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Es war heiß und die Luft waberte vor Hitze, sodass die Konturen der Hügel verschwammen. Ein einsamer Reiter zog über das verstaubte Weideland. Über das Gesicht des Mannes rann Schweiß. Das Pferd ging mit hängendem Kopf und zog die Hufe müde durch das Gras. Rinderrudel standen hier und dort und weideten. Kühe muhten, Kälber blökten.

Der Reiter hakte die Wasserflasche vom Sattel, schraubte sie auf und trank einen Schluck. Das Wasser schmeckte abgestanden und brackig. Dennoch belebte es den Reiter ein wenig. Er schraubte die Flasche wieder zu und hängte sie an den Sattel zurück, knüpfte sein Halstuch auf und wischte sich damit Staub und Schweiß aus dem Gesicht.

Nach etwa einer Stunde erreichte er die Bar H Ranch. Die Hufe des Pferdes rissen auf dem Ranchhof kleine Staubwirbel in die heiße Luft. Einige Ranchhelfer hielten in der Arbeit inne und beobachteten den Reiter. Er saß beim Holm ab und schlang den langen Zügel lose um den Haltebalken, dann stieg er sattelsteif die vier Stufen zur Veranda hinauf und pochte gegen die Tür. Ohne eine Aufforderung, einzutreten, abzuwarten, öffnete er die Tür und trat in die Halle. Aus einem der Sessel erhob sich Stanley Kilkeene und musterte den Fremden mit einer Mischung aus Überraschung und Verärgerung. Er sah ein hohlwangiges Gesicht mit entzündeten Augen und tagealten Bartstoppeln. Der feine Staub, den der Südwind vom Llano Estacado herauftrug, bildete zusammen mit dem Schweiß eine feine Schicht auf der Haut des Fremden.

„Sie wünschen?“, fragte Kilkeene reserviert.

„Mein Name ist John Whiteman“, sagte der verstaubte Mann bei der Tür mit krächzender Stimme. „Bis vor vier Jahren war ich Vormann auf der Bar H. Allerdings war damals noch ein anderer Mann hier der Boss.“

„Ich habe die Ranch erworben, nachdem der Vorbesitzer starb“, versetzte Kilkeene. „Ihr Name ist mir bekannt, Mister Whiteman. Was kann ich für Sie tun?“

„Ich bin zurückgekehrt, um wieder auf der Bar H zu arbeiten. Über die Sache von damals dürfte Gras gewachsen sein. Jason Hooker griff zum Revolver und ich habe in Notwehr geschossen. Es war dumm von mir, zu fliehen. Das Gesetz hätte mir nichts anhaben können.“

„Die Stelle des Vormannes ist besetzt, Mister Whiteman“, gab Kilkeene zu verstehen.

„Ich bin bereit, als einfacher Cowboy für die Ranch zu arbeiten. Hauptsache ich habe wieder einen Platz, in dem ich bleiben kann. Die vergangenen vier Jahre waren ziemlich ruhelos.“

„Wenn Sie bleiben wollen, sollten Sie wissen, dass Jason Hookers Sohn vor einem Jahr auf die Heimatweide zurückgekehrt ist und die väterliche Ranch betreibt. Sie müssen damit rechnen, dass er den Tod seines Vaters zu rächen versucht.“

Whiteman verzog den Mund. „Das hört sich nicht gut an. Nun, ich will keine Schwierigkeiten. Meine Nachfrage nach einem Job hat sich damit erübrigt, Sir. Ich reite weiter.“

„Wahrscheinlich ein sehr vernünftiger Entschluss“, murmelte der Ranchboss.

Whiteman verließ das Ranchhaus, band sein Pferd los und saß auf, zog das Tier um die linke Hand und trieb es an.

Kilkeene stand am Fenster in der Halle und blickte hinter dem Reiter her, bis er hinter einer Bodenwelle aus seinem Blickfeld verschwand.

John Whiteman ritt nach Dalhart. Im Hof des Mietstalles ließ er sich vom Pferd gleiten und führte das Tier am Zaumzeug ins Stallinnere. Der Stallmann saß auf einer Futterkiste und fettete einen Sattel ein, damit das Leder geschmeidig blieb. Jetzt legte er den Sattel beiseite und erhob sich. In der Düsternis des Stalles erkannte er den Ankömmling nicht sogleich. „Hallo, Fremder.“

„Hi, Vince.“

Der Stallmann kniff die Augen zusammen. Zwischen den Lidern war ein Grübeln und Forschen zu erkennen, und plötzlich glitt der Schimmer des Begreifens über das runzlige Gesicht. „Ho, Whiteman! Welcher Teufel hat dich geritten, als du dich entschlossen hast, in diesen Landstrich zurückzukehren?“

„Ich wollte wieder auf der Bar H anheuern. Aber dort erfuhr ich, dass Jim Hooker im Land ist. Ich will keinen Ärger mit dem Burschen. Darum werde ich nach Westen verschwinden.“

„Hooker ist vor einem Jahr zurückgekehrt“, erklärte der Stallmann und nahm das Pferd am Kopfgeschirr.

„Ja, ich weiß. – Versorg den Gaul, Vince. Ich werde nach einer kurzen Rast weiterreiten.“

Whiteman zog sein Gewehr aus dem Scabbard und verließ den Stall.

Marshals und Coltkiller: Wichita Western Sammelband 9 Romane

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