Читать книгу Meine 13 hinterhältigsten Morde: Krimi Paket - Pete Hackett - Страница 37

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18.15 Uhr. Der Thunderbird langte vor dem Schlagbaum der Raffinerie an. Er hielt. Die beiden Männer des Werkschutzes, die in ihren khakifarbenen Uniformen am Eingang standen, öffneten den Schlagbaum und grüßten zum Wagen hin. Der Mann mit der großen Windbrille grüßte zurück. Schnell fuhr er weiter, bog um einen Verwaltungsblock und fuhr dann durch die Mittelstraße, die genau durchs Zentrum der riesigen Raffinerie führte.

Eine Baustelle kam. Hier waren nur noch wenige Menschen. Es war Feierabend für die Bauleute. Doch die Raffinerie arbeitete Tag und Nacht.

Wieder ein Verwaltungsgebäude, dahinter das Labor. Daran schlossen sich die Pumpanlagen und die Tanks an.

Der Wagen hielt vor dem Labor. In dem zweistöckigen langen Gebäude brannte fast an jedem Fenster Licht, obgleich es draußen noch hell war. Um das Gebäude war ein Stacheldrahtzaun gezogen. Neben dem einzigen Zugang stand: „Vorsicht! Zaun elektrisch geladen.“

Und neben diesem Zugang standen auch hier zwei bewaffnete Werkschutzmänner in ihren Khaki-Uniformen. Sie sahen aus wie russische Soldaten, aber der Stern an ihrer Mütze war grün, und auch sonst waren es waschechte Texaner.

„Guten Abend, Sir!“, grüßten sie, und der Mann mit der breiten Windschutzbrille stieg gelassen aus seinem Wagen. Er grüßte leise zurück und ging an ihnen vorbei durch die offene Tür. Die Aktentasche hielt er unter dem Arm.

Die Wachen sahen ihm nach, wie er den Schlüssel aus seiner Tasche zog und die Tür zum Gebäude aufschloss. Denn diese Tür war verschlossen, obgleich nahezu hundert Menschen in diesem Hause waren. Nur wenige davon hatten den Schlüssel, um hinaus oder hinein zu gelangen.

Denn in diesem Hause wurde ein flüssiger Treibstoff für Raumschiffe entwickelt. Nach den Erfindungen zweier Männer. Der eine war seit drei Wochen tot. Er war Chemiker. Eine Bombe in seinem Zimmer hatte seinem erfolgreichen Leben ein Ende gemacht.

Der andere befand sich um diese Zeit in New Orleans und hieß Husting. Er war Ingenieur und erfand die notwendigen technischen Anlagen zur Herstellung des Treibstoffes.

Die Entwicklung des Labors mitten im Zentrum der Raffinerie hatte Millionen gekostet und zwei ganze Jahre gedauert. Es würde wieder solange dauern und noch mehr kosten, wollte man alles von vorn beginnen.

Den Schlüssel in der einen Hand, die Tasche in der anderen, trat der Mann ein. Er verschloss hinter sich die Tür, ging den langen, neonerleuchteten Gang entlang und schloss mit einem anderen

Schlüssel eine Tür auf. Er verschloss auch sie hinter sich und schaltete das Licht drinnen an. Dann zog er die Vorhänge zu.

Erst jetzt setzte er die Windschutzbrille ab. Und genau 18.18 Uhr war es, als er die Bombe aus der Tasche holte und sie hinter den Heizungskörper legte.

Er stellte zur Tarnung eine Papprolle davor, dann verließ er wieder den Raum, schloss ab und setzte sich die Brille wieder auf.

Ein junger Mann begegnete ihm auf dem Weg zur Tür. „‘n Abend, Boss!“, grüßte der junge Mensch im weißen Kittel.

„‘n Abend“, brummte der andere.

Neben der Hauspforte öffnete er die Tür, ging ins Dunkel und schloss die Tür leise hinter sich. Dann erst schaltete er das Licht seiner Taschenlampe an. Eine Treppe führte hinab. Er ging hinunter. Unten wimmelte es von Leitungen und Rohren.

Er kannte sie genau. Eine davon lief gesondert. Sie förderte Benzin für die Versuche. Unten waren andere Leitungen, die nur Wasser förderten. Wasser für die Leitungen, Toiletten, Wasser für die Heizung.

Der Mann drehte einen der Hähne zu. Dann holte er einen dicken Gummischlauch aus der Aktentasche. Er befestigte ihn mit Schellen am Ablassrohr der Heizung, das andere Ende am Blindende der Benzinleitung. Dann öffnete er beide Ablasshähne.

Er konnte hören, wie das Benzin mit größerem Druck in die Heizungsrohre einfloss.

Langsam ging er zurück bis zum Sicherungskasten. Hier schaltete er die Lichtanlage für den Keller ab. Nun ging er wieder hinauf. Er war gerade oben, da kam ein älterer Mann zur Haupttür herein.

„Hoppla, bald hätte ich Sie umgerannt, Boss! Waren Sie im Keller?“

Der Mann mit der breiten Brille nickte. „Die Tür stand offen, das missfiel mir. Na, so ist das eben.“

Der andere schüttelte verwundert den Kopf und blickte seinem vermeintlichen Boss nach, als der aus der Tür trat und sie hinter sich schloss.

„Meine Güte, der hat heute eine Stimme, als hätte er Tinte gesoffen. Wahrscheinlich zu viel Whisky, keine Tinte. Das steigt denen alles zu Kopf. Zu viel Geld, das ist es!“ Zufrieden, eine Erklärung gefunden zu haben, ging er auf sein Büro zu. Und dort erzählte er seinem Kollegen, dass der Chef sich neuerdings über offene Kellertüren mokierte.

Ohne Zwischenfall verließ der Thunderbird wieder das Werksgelände. Und als der eine Posten am vorderen Tor rief: „Soll ich Ihre Frau anrufen, dass Sie schon kommen, Sir?“, da antwortete der Mann im Thunderbird: „Ich fahre nicht nach Hause.“

Auch der Posten war verwundert. Einmal über die frühe Rückfahrt und dann über das unfreundliche Wesen. „Na ja, manchmal hat man seinen schwarzen Tag“, murmelte er und schaltete wieder das Radio ein. Jetzt würde kaum noch was passieren bis zum Schichtwechsel. Das waren gut drei ruhige Stündchen.

Das meinte auch der zweite Posten, der ins Wachlokal trat und sagte: „Na, jetzt, wo der Alte raus ist, wende ich mir mal die Zeitung vornehmen. Die Mannschaft von der Universität wird auch jedes Jahr schlechter. Mal sehen, ob sie dienen für morgen gegen die Richmond Boys eine Chance geben.“

„Du und dein verdammter Fußball. Da ist mir ein Hörspiel lieber. Sei still, es wird spannend!“

„Quatsch, diese Krimis. Immer der ist es gewesen, den keiner im Verdacht hat. Entweder der Polizeigeneral persönlich oder die Putzfrau.“

„Halt die Schnauze, zum Teufel!“, fauchte der andere grimmig und lehnte sich mit dem Ohr an den Lautsprecher.

Meine 13 hinterhältigsten Morde: Krimi Paket

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