen Schmerz.

Der Pilot ächzte, lallte etwas. Marley kümmerte sich nicht um ihn. Er dachte nur an sich. An seine Rettung.

Es gelang ihm, das Seitenfenster aufzustoßen. Mühsam zwängte er sich nach draußen. Als er es geschafft hatte, wollte er weglaufen, doch sein rechtes Knie versagte ihm den Dienst. Er hinkte, konnte nicht auftreten. Stechender Schmerz zog vom Knie aus durch den ganzen Körper. Er hüpfte, sprang auf einem Bein über die Wiese zum Wald hin.

Wieder zog die Militärmaschine tief über die Schneise. Marley warf einen erschrockenen Blick nach oben, hüpfte schneller, fürchtete einen Feuerstoß aus den Bordwaffen des Jägers. Doch die Maschine raste weit oben weiter, zog wieder höher.

Marley erreichte den Wald, er keuchte, stützte sich an einen Baumstamm und blickte zurück. Er sah, wie der Pilot versuchte, den Gurt zu lösen. Aber die Hände waren kraftlos. Schlaff sanken sie wieder.

Er hätte seinem Kumpan helfen, ihm das Leben retten können. Er hatte gesehen, wie schlimm es um ihn stand. Aber Marley dachte an sich, nur an sich. Er hüpfte weiter, tiefer in den Wald hinein.

Er hörte Motorengebrumm in der Ferne. Das war kein Flugzeug, das musste ein Jeep oder etwas derartiges sein. Es kam näher. Dann dröhnte wieder ein Flugzeug über die Wipfel des Tannenwaldes. Diesmal war es nicht der Jäger. Er blickte nach oben, sah den Schatten über die wenigen Stellen huschen, an denen er hier den Himmel sehen konnte. Dann hörte er Motorengebrumm weit rechts. Der Jeep musste aber links sein.

Eine Trillerpfeife gellte durch den stillen Wald. Danach brach das Motorengebrumm links ab. Stärker hörte Marley den Wagen rechts. Aber auch dort wurde es mit einem Male still. Nicht lange. Hinter Marley, auf der Schneise, war starker Motorlärm zu hören. Das musste ein Hubschrauber sein.

Marley versuchte aufzutreten. Es gelang ihm unter Schmerzen, Doch die Furcht, gefasst zu werden, war größer. Er hinkte weiter geradeaus, weiter in die Tiefe des Waldes. Dornengestrüpp versperrte ihm den Weg. Er umging es, mühsam, gequält von Schmerzen bei jedem Schritt.

Er wurde nervös. Neben ihm knackte es im Gebüsch. Entsetzt blieb er stehen. Eine Dohle flatterte davon. Er hinkte weiter. Es ging bergan. Das Laufen wurde ihm zur Hölle. Aber die Furcht im Nacken drängte ihn weiter.

In seiner Jackentasche musste noch die Pistole sein. Er langte hinein. Der kühle Stahl wirkte wie ein Medium der Beruhigung in seinen Fingern. Als wieder Pfiffe links von ihm ertönten, viel näher als vorhin, zog er die Pistole aus der Tasche.

Plötzlich sah er halblinks zwischen zwei Bäumen eine Gestalt. Er duckte sich hinter Gebüsch und wartete. Zweige knackten, raschelten. Deutlich sah er durch die Zweige des Strauches hindurch die Gestalt näher kommen. Und er sah, dass der Mann da drüben eine Uniform trug, eine dunkelblaue Uniform.

Marleys Nerven waren bis zum äußersten angespannt. Langsam hob er die Pistole. Und der Polizist kam näher, blickte suchend zur Seite, zögerte, als ahnte er, was ihn erwartete. Dann ging er weiter.

Langsam krümmte sich Marleys rechter Zeigefinger am Abzug der Pistole.

Meine 13 hinterhältigsten Morde: Krimi Paket

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