Читать книгу Unternehmenskäufe und Unternehmensumstrukturierungen - Peter C. Fischer - Страница 22
7.4 Venture Capital Investoren
ОглавлениеVenture Capital (Wagnis- oder Risikokapital, VC) kann i.w.S. auch den Private Equity Investments zugerechnet werden (G. Picot in Picot, HdB M&A, S. 429; Tönies/Fischer in Holzapfel/Pöllath, Unternehmenskauf, Rd. 1798) und bildet den begrifflichen Ursprung von Private Equity (Eilers/Koffka in Eilers/Koffka/Mackensen/Paul, PE, Einführung Rd. 1). Venture Capital bezeichnet im Gegensatz zu Private Equity aber den Erwerb von Minderheitsbeteiligungen in einer frühen Phase der Entwicklung eines (innovativen) Unternehmens (insb. bereits in der Start-up-Phase). Eine Gemeinsamkeit von Venture Capital und Private Equity besteht darin, dass außerbörslich Eigenkapital zur Verfügung gestellt wird (im Falle von VC auch eigenkapitalähnliche Finanzierungsformen). Da eine Finanzierung über Bankkredite wegen der fehlenden Möglichkeit, Sicherheiten bereitzustellen und wegen des meist noch negativen Cashflows in der Start-up-Phase, nicht in Betracht kommt (Tönies/Fischer in Holzapfel/Pöllath, Unternehmenskauf, Rd. 1800), erfolgt die Investition bei VC-Investments (im Gegensatz zu PE-Investments) auch ohne Fremdkapital. Anders als bei PE-Investoren unterstützen VC-Investoren die Start-up- Gesellschaften meist auch in erheblichem Umfang mit Know-how (PE-Gesellschaften müssen sich das Know-how für das operative Geschäft der übernommenen Gesellschaft oft erst noch einkaufen). Zu den VC-Investoren zählen neben VC-Funds auch öffentliche Förderstellen wie z. B. die KFW Capital oder Einheiten der Landesbanken. Je nachdem in welcher Phase der Unternehmensentwicklung die VC-Investition erfolgt, wird üblicherweise von early stage (wiederum bestehend aus der seed stage und start-up stage), der growth stage und der later stage unterschieden, bei denen es in verschiedenen Finanzierungsrunden zu Investitionen kommt, die direkt in die Zielgesellschaft fließen (PE-Investoren bezahlen die Altgesellschafter). Die Investoren streben meist einen Exit nach etwa drei bis sieben Jahren an und wollen mit diesem Exit ihre Rendite erzielen, da vorher nicht mit Dividenzahlungen zu rechnen ist (Tönies/Fischer in Holzapfel/Pöllath, Unternehmenskauf, Rd. 1800). Der Exit kann bei VC-Investments auch in Form des Rückkaufs der Beteiligung durch den Unternehmer erfolgen (Company Buy Back). VC-Investitionen enthalten typischerweise Elemente einer M&A-Transaktion, die paradoxerweise wirtschaftlich i. d. R. meist geringfügiger sind, rechtlich dafür aber oft komplexer als etwa der klassische Erwerb sämtlicher Anteile an einer Zielgesellschaft (Wächter/Drygala in Drygala/Wächter, VC, S. V).