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5 CARLO GESUALDO DA VENOSA (UM 1560–1613)

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Als fürstlicher Eifersuchtsmörder ging er in die Kriminalgeschichte ein, als Urheber leidenschaftlicher und kunstreicher Madrigale und Motetten bereicherte er die Vokalmusik.

Gesualdo wurde in Neapel in einer kunstsinnigen Adelsfamilie geboren und war mit dem Dichter Torquato Tasso befreundet. 1586 wurde er nach dem Tod seines Bruders regierender Fürst von Venosa. Das Jahr 1590 wurde zum Wendepunkt in seinem Leben, als er seine Gattin beim Ehebruch ertappte und sie samt dem Liebhaber ermordete – oder ermorden ließ. Mit Hilfe eines verwandten Erzbischofs konnte er zwar 1594 ein zweites Mal heiraten, doch war auch diese Bindung nicht wirklich glücklich. Zudem starben seine Kinder, so dass sich Gesualdo in späteren Lebensjahren in Selbstvorwürfen und Bußfantasien erging. Seine sechs Madrigalbücher erschienen in den Jahren 1594 bis 1611 im Druck. 1596 kehrte er nach Neapel zurück, wo er den Rest seines Lebens in Melancholie und selbstquälerischer Leidenschaft verbrachte.

In Gesualdos Werk verbindet sich Konservatives mit Fortschrittlichem: Konservativ ist er in der Ablehnung des aufkommenden generalbassbegleiteten Gesangs – fortschrittlich ist er in der geradezu experimentellen Behandlung üppiger Dissonanzen und chromatischer Fortschreitungen. Seinen leidenschaftlichen Madrigalen um Liebe, Eifersucht und Tod stehen tief empfundene Gesänge zur Karwochenliturgie gegenüber.

Legende: Alfred Schnittke setzte seinem stürmischen Leben, Lieben und Schaffen 1993 in der Oper »Gesualdo« ein künstlerisches Denkmal.

Die wichtigsten Musiker im Portrait

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