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2 ORLANDO DI LASSO (UM 1532–1594)

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Anders als Palestrina in Rom war Orlando di Lasso ein Europäer, weit gereist und mit einem riesigen Werk, etwa 2000 Kompositionen, in dem sich das Können jener Zeit – unabhängig von Gattung und Anwendungsbereich – bündelte. Sein Werk wurde mit dem Palestrinas im 19. Jahrhundert wiederentdeckt und seither gepflegt und geschätzt.

Im flämischen Mons geboren, führte ihn sein Lebensweg über Frankreich nach Italien, wo er 1553 Kapellmeister an der römischen Lateranbasilika wurde. Nach einer kurzen Zeit 1555 in Antwerpen ließ er sich 1556 in München nieder, wo er ab 1563 bis zu seinem Tod als herzoglicher Kapellmeister amtierte. Zahlreiche Reisen als Diplomat und Künstler führten ihn nach Frankreich und Italien. Freundschaftliche und künstlerische Beziehungen verbanden ihn mit vielen europäischen Städten und Fürstenhöfen. Die letzten beiden Jahrzehnte seines Lebens führte er ein eher zurückgezogenes Leben und widmete sich verstärkt der geistlichen Musik. Als Begleiter seines Herzogs war er jedoch ein gern gesehener Gast bei festlichen Anlässen und Reichstagen und komponierte auch für solche Gelegenheiten. Sein Leben ist ein Beispiel für den hohen Rang eines Komponisten an den kunstsinnigen Fürstenhöfen Europas.

Im Werk Orlandi di Lassos spiegelt sich die vielfaltige musikalische Kunst im damaligen Europa – sowohl in geistlichen als auch weltlichen Werken, darunter viele Vertonungen französischer, italienischer und deutscher Texte. An die 100 Messen, 70 Motetten, 150 Chansons, über 100 Madrigale und 70 deutsche Lieder – aber auch vier Passionen und etwa 100 Vertonungen des Magnifikats.

Legende: 1594 ist ein Wendejahr der Musikgeschichte. Todesjahr des Römers Palestrina und des Europäers Orlando di Lasso – zugleich erschien »Fabula di Orpheo« von Angelo Poliziano in Druck, eines der ersten Werke auf dem Weg zur Oper.

Die wichtigsten Musiker im Portrait

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